Ich fühl mich nicht wohl mit Kopftuch?

14 Antworten

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Grüß Dich Alina766!

Wenn Du das Kopftuch ablegen möchtest, dann bitte nicht unter dem Gedanken, das Du Schwierigkeiten bekommst wenn Du es weiter trägst, sondern sehe es als eine Befreiung von etwas an, das Dich eine festgelegte Rolle drückt die religiös begründet wird und nicht geeignet ist, sich frei zu entfalten. Hier in der Bundesrepublik gibt es die Gleichstellung der Frauen mit den Männern.

Das Ablegen des Hijab könnte ein Befreiungsakt für Dich sein. Aber es geht jedem so der freiheit sucht, er zahlt einen Preis dafür wenn er unterdrückt wurde bzw. sich nicht frei entfalten durfte und dies nicht mehr will. Zuerst musst Du wissen, was es mit dem Hijab überhaupt auf sich hat. Du brauchst Argumente gegenüber denjenigen/diejenigen, die es Dir ankreiden, wenn Du das Kopftuch ablegst.

Wenn Du hier nachliest, dann bist Du umfassend informiert. Hier sind Informationen von der Bundeszentrale für politische Bildung. Du solltest das unbedingt durchlesen.

Bundeszentrale für politische Bildung

http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/konfliktstoff-kopftuch/63289/einstieg-in-die-debatte

Ich sprach über den Preis. Freiheit ist ein Wert, der so hoch steht, das nichts und niemand diesen Wert erniedrigen kann. Es wird immer wieder versucht und dies viel zu oft mit körperlicher Gewalt oder durch Drohungen oder auch durch psychische Erniedrigung. Aber Freiheit ist ein äußerst hohes und unaufgebbares Gut. Der Mensch braucht die Freiheit, denn sie macht seine Würde aus.

Artikel 1 der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Dennoch machen es einem die Beschwernisse, die Hürden und alle im Zusammenhang damit stehenden Leiden um Freiheit zu erlangen, oft schwer. Man m,uss sie aber auf sich nehmen. Doch das ist eine freiwillige Entscheidung und wenn Du weiter gezwungen werden solltest das Kopftuch zu tragen, dann ist das strafbar, den jeder kann sich kleiden wie er will und Du kannst Deine Religion so ausleben wie Du möchtest. Im krassesten Falle, sowas gibt es, wird das Unfrieden in der Familie stiften und Dich zur Außenseiterin machen oder, wenn es ganz schlimm kommen sollte und was ich niemals hoffe, könntest Du die Familie verlieren. Es kommt allerdings dann darauf wie streng und autoritär Traditionen, die religiös begründet sind, in der Familie von wem durchgesetzt werden. Es gibt ja auch sehr liberale muslimische Familien bzw. Eltern, keine Frage.

Freiheit in Religionsdingen ist hier grundgesetzlich garantiert. Die Verfassung sagt das ausdrücklich. Im Grundgesetz heißt es daher im Art. 4 "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."

Darauf kannst und solltest Du Dich dann auch berufen wenn Du das Kopftuch ablegst. Mal ganz abgesehen davon, das der Haarschmuck für Frauen eine tiefe Bedeutung hat. Und wenn sie ihr Haar frisiert so wie sie das möchte, dann will sie es auch zeigen. Damit ist sie ein Teil der Gemeinschaft in der sie lebt, kann sich als frau zeigen und identifizieren, was ein Teil von Freiheit ist, sich also so zu zeigen, wie die Natur sie erschaffen hat. Schön sein ist zwar nicht alles, keineswegs, aber sich zu pflegen und der Wunsch gut auszusehen ist ein Menschenrecht, für Männer und Frauen! Es stärkt das Selbstbewusstsein und damit erlangst Du ein Stück innere Freiheit. Aber die wahre Freiheit ist immer nur die, die Du dir erkämpft hast, wie auch immer.

Und deshalb greif ich jetzt mal zu einem berühmten Satz von Johann Wolfgang von Goethe, dem deutschesten Kulturgut überhaupt:

"Das ist der Weisheit letzter Schluss:

Der verdient sich Freiheit wie das Leben,

der täglich sie erobern muss."

Und dazu brauchst Du innere Stärke, die Dir die Aussicht auf Erringung von Freiheit geben kann!

Und hier noch ein zweiseitiger Artikel aus der Süddeutschen Zeitung. Er soll Dir Mut machen!

4. Februar 2018, 09:13 Uhr Iran Was der Protest der Iranerinnen bedeutet

Bild zum Beitrag

Bild aus der Süddeutschen Zeitung (siehe Link)

https://www.sueddeutsche.de/politik/iran-sie-sind-so-frei-1.3851232

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Liebe und Beziehung, Psychologie, Freundschaft)

HugoGuth  08.02.2019, 10:03

Was mir nur wieder mal auffällt, ist der Umstand, dass hier ein Account neu angelegt wurde, um die Kopftuchdebatte zu befeuern!

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vonGizycki  08.02.2019, 11:48
@HugoGuth

Das beweis mal! Kann sein oder auch nicht sein. Die neu kommen wissen nicht was hier so im Laufe der Jahre debattiert wurde. Woher auch!

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vonGizycki  08.02.2019, 17:46
@HugoGuth

ja stimmt, aber manchmal möchte jemand direkt in Kontakt treten. Das sollte man auch bedenken.-

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vonGizycki  11.02.2019, 13:16

Alina766!

Herzlichen Dank für den Stern. Das hat mich sehr gefreut! :-)

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Vielleicht wäre Psychologische Hilfe da angebracht. Damit du nicht in tiefere Depressionen fällst. Du brauchst aufjedenfall unterstützung.

Du bist gut so wie du bist und deine schwere lebenssituaation scheint sehr negativ zu sein, aber es kann immer besser werden. Es ist sehr mutig von dir, dass du deine Probleme erkennst und damit umgehen willst. Das können nicht viele. Denk daran, es gibt immer eine Lösung!

Wunsche dir viel Erfolg

Du bist eine AGITATORIN FÜR DAS KOPFTUCH!

Es gibt intelligentere Arten, liebe Alina,

den Islam zu bekämpfen als sich dummdoof zu outen!

Du erweist Deinem Anliegen, den Islam schlecht darzustellen einen Bärendienst!

WENN du den Islam Gut darstellen willst, dann ist das genauso dumm, denn:

Due BEWEIST, dass Frauen, die sich mit KT nicht abfinden wollen, abgrundtief dumm, ungebildet und keines ernst zu nehmenden Diskurses würdig sind!

Wie soll dies der Abschaffung des KT dienen?

Du sagst hier nur:

die total dummdoofen Frauen, die fühlen sich mit dem KT unwohl

.... alle anderen KT-Frauen, die halbwegs denken können, die werden sich von Deiner Frage nicht angesprochen fühlen!

Vai t'en cuire on oeuf!

das meine Eltern altmodisch sind bzw. Die sehen Kopftuch als Pflicht meine Eltern will nichts mit mir zu tun haben, genauso meine Cousine die ich eigentlich früher ganz gut Verständnis habe

Es tut mir leid für dich wenn deine Familie nun Abstand von dir nimmt :(

Ich kann dir leider keinen brauchbaren Rat zu eurem Verhältnis geben, Verbohrtheit ist nur schwer zu heilen.

Ich kann dich nur in deiner Entscheidung bestärken indem ich dir sage, daß das Kopftuch keine Pflicht vor Allah ist.

Warum das so ist, schreibe ich in den Kommentar, da kann man es zuklappen (wird recht lang)

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg!


Sturmtaucher2  08.02.2019, 12:28

Hier die Quellen:

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Sturmtaucher2  08.02.2019, 12:32
@Sturmtaucher2

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Nein, das Kopftuch ist (und war nie) eine Pflicht. Erst sehr viel später haben die Fukhaha (Gesetzgeber) das Wort HIJAB zum heutigen Kopftuch umgewandelt.

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"Es ist kein Zwang im Glauben" - Koran 2:256

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"Wir gaben euch Kleidung, eure Scham zu bedecken, und zum Schmuck" - Koran 7:26

Also Kleidung zum Bedecken des Schambereichs (also kein Bedecken der Haare) - und außerdem sogar auch als Schmuck. Die Kleidung soll also zur Zierde sein - und kein Versteck.

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Zur Zeit Mohammeds wurde die Gebetswaschung gemeinsam vollzogen. Also Männer und Frauen zusammen. Der 4. Teil der Waschung sagt, das "Haupthaar befeuchten". Also trug man hier kein Kopftuch. Und die Männer waren dabei, während die Frauen ihre Haare wuschen.

siehe dazu: Buhari, vudu 43 – Ebu Davud, taharet 39 – Ä bni Mace, taharet – 36 Nesai, taharet 56

Quelle: http://tavhid.de/?p=1416

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Sowohl Koran als auch Sunna besagen, daß alle Körperteile, die der rituellen Waschung zu unterziehen sind (also auch die Haare), nicht unter das Verhüllungsgebot fallen. Bestätigt wurde diese Auffassung von:

- Abu Hamid al-Ghazali 1111 n. Chr.

- Ibrahim en-Nehai 714 n. Chr.

- Tabari Tafsir 18/120.

- Imam abu yusuf 798 n. Chr.

- Imam es-serahsi 1090 n. Chr.

- Abdullah el mawsili 1285 n. Chr.

- Ibn Nudscheym 1563 n. Chr.

- Razi Tafsir 23/206.

Quelle: http://tavhid.de/?p=1416

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Nur Freie Frauen (also Höhergestellte) dürften überhaupt ein Kopftuch tragen.

Alle anderen (Unfreie, Sklaven) dürften kein Kopftuch tragen.

"Das von allen Rechtsschulen anerkannte Werk "El-Mebsut" besagt, dass der Weggefährte des Propheten und zweiter Khalif Omar ibn al Khattap sogar eine Sklavin (unfreie) schlug, weil sie ihre Haare bedeckte."

Aber selbst die Höhergestellten hatten keine Pflicht dies zu tun:

Said b. Cubeyr (gest. 713) sagte das Nichtbedecken der Haare von Freien Frauen sei nicht verboten (haram), sondern lediglich “makruh” (nicht empfehlenswert). Siehe Ahkamul Kuran – Band 3/ S. 461

Said b. Cubeyr gehörte zu den ersten 3 Generationen (Tabiun).

Quelle: http://tavhid.de/?p=1416

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"...sie sollen die Augen niederschlagen, und sie sollen darauf achten, dass ihre Scham bedeckt ist, den Schmuck, den sie tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht sichtbar ist, ihren himār (Im Originaltext steht der Plural dieses Wortes, humur.) über den Schlitz ziehen und den Schmuck, den sie tragen, niemandem offen zeigen, außer ihrem Mann..." - Koran 24:31

Die Aufforderung des Koranverses lautet also nicht, die Frauen sollten ihren Kopf mit dem himār bedecken - sondern sie sollen ihre Schamzonen (in diesem Fall: den Schlitz an der Seite ihres Kleides der Altarabischen Frauenkleidung) mit dem Schleiertuch (himār) bedecken, damit man dort hindurch keine aufreizenden Blicke auf ihren Busen werfen kann. Außerdem sollten sie getragenen Schmuck (Ohrringe, Armreife) und auch anderen Schmuck (wie Henna) bedecken.

Quelle: http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/Magazin/SchwerpunktKopftuch/Koran/koran-node.html

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Damals sollte die Frau "ihre Keuschheit wahren und schmückende Stellen" bedecken - Koran 24:31

Damit waren Busen und Intimbereich gemeint. Nicht aber ein Kopftuch, das war nämlich den "gewöhnlichen" Muslimen verboten. Nur Höhergestellte durften überhaupt ein Kopftuch tragen.

Wären hier die Haare hier gemeint gewesen, müßten außerdem die Männer auch ihre Bärte verhüllen, denn "der Bart ist die Schönheit des Mannes".

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"Und sag den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Augen niederschlagen, und ihre Keuschheit bewahren, den Schmuck, den sie tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht normalerweise sichtbar ist, und ihre Tücher über ihre Busen ziehen." - Koran 24:31

In dieser Übersetzung wird sogar direkt gesagt, daß man die Tücher über den Busen ziehen soll und nicht über den Kopf.

Es geht also um diesen Teil: sie sollen "ihre Tücher - arabisch: khumur - über ihre Busen ziehen". Früher haben die Frauen ihre Schleiertücher (so eine Art Schal) über die Schultern nach hinten fallen lassen, so daß Nackenpartien, Hals und Gesicht sichtbar blieben. Sure 24:31 soll nun sicherstellten, dass die Brust zusätzlich bedeckt wird.

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Auszug aus dem Buch "Ilahi Hikmette kadin":

Verweist darauf, dass das Wort “Khimar” in vielen Koranübersetzungen als “Kopftuch” falsch übersetzt wird. Wenn im Vers 31 der Sure 24 von “gläubigen Frauen” die Rede ist, dann sind die unfreien Frauen nicht ausgeschlossen (und die durften ja gar kein Kopftuch tragen obwohl sie Muslime sind).

Quelle: Ilahi Hikmette kadin

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Sturmtaucher2  08.02.2019, 12:36
@Sturmtaucher2

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Es gibt unzählige Artikel und Texte mit dem Titel "Hijab nach Koran und Sunna". Tatsache ist aber, daß der Begriff Hijab (Kopftuch) im Koran gar nicht direkt mit Frauen in Verbindung gebracht wird. Es gibt sogar nur einen einzigen Vers, der überhaupt mit Hijab und bestimmten (!) Frauen zu tun hat.

["Und wenn ihr die Gattinnen des Propheten um etwas bittet, das ihr benötigt, dann tut das hinter einem hijāb hervor! Auf diese Weise bleibt ihr und euer Herz rein."] - Koran 33:53

Es ist also klar ersichtlich, daß dieser Vers nichts mit einer Kopfbedeckung zu tun hat - und auch nicht auf alle Frauen angewandt werden kann, da es sich hier nur um die Frauen des Propheten handelt. “Frauen des Propheten! Ihr seid nicht wie irgendeine von den Frauen” - Koran 33:32

Im Gegenteil: "Und wenn ihr sie um etwas bittet, dann tut dies hinter einem Hijab hervor" - sollen jetzt alle Männer, wenn sie etwas von Frauen wollen, ein Kopftuch anlegen?

Quelle: http://www.meine-islam-reform.de/index.php/artikel/fiqh/336-hijabkoran.html

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Aus demselben Grund (es galt nur für die Frauen Mohammeds) folgte zu Lebzeiten des Propheten keine andere Frau aus der Umma der Vorschrift des Hidschab. Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wann der Schleier von der gesamten Umma als BRAUCH übernommen wurde, vermutlich jedoch erst lange nach dem Tod des Propheten.

Doch erst nach Mohammeds Tod, als männliche Schrift- und Rechtsgelehrte ihre religiöse und politische Autorität dazu benutzten, die gesellschaftliche Dominanz wiederzugewinnen, die sie im Zuge der egalitären Reformen des Propheten Eingebüßt hatten, wurde der Schleier zum ZWANG und zu einer allgemein verbreiteten Sitte.

Quelle: https://antikezukunft.de/2010/08/28/die-verschleierungkopftuchder-frau-im-islam/

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Das arabische Wort "hmar" bedeutet einfach ‚Bedeckung‘. Wenn jedoch der Kopf das Ziel gewesen wäre, hätte der Ausdruck „hmar-ur-ras“ lauten müssen, was so viel wie "Bedeckung des Kopfes" bedeutet.

Das Wort "tasattur" welches die Verschleierung einer Frau bedeutet, ist im Koran nicht vorhanden. Es wurde erst später auf die Weise verwendet, wie es heute gebraucht wird.

Die Wörterbücher

- Al Mudscham ul Vasif

- Al Mundschid

- Lisan-i Arab

- Tadschul Arus

können nachgeschlagen werden. Die Konnotation von hmar im Sinne von Kopftuch ist erst viel später aufgetaucht.

Der Koran spricht von der Brust als ein Körperteil, das bedeckt werden muss, und nicht vom Kopf. Die Wörter die dem Kopftuch entsprechen, die von den Arabern getragen werden, sind mikna und nasif und nicht hmar, für welche in jedem Wörterbuch der arabischen Sprache nachgeschlagen werden kann.

Quelle: https://www.alrahman.de/die-erfundene-religion-und-die-koranische-religion-kapitel-22-kopftuch-und-verschleierung/

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Dschilbab = irgendeine Bekleidung wie ‚Frauenhemd‘ oder ‚Kleid‘

Von diesem Wort im Koran wird oft die Vollverschleierung abgeleitet. Diese reicht von der Bedeckung der Augen bis hin zur vollständigen Körperbedeckung. Aber wäre Gottes Absicht gewesen, Frauen von Kopf bis Fuß verhüllt zu sehen, hätte Er es ausdrücklich gesagt.

Beispielsweise hat Gott jeden Bereich der Glieder ausführlich beschrieben, die während der Waschung gewaschen werden sollen.

Quelle: https://www.alrahman.de/die-erfundene-religion-und-die-koranische-religion-kapitel-22-kopftuch-und-verschleierung/

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"Sag deinen Gattinnen und Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen sich etwas von ihrem Gewand (ğilbāb - im Originaltext steht hier der Plural ğalābīb) herunterziehen. So ist am ehesten gewährleistet, dass sie erkannt und daraufhin nicht belästigt werden." - je nach Übersetzung steht dort "sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen" oder ähnliches - Koran 33:59

Dieser Vers sagt nicht, wie das Herunterziehen der Gewänder geschehen und was damit verhüllt werden soll.

Wie kommt man hier also zum Schluß, daß ein Kopftuch gemeint sei?

"ihr Gewand herunterziehen"? "Tücher tief über sich ziehen"? "Übergewänder reichlich über sich ziehen"? "Überwurf über sich herunterziehen"?

Wenn man hier irgendeine Verschleierungspflicht herauslesen will, dann spricht dieser Vers von einer Burka und nicht von einem Kopftuch.

Denn, wie zuvor erwähnt, wird hieraus von Muslimen meist die Vollverschleierung abgeleitet und nicht das Kopftuch. Die Bezeichnung für das herunterzuziehende Kleidungsstück ğilbāb wird in der klassischen islamischen Kommentarliteratur überwiegend als Ausdruck für ein weites umhangartiges Gewand identifiziert, das bei den alten Arabern nur freie Frauen, nicht jedoch Sklavinnen außerhalb des Hauses trugen und das mithin zugleich ein Merkmal ihres sozialen Status war.

Also im Grunde dasselbe wie beim Kopftuch: nicht alle Muslima dürften es tragen, vielen Muslima war es verboten.

Quelle: http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/Magazin/SchwerpunktKopftuch/Koran/koran-node.html

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Sturmtaucher2  08.02.2019, 12:38
@Sturmtaucher2

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Der hijāb im Koran ist keinesfalls ein Kleidungsstück, sondern eine Trennwand / Vorhang. Er wird auch an anderen Stellen im Koran erwähnt:

- zwischen den Bewohnern des Paradieses und der Hölle ist ein hijāb (7, 46)

- Maria zieht sich richtung Osten zurück und verbirgt sich hinter einem hijāb (19, 16f)

- zwischen Mohammed und den Ungläubigen besteht ein trennender hijāb (17, 45 und 41, 5)

- Gott spricht zu Menschen nur hinter einem hijāb (42, 51)

Quelle: http://lynxx-blog.blogspot.de/2011/06/kopftuch-im-koran.html

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Dann gibt es da noch einen Hadith, der das auch "vorschreibt".

Abû Dawûd überliefert:

„Aischa berichtet: ‚Asmâ bint Abî Bakr erschien in freizügiger Kleidung vor dem Propheten. Dieser wendete sich von ihr ab und sprach: ‚O Asmâ! Wenn die Frau ihre Geschlechtsreife erlangt hat, dann sollte nichts von ihr zu sehen sein, außer diesem! ’ Und er zeigte auf sein Gesicht und seine Hände.“

Jetzt tut sich natürlich die Frage auf, warum "zweiter Khalif Omar ibn al Khattap sogar eine Sklavin (unfreie) schlug, weil sie ihre Haare bedeckte." (das ist von allen Rechtsschulen anerkannt). Kalif wurde er erst nach dem Tod des Propheten, also war diese "Regel" schon längst verkündet. Warum handelt der Khalif also dagegen?

Dies ist die Erklärung dazu:

Als der Prophet in Richtung seines Gesichts zeigte, könnte er genauso gut nur die Nasen-Spitze oder auch den ganzen Kopf gemeint haben. Weiterhin könnte er nicht nur die Hände, sondern auch die Unter-Arme gemeint haben.

Außerdem handelte es sich bei dem Zeige-Vorgang um keine Allah-Offenbarung, sondern um die individuelle (und für andere Menschen letztendlich unmaßgebliche) Meinung einer Einzel-Person.

Unklar ist, warum der Prophet nicht auch auf die Füße und Waden zeigte, denn das würde bedeuten, dass zwar die Hände (und vielleicht auch die Unterarme) frei sein dürften, nicht aber die Füße und Waden.

Denn zur Zeit des Propheten durften nur die Frauen der Oberschicht ein voluminöses Kopftuch tragen, damit sie sich deutlich von den Sklavinnen unterschieden. Es ist unwahrscheinlich, dass die leicht bekleidete Frau, die sich beim Propheten vorstellte, zur Oberschicht gehörte.

Quelle: http://www.parkfach.de/Sure33-Vers59.htm

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Also alles, worauf auch immer man das Kopftuch als eine Pflicht begründen will, kann man widerlegen.

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 ich habe mein Job verloren wegen mein Kopftuch

dagegen kannst du klagen.

Wenn du nachweisen kannst, dass du deinen Job wegen dem KT verloren hast, obwohl du so eingestellt wurdest, steht dir ggf. auch Schadensausgleichszahlung zu.

bei mir gab es sehr viele Rasserassistische ausdrücken wenn ich shoppe oder lache usw.

Also da wäre interessant, WER solche Ausdrücke gebraucht hatte.

"Deutsche" tun das im Allgemeinen nicht, da sie aus der Schule und gesellschaftlicher sowie politischer Bildung her so geprägt sind, dies nicht zu tun, auch nicht tun zu wollen oder sollen.

Allenfalls ist es eine kleine Minderheit, die prozentual kaum ins Gewicht fällt.

Von denen hältst du dich einfach fern...falls es nicht geht, dann sei so frei, eine Minderheiten-Aussage nicht zu verallgemeinern, und dich daran zu erfreuen, dass die Mehrheit sowas nicht tut.

Bzgl. Pflicht/Nichtpflicht des Hijab, sowie über "Familie" und Umgang miteinander, wurde hier ja schon ausreichend geantwortet/kommentiert