Ich bin sozial inkompatibel, will aber kompatibel werden. Wer kann mir dabei helfen?
Hallo community! Ich suche um Rat! Ob ich so geboren bin oder hinein gewachsen sei mal dahin gestellt, aber ich fühle mich schon länger nicht wohl. Ich habe einen guten (!) Job, habe eine Beziehung, eine Wohnung und sonst ist alles bestens. Meine Familie ist speziell, aber das scheint ja heutzutage auch normal zu sein. Trotz alle dem habe ich keine Lust so weiter zu machen wie es gerade ist. Mein Job unterfordert mich zu tiefst, obwohl ich schon einiges erreicht habe (eigene erfolgreiche Projekte, speaker auf Kongressen,fachlich gut aufgestellt). Meine Familie, private umstande, zukünftige Aussicht,...naja ich will nicht heulen. Aber ich sehe kaum mehr Licht am Ende des Tunnels! Ich habe Pläne und Ziele, aber keine Motivation sie zu verfolgen. Es endet ja eh in der leblosigkeit. Ich bin definitiv kein Fall für einen Psychiater oder Psychotherapeuten (da gibt es heftiger Fälle für) aber hätte gerne mal mit jemandem gesprochen, der meine Situation versteht und mir mal einem schubser in die richtige Richtung geben kann. An wen kann ich mich da wenden? Ich schreibe hier nicht, weil es mich gerade überkommt, sondern weil es schon lange so ist. Mir ist nicht klar, wer in Deutschland für leute zuständig ist, die nicht ganz klar kommen, aber weder komplett im Eimer sind noch sich 100% mit der aktuellen Gesellschaft abfinden können. Ich lerne auch viele Leute kenne aber bisher war noch nicht der richtige Gesprächspartner dabei. Ja, es gibt wichtigere Probleme und man kann mittlerweile froh sein noch zu leben, wenn man mal in den McDonalds (München) geht. Aber in meinem Luxus relativ gut (viel Geld hab ich nicht, aber keine lebensbedrohlichen Einschränkungen) und in der heutigen Leistungsgesellschaft mit verstörten Werten von Arbeit, Freizeit und Gesundheit der Arbeitnehmer zu leben, gibt es niemanden, der sich um solche Leute kümmert, die gerne Leistung bringen würden, aber nicht im Umfeld der aktuellen Begebenheiten. Meiner Erfahrung nach bin ich nicht alleine, aber viele wollen das aus Schwäche und Angst vor sozialen Konsequenzen nicht zugeben. Also zurück zu meiner Frage, wer kann mir helfen? An wen kann man sich wenden? Ist einer von euch gewillt/geschult/erfahren genug, um da mal drüber zu reden? Ich unterstelle mir, dass ich keine psychischen Probleme hab, sondern viel mehr andere Ansichten als uns die Gesellschaft vorgibt. Ich hoff, ich bin damit nicht allein. Sonst empfehlt mir bitte einen guten Psychiater! ;)
8 Antworten
Wie Du die Welt siehst, liegt nicht an Deinem Umfeld, sondern an Dir selbst. Ich denke, dass Du zu Antworten kommen wirst, wenn Du Dich mit Dir selbst beschäftigst. Ein Psychotherapeut kann dabei helfen (ist ja nicht so, dass man völlig am Ende sein muss, um zu einem Therapeuten zu gehen), ist aber vielleicht nicht notwendig. Es können auch Bücher helfen oder Gespräche mit Freunden.
Übrigens (hab ich auch in einem anderen Kommentar gelesen): Ein Psychotherapeut hat nichts mit Medizin zu tun. Du meinst vermutlich Psychiater, den würde ich für Dich auch nicht angemessen finden. Ein Psychotherapeut könnte aber eine gute Ansprechperson sein.
Du wirst nicht gesellschaftlich kompatibler werden, indem Du es mit der Brechstange versuchst und Dich zwingst. Oder vielleicht würde es gelingen, aber Du würdest ziemlich sicher unglücklicher werden, da Du Dich damit von Dir selbst entfernst. Wichtig ist, dass Du verstehst, weshalb Du in diesen Situationen so bist. Dass Du es fühlen kannst. Erst dann kannst Du Dich mit Dir selbst auseinandersetzen. Ich hab in einem Kommentar die Idee mit Koster gelesen und ich könnte mir auch vorstellen, dass Dich das weiterbringt. Man muss da bei den religiösen Dingen nicht mitmachen (soweit ich weiß) und kann ganz für sich alleine sein.
Ich bin gerne anders! Und auch froh drum.Aber das führt oft zu Problemen, je nach Umfeld wo man sich befindet. Speziell dann, wenn man sich an gewisse Normen halten sollte. Naja, vielleicht wird langsam klar, dass es mir schwer fällt,mich gesellschaftskonform zu verhalten. Ich kann oft Situationen nich ernst nehmen, das kommt nicht gut, wenn z.b. ein Kunde vor Ort ist. Wieso fällt es mir so schwer mich gesellschaftlich "normal" zu verhalten, obwohl ich schon seit Jahren mitbekomme, wie es geht? Ich kann das auch, aber ich sehe in den Situationen, in denen es ernst sein sollte, nur ein Spiel und sehe den Menschen vor mir, wie ich ihn privat und nicht beruflich sehe. Ich kann ihn nicht auf die Art und Weise ernst sehen, wie es die Situation verlangen würde. Ich führe das Thema eine eben weiter. Auf was kommt es im Leben an? Ich bin froh darüber, essen und ein Bett zu haben. Grundbedürfnisse. Alles andere ist optional. Sowas wie überleben
Z.b.Man geht zum McDonalds was essen und stirbt danach (nur mal als aktuelles Beispiel, in der Vergangenheit finden sich bei der aktuellen WeltpolitischenlLage viele Beispiele). wieso soll ich mich im Alltag verbiegen? gryphius, es ist alles eitel. ok, ich will nicht zu arg abschweifen. irgendwie drehen sich meine Gedanken zu solchen Themen im Kreis. Das ist sehr unangenehm und unangebracht. Wie komme ich da raus und wie werde ich gesellschaftlich kompatibler?
Nein, leider nicht. Vielleicht kann das ein Therapeut nach ein paar Sitzungen. Aber ich frage mich, warum es Dir denn Probleme macht, anders als andere zu sein? Jeder einzelne Mensch ist anders als alle anderen und das ist ja auch schön. Niemand wird auch nur einen einzigen Menschen auf der Welt finden, der gleich ist wie er selbst.
Ja, es liegt an mir. Das Umfeld beeinflusst zwar, aber man ist immer noch seines Glückes Schmied. Gespräche und Bücher habe ich schon aufgesucht, aber bisher ohne Erfolg. Ich habe mich schon oft erwischt,dass ich einfach anders denke als viele Leute. Auch wie ich mich verhalte. Irgendwie komm ich damit nicht zu Recht. Was ich genau für ein Problem habe...Ich kann es nicht ausdrücken! Aber es beschäftigt mich schon Jahre. Und jetzt wende ich mich an ein anonymes online forum aus Verzweiflung, weil ich noch keine befriedigende Antwort auf meine unformulierte frage habe. Kannst du mir sagen, wo mein Problem liegt? Kannst du meine Frage auf den Punkt bringen?
Meine Kommentarfunktion geht wieder nicht, daher schreib ich nochmal als Antwort.
Nein, ich weiß nicht, wie das Wetter bei Dir ist. Aber das Gedicht ist zu und bei solchem Wetter entstanden. Im April. Und beruht auf Tatsachen.
Mit Bestätigung meine ich nicht Bestätigungen im Sinne von "Vielen Dank", "..hast Du gut gemacht" etc. oder ähnliche Ausführungen.
Die gemeinte Form von Bestätigung ist, als Mensch wahrgenommen zu werden. Das würde im Gesamten jetzt aber glaube ich hier zu weit führen.
In dem Gedicht geht es gewissermaßen auch um Depressionen oder depressive Phasen, wie auch immer.
Vorrangig geht es aber um Sehnsucht. Und ich denke, das kann man auf alle möglichen Lebenssituationen mittlerweile anwenden.
Ich find übrigens den von Dir gebrachten Ausdruck "sozial inkompatibel" phänomenal. Den muß ich erstmal noch richtig setzen lassen.
Fakt ist, es gibt Erfahrungswerte, die mich dazu bewegt haben, so auf deinen Text zu reagieren, wie ich es letztendlich getan habe.
Wobei ich sicher nicht Deine Frage beantworten konnte. Hinzugefügt, daß sich schließlich ne Menge anderer User auch Mühe gegeben haben, dir hochwertig zu antworten. Aber in einem Ritt funktioniert sowas nicht, dafür ist es, aus meiner Sicht, zu komplex.
Ich höre an dieser Stelle für heute aber auf, weil man den Bogen nie überspannen sollte, obwohl mir noch Einiges dazu durch den Kopf geht.
Womöglich liest man sich wieder oder noch mal.
Ich hau hier jetzt erstmal ein "Gute Nacht" rein. Hoffe ok.
Ich sage dir und auch allen anderen schon mal ein herzliches Dankeschön für eure antworten! Es ist ein langes und leidiges Thema. Du hast mir, wie die anderen (leider gibt es keine Möglichkeit allen Antwortendem gleichzeitig zu antworten), sehr geholfen. Meine Frage war ja auch ob es jemanden gibt, mit dem ich mal reden kann. Außer die altbekannten therapiemöglichkeitwnen ist mir halt nichts bekannt. Das "Internet" zu befragen ist auch gerade eher eine der verzweifelteren Ansätze, obwohl hier im forum doch wirklich sehr gute antworten kommen. Aber ich glaube, ich suche eher ein persönliches Gespräch. Dies im Internet zu bekomme Ist schwierig, aber wer weiß, was sich aus dem Post hier ergibt. Sorry übrigens, dass ich dich und die anderen als "Internet" pauschalisiere, aber es ist halt alles recht anonym im Internet.
Gute Nacht! Und danke nochmal!
Als Reflektion auf deine Situation würde ich Dir einen Therapeuten vorschlagen. Auch eine Unterforderung kann eine Burnout-Situation erzeugen.Oder du kannst auch Alternativ mal ein Kloster besuchen, um Sinnfragen zu erörtern.
Wow Kloster! Vielleicht tatsächlich eine gute Idee! Ich bin zwar spirituell nicht so zu begeistern. Aber oft hilft es sich ja mal ins kalte Wasser zu schmeißen.
heyhey brecherle.
Ich versuch jetzt mal was, ohne zu wissen ob das hier grad funktioniert.
Zumindest ist aus meiner Sicht eines Fakt: Dir fehlt Bestätigung! Obwohl da ein kleiner Widerspruch drin ist. Habe deinen Ansatzpunkt aber verstanden!
Mein Versuch: (kommt von mir selbst, hat auch seinen Grund)
Wohlfühlgedicht
Draußen
regnet es.
Drinnen
ist´s kalt.
Wäre
ich draußen,
wäre
mir nicht so kalt?
Draußen
regnet es.
Draußen
ist´s kalt.
Ich
gehe raus,
mich
schüttelt es bald.
Und
es regnet.
Mir
niemand begegnet.
Die
Schicht im Werk gegenüber wechselt gleich.
Laut
ist der Menschentausch zu dieser Stunde.
Wie
immer.
Nächtlich
verregnetes Schwarzgrau wird dunkelbleich.
Oberflächlichkeit.
Sehr laut die Kunde.
Ist
Kälte schlimmer?
Und
es regnet.
Ich
laufe weg.
Keine
Flucht.
Ich
laufe.
Und
es regnet.
Dazu
der Wind.
Mir
niemand begegnet.
Ich
würd´ mich fürchten,
wär´
ich ein Kind.
Ich
laufe weiter.
Durch
den Regen.
Dem
nassen Wind entgegen.
Mir
ist kalt.
Es
regnet.
Das
Wasser durchnässt mich
-
komplett.
Der
Wind klaut mir die Mütze
-
Schach matt.
Ich
gehe nach Hause.
Zügig.
Vollständig
nass.
Im
Hintergrund das laute Werk.
Dessen
Geräusche völlig blaß.
Und
es regnet.
Ich
komme heim.
Niemandem
begegnet.
Ich
gehe rein.
Draußen
regnet es.
Draußen
ist´s kalt.
Mir
war kurz warm,
während
ich lief.
Mir
war,
als
schrieb ich einen Brief.
An
wen?
Draußen
regnet es.
Draußen
ist´s kalt.
Bin
wieder daheim,
das
Werk gegenüber,
alt,
laut und kalt.
Nun
stehe ich wieder am Fenster.
Und
sehe raus.
Draußen
regnet es.
Draußen
ist´s kalt.
Wofür
der Spaziergang, in Gedanken,
durch
stürmischen Regen.
Träumte
ich jetzt, käme alles ins Wanken,
wie
in stürmischem Regen.
Doch
jetzt nun steh ich am offenen Fenster.
Daheim.
Hier.
Draußen
regnet es. Ich bin noch nass.
Draußen
ist´s kalt. Und auch mir.....
__________________________________________________
Wenn ja, ganz in Ruhe lesen, vielleicht auch mehrfach.
Ich hab es absichtlich "Wohlfühlgedicht" genannt.
Vielleicht liest man sich wiedermal, bzw. ist erstmal ein klein wenig hilfreich
Nein, ich hab keine Frage mehr. Deine Erklärung hat in mir Verwirrung ausgelöst und das ist ja auch in Ordnung so. Die Verwirrung kann ruhig bleiben :-).
Hinterfrage ich nicht weiter.
Allerdings gebe ich noch eine Antwort auf eine nicht gestellte Frage.
- Grün ist schön und tut gut -
Als ich mich hier angemeldet habe, hatte ich eine Frage, die mir bis heute niemand, nicht nur hier bei "gutefrage.net" nicht, sondern absolut auch kein anderer Mensch beantworten kann/ konnte.
Ich habe, Musik ist mir sehr wichtig, eine sehr eindrucksvolle, bewegend-aufregende Folge von "Profiling Paris" gesehen, in der wenige Sekunden Musik vorkamen, die mich so fasziniert hatten, daß ich mich hier angemeldet habe, um endlich diesen Titel zu finden. Oder wenigstens einen Bruchteil davon. Irgendwas.
Ich hatte nur eine einzige Frage und weil mir kein dämlich-blöder "nickname" einfiel, hab ich mich für diese einmalige Geschichte "ChloeSLaurent" genannt. Und was passiert jetzt?
Hammer. Ich brauch jetzt erstmal gute Musik. Gute Nacht
Noch ein Nachtrag von mir, was deine Verwirrung betrifft.
Dein Satz: Die Verwirrung kann ruhig bleiben - hat mich dann etwas verwirrt. Daher war ich kurz auf deinem Profil, habe dein grünes Hintergrundbild gesehen und dachte - Wow, die Farbe der Hoffnung.
So kam mein letzter Kommentar zustande, der womöglich ein klein wenig verwirrend rüberkommen dürfte. (Aber gut, es war spät und auch ich hatte mein Bier schon getrunken.)
Allerdings freue ich mich riesig, daß dir das Gedicht gefällt. Das tut mir nämlich gut!!! Das ist diese spezielle Form von Bestätigung, wie ich es in dem Beitrag an "brecherle" ausgeführt habe.
Solche Geschichten entstehen bei mir aber auch in speziellen Situationen. Bedeutet, es gibt mehreres in diese Richtung und ich habe dafür mein eigenes Synonym, welches hier beim "Wohlfühlgedicht" am Ende gefehlt hat.
Bewußt gewählt, um auch etwas zum Nachdenken anzuregen, entstehen solche Geschichten nur unter dem Name "Franz Silent". Ich habe allerdings bisher nie etwas veröffentlicht. Hab mich nicht getraut.
Daher vielenvielen Dank für dein Feedback!
An dieser Stelle und abschließend füge ich hier noch ein Zitat von "Theodor Fontane" ein:
"Uns gehört nur eine Stunde. Und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel. Nicht das Maß der Zeit entscheidet, wohl aber das Maß des Glücks."
...ich wünsche noch einen schönen Sonntag.
Oh sorry, ich dachte nicht, dass man das anders verstehen könnte. Aber jetzt im Nachhinein fällt mir auch auf, dass "Name" überhaupt nicht eindeutig ist. Also ich meinte den Namen Deines Gedichtes. Deine Erklärung, weshalb Du es "Wohlfühlgedicht" genannt hast, hat mich verwirrt.
Danke! Das Gedicht hat echt was Besonderes. Deine Antwort zum Namen verwirrt mich allerdings, aber das macht nichts. Ist genau richtig. Danke Dir für Deine Beiträge!
Habe an dieser Stelle eine Bitte! Klär mich bitte auf. Was verwirrt Dich wegen dem Name?
Ich hatte letzte Nacht das Gedicht als "Antwort" an "brecherle" eingestellt.
Von Dir XY123XY123 kam ein Kommentar und diesen hab ich dann kommentiert, mit diesem langen, auch antworthaften Text. Ich vergaß dabei "@XY123XY123" davorzusetzen.
Oder meinst Du meinen Namen hier bei "gutefrage"?
Bekommen wir das aufgeklärt? Würd mich freuen.
@ChloeSLaurent: Das Gedicht gefällt mir irgendwie. Hast Du das selbst verfasst? Und warum hast Du es "Wohlfühlgedicht" genannt? Mir scheint es eher dürster zu sein, eigentlich so ziemlich das Gegenteil von wohlfühlen.
HalloHallo - vielen Dank erstmal.
Ja, das hab ich sellbst verfasst. Und so oft "regnen" vorkommt, so hat es auch geregnet in dieser Aprilnacht. Die Dinge die drin vorkommen entsprechen also den Tatsachen. Und Wohlfühlgedicht hab ich es absichtlich genannt, weil es den Widerspruch ausdrücken sollte. Und auch die Situation, wie es mir da gerade ging.
Wie ich in der 2 Antwort an "brecherle" schon schrieb, es hat natürlich depressive Züge und beinhaltet auch Einsamkeit, soll aber Sehnsucht ausdrücken. Sehnsucht nach etwas wo man sich wohlfühlen kann, genießen kann. Aktives Genießen ist ganz wichtig und wenn sowas öfters mal fehlt, dann wird es ab und zu etwas traurig.
Dazu gehört auch z.B., gesellschaftskritisch gemeint, daß mit dem Werk und dem Schichtwechsel - der lauten Kunde, die keiner extra braucht in einer unschönen Situation oder diesem Moment.
Der Widerspruch zwischen Inhalt und Überschrift ist daher auch von mir bewußt gewählt, weil jeder bei wohlfühlen an etwas schönes denkt und bekommt aber mit jeder Strophe mehr das Gegenteil, liest bis zum Schluß mit der Erwartungshaltung aufatmen zu können.
Diesen krassen Gegensatz so zu Papier zu bringen, war mir auch deshalb so wichtig, daß der Leser zwangsläufig in sich gehen muß. In gewisser Weise betrifft es mich ja selbst auch, aber mit dem Wissen, daß ich mit solchen Situationen (sich meinetwegen völlig festgefahren zu fühlen) nicht der Einzige bin, hab ich das aber nicht für mich geschrieben!
In dem Moment, als ich diesen Text, in "brecherle´s" Antwort einfügte, ohne erstmal tiefer auf die Frage an sich einzugehen, dachte ich mir das dies günstiger wäre. Der Gedanke kam mir sofort, nachdem ich den kompletten Fragetext gelesen hatte.
Mit einer konkreten Antwort von mir, mit meinen Gedanken zur vollständigen Frage/ zum Text, hätte ich womöglich 5-6 Stunden geschrieben (wie ich mich kenne) und dabei "brecherle" wmgl. überfordert. Daher hab ich spontan das Gedicht eingestellt, um nur versuchen eine Basis herzustellen.
Und schließlich haben ja auch viele andere geantwortet und sind auf "brecherle´s" Problem ernsthaft eingegangen.
Wie Du siehst, ist es leider nicht immer möglich, alles einfach in 2-3 Sätze zu packen. Vor allem nicht, wenn bestimmte Züge einen selbst auch betreffen, man also vorbelastet ist. Da gehe ich persönlich ganz anders mit solchen Dingen um, bzw. setze mich damit dann auch auseinander.
Und wenn es möglich ist, meine Erfahrungen und meinetwegen auch mir Beigebrachtes weiterzuvermitteln, und damit ansatzweise, ein klein wenig weiterhelfen zu können, freue ich mich (Wohlfühlfaktor).
Wichtig dabei ist, daß ich auch nicht übers Ziel drüber hinaus schießen darf, da logischerweise nur ein Bruchteil von dem was mich betrifft, auch auf das Gegenüber passt/ passen kann, bzw. zutrifft. Es ist also immer wichtig auch abzuwägen.
Noch ein letzter Satz zum Widerspruch im Gedicht: Ich bin eben auch ein kleiner "Um-Die-Ecken-Denker". (Das macht es meinen Mitmenschen auch nicht immer einfach, lach)
Jetzt, und mir gehen noch mehr Dinge zu "brecherle´s" Problem durch den Kopf, höre ich aber erstmal auf zu schreiben und möchte mich an dieser Stelle auch bedanken, daß ich an dieser hochwertigen Geschichte meinen Beitrag, so wie von mir eingestellt, leisten darf/ durfte.
Woher weißt du wie das Wetter bei mir ist? ;) danke für das Gedicht. Bestätigung ist so eine Sache. Man bekommt glaub ich nur selten genug davon. Oft ist es am besten sich selbst bewusst zu werden, ob man genug und gute Dinge tut. Von anderen Bestätigung zu erwarten ist meiner Ansicht nach hinderlich, wenn man denn überhaupt welche bekommt. Dein Gedicht kommt mir aber so vor, als ob es da eher um Einsamkeit geht. Alleine durch den Regen,man wird nur nass. Eine Besserung zeichnet sich nicht ab. Handelt es auch von Depression?
wer kann mir helfen
Du dir selber am Besten.
Bist unterfordert? Dann such dir eine andere Stelle in einem anderen Betrieb. Bewirb dich anderswo. Das bringt dich schon auf Trab und gefordert wirst du noch dazu.
Mach einen Kurs, eine Weiterbildung, setz dir ein Ziel (besser Ziele). Lass dich von Leuten inspirieren die beresits Erfolg haben und ein Buch darüber geschrieben. Das liest du.
Du denkst, du hättest keine mainstream Vorstellungen. Wenn du deine nicht artikulierst, kann dir schlecht geholfen werden.
Ich beschäftige mich mit mir schob lange. Habe neulich erst den Job gewechselt. Müsste ich noch ein paar mal machen, um mit Zufall den Job zu bekommen, wo alles passt. Tätigkeit, Kollegen, Umfeld,... Habe aus Langeweile meinen Bootsführerschein gemacht, Snowboard gelernt, mich fachlich weitergebildet und einen nebenjob angefangen. Naja, der Tag hat auch nur 24 Stunden, viel mehr passt gerade nicht rein. Fühle mich aber nicht ausgefüllter. Woran liegt das?
Innere Ruhe finden wäre eine weitere Möglichkeit, was heissen würde, dass du Meditieren lernen würdest, dich innerlich sammeln und bewusst loslassen, treiben lassen.
Interessiert dich Esotherik? Astrophysik? Sozialwissenschaften? Politik? Geschichte? Sobald du dich für ein Thema interessierst, findest du Leute, kommst einmach mit denen zusammen, die dasselbe Thema als Hobby haben. Daraus entstehen Seilschaften. Auf'm Schiff könnten Freundschaften entstehen, beim Snöben findest du andere, die auch jene Abfahrt machen (oder eben die andere) und Tipps haben für ein 'besseres' Domizil.
Du weisst nicht, was dich noch so interessieren könnte? Dann mach eine Liste der Möglichkeiten und schliess die Augen und tippe mit dem Finger aufs Papier. Das machst du dann einfach.
Das ist der Schlüssel. Machen.
Innere Ruhe ist wohl das, was ich suche. Aber ich bezweifle es, dass ich es durch Meditation oder ähnliches finde. Esoterik und ähnliches ist etwas, an das ich nicht glaube. Ich habe zu viele Interessen. Ich habe kein Problem neue Leute kenne zu lernen und gehe gerne auf andere Leute zu. Interessen sind unter anderem Sprachen und ehrenamtliche Tätigkeiten, Dinge, die Menschen zusammen bringen und helfen. Ich komme gerade aus einem 4 monatigen AAuslandsaufenthalt.aber mich treibt es weder in die Ferne, noch hält es mich hier. Haben wir es verlernt, eine Identität zu finden? Ich bin eher städtisch aufgewachsen. Für mich ist es kein Problem, mich irgendwo zurecht zu finden. Abermir fällt es auch schwer, einen festen Bezugspunkt zu finden. Eine Heimat. Hat das möglicherweise auch etwas damit zu tun. Sich nicht in die Gesellschaft einfinden zu können?
Lieber brecherle. Bitte entschuldige, ich bin kein Psychologe, kein Arzt, versuchte nur so aus meinem Empfinden heraus (Schnellschuss) etwas "Gescheites" ;) von mir zu geben. Und ebenso würde ich gerne fortfahren aufgrund deines letzten Abschnitts, der Fragen.:
Nicht unwahrscheinlich, dass du selbst die Lösung gefunden hast. Ja, vermutlich musst du erst versuchen, dich selbst zu finden und dann einen Ankerplatz, Heimathafen.
Möglich, dass, wenn du einen lieben Freund finden kannst, psychologisch geschult, er dir dazu verhelfen kann. Auch ein einfühlsamer, geduldiger Profi könnte das, denke ich.
GF scheint mir diese Möglichkeit nicht geben zu können, da zuwenig tief gehend.
P.S.: Naja, etwas fällt mir schon auf: Du scheinst Dich selbst nicht zu mögen.