Ich bin eine Marionette von jedem Menschen.. Ich würde so erzogen so zu sein.. Ich schlüpfte automatisch in die opferrolle. Wie komme ich da endlich raus und?

3 Antworten

Stelle Dir einfach drei Fragen:

„Wer bin ich?“

„Was kann ich gut (welche Talente habe ich)?“

„Wo liegen meine Engpässe auf dem Weg zu mehr Glück und Zufriedenheit?“.

Selbsterkenntnis hilft Dir enorm dabei, mit allen möglichen Herausforderungen des Lebens, mit anderen Menschen oder den eigenen Stimmungen besser klarzukommen. Und die Selbsterkenntnis hört auch nie auf. Je mehr Du über Dich selbst herausfindet, desto spannender wird es.

 „Empfinde ich mich als Opfer in diesem Leben oder als Macher und Gestalter?“

Wer sich als Opfer anderer Menschen, der Umstände, seiner Krankheit, der Politik oder der Wirtschaft sieht, der schwächt sich allein durch diese Einstellung und schadet sich damit selbst.

Nicht falsch verstehen: Natürlich wird vielen von uns übel mitgespielt. Manchmal kommen wir einfach auch unter die Räder größerer Entwicklungen, über die wir wirklich keinerlei Einfluss haben. Manchmal haben wir durch unsere Taten und Unterlassungen selbst unseren Anteil an unseren Schwierigkeiten gehabt. Und oft können wir wirklich überhaupt nichts dafür.

Aber es hilft ja nichts: So ist das Leben nun mal. Es geht an dieser Stelle nicht darum, wer Schuld an meiner Misere hat. Es geht darum, wie ich es erreiche, dass es mir wieder besser geht. Wer Unzufrieden mit seinem Leben ist, stelle sich folgende Frage:

„Worauf will ich meine Aufmerksamkeit und Energie verwenden?“

Ich kann mich darauf konzentrieren, wie schwer ich es habe, wie gemein die anderen sind, wie fies die Welt ist und dass ich ja doch nichts machen kann. Damit gebe ich mich und mein Leben auf, ich mache mich selbst zum Opfer und ich zementiere damit meine Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht. Natürlich macht das niemand mit Absicht oder aus Blödheit. Natürlich nicht. Das spielt aber keine Rolle – die Wirkung ist die gleiche.

Die bessere Alternative: Ich konzentriere mich wieder und wieder darauf, was ich selbst tun kann, um meine Situation zu verbessern. Das ist oft schwer, anstrengend und kostet Überwindung. Aber es setzt auch plötzlich Energie frei. Etwas zu unternehmen fühlt sich 1000x besser an, als sich ohnmächtig und hilflos zu fühlen. Und man kann immer etwas tun, wenn man konsequent nach Lösungen sucht und systematisch die eigenen Möglichkeiten ausreizt.

Dadurch nehme ich automatisch mein Leben in die Hand und werde zum Macher.

Kein Therapeut kann Dir helfen, wenn Du nicht bereit bist, Dir helfen zu lassen. Wie so eine Hilfe aussieht: Therapeuten helfen Dir dabei, Dich wieder besser zu spüren, damit Du rechtzeitig gut für Dich sorgst.

Noch anders gesagt: Erwarte nicht von den anderen oder der Welt um Dich herum, dass sie sich ändert. Ändere Du etwas. Ändere Dich.

Ändere Deine Einstellung zu Dir selbst. Nimm Dein Leben in deine Hand. Nur Du kannst wissen, was Dir guttut. Lebe Dein Leben und nicht das Leben, dass andere Dir vorgeben. Sei einfach Du selbst.

Die Opferrolle zu verlassen, bedeutet Eigenverantwortung zu übernehmen. Damit meine ich, dass es zuallererst die eigene Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass es Dir gut geht. Und dass Du Dir darüber bewusst bist, dass Du Teil eines Systems bist, dass Du mitgestalten kann. Ob das nun in der eigenen Familie, in der Firma oder in der Gesellschaft ist.

Nur Du allein bist verantwortlich für die Dinge, die Du veranlasst, die Du unterlässt und die zu zulässt. Verhalte Dich stets so, dass es Dich nicht verletzt, wenn Dein Verhalten andere verletzt, ist es deren Problem.

Du hast das Recht, Dein Verhalten nicht zu rechtfertigen.

Du hast das Recht, die Verantwortung für die Probleme anderer Menschen abzulehnen.

Du hast das Recht, Deine Meinung und Deine Wertvorstellungen zu äußern.  

Du hast das Recht, jederzeit Deine Meinung zu ändern.

Du hast das Recht, nein zu sagen, ohne Dich schuldig zu fühlen.

Von

Herzen ganz liebe Grüße


Du wurdest also autoritär und streng erzogen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass ich das ebenfalls zweischneidig empfunden haben. Auf der einen Seite weiß man genau, wie man sich anständig und perfekt verhält. Auf der anderen Seite reagiert man oft automatisch und ärgert sich später drüber.

Mit meiner Lebenserfahrung kam auch das Selbstbewußtsein. Noch heute benehme ich mich immer erst wie es mir anerzogen wurde. Wenn ich mich dann besser auskenne oder reingefunden habe, beginne ich mit den für mich wichtigen Erneuerungen oder Änderungen. Ich war nie ein Rebell oder Outlaw und wollte das auch nie sein. Das paßt gar nicht zu mir. Doch das erzieherische Gerüst, dass mir meine Eltern mitgaben, sorgt dafür, dass ich gut durchs Leben komme. Mein Verstand zeigt mir dann wo es nötig ist sich durchzusetzen und wo es Sinn macht mit den bestehenden Strukturen zu leben.

Nur weil man sich gut erzogen zeigt ist man noch keine Marionette. Gutes Benehmen macht es einfacher im Umgang mit anderen Menschen. Man kann auch nett und freundlich seine Meinung vertreten. Mit der Lebenserfahrung kommen die Argumente und die Entscheidungen. Ferner sollte man gut informiert sein. Dann wird man sogar dafür geschätzt ohne Kravall seine Meinung vertreten zu können. Deshalb ist man noch lange kein Opfer.

Allerdings solltest du lernen deine Standpunkte zu erkennen und in Worte zu fassen. Das kann man üben. Ganze Bücher zu dem Thema gibt es, die praktische Übungen enthalten. Die beginnen oft bei der Körpersprache. Meiner Erfahrung nach tritt man schon ganz anders auf, wenn man Ahnung von dem hat was man da macht und einfach den Mund hält, wenn es was zu lernen gibt. So nimmt einen das Gegenüber viel ernster.

Das klingt brutal, melde das der Polizei. An Personen gegen ihren Willen Fäden anzubringen ist verboten. Und hör auf in irgendwelche Rollen zu schlüpfen und hole dir passende Kleidung