Hornissennest im Zwetschgenbaum - ungefährliche Zwetschgenernte?
Im Zwetschgenbaum unseres Schrebergartens hängt ein steinernes Vogelhäuschen, das dieses Jahr von Hornissen bewohnt ist. Die Zwetschgen werden bald reif sein, können wir gefahrlos ernten ? Müsste/könnte man die Tiere daran gewöhnen, dass sich Zweibeiner in ihrem unmittelbaren Nestbereich aufhalten?
6 Antworten
Hornissen sind eigentlich recht friedlich. Hatte mal ein Nest auf dem Dachboden, und hab da sogar drunter gestanden und die beobachtet. War denen total egal.
Bei eurem Nest müsst ihr vorsichtig drum herum pflücken, und vor allem nicht ans Nest kommen oder gar das Nest heftig stoßen. DANN werden die Mädels sauer. Wenn wer ihr Nest angreift, wird es ungemütlich für den Angreifer.
Beim Pflücken auch nicht nach den Mädels schlagen.
Hornissen sind Fleischfresser, wenn sie an Obst gehen, dann an Gegorenes. Konkurrenten am Baum seid ihr also eher nicht.
Wenn es trotz allem nicht geht, habt ihr Pech. Nest zerstören oder eigenmächtig versetzen ist verboten und kann richtig teuer werden.
Ach ja: Die Stiche sind nicht gefährlich, entgegen der Gerüchte, Hornissen haben eine schlechte Publicity-Abteilung.
"7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche einen Menschen“
ist kompletter Blödsinn.
Das wird nicht gut gehen, im Baum Früchte ernten, in dem gleichzeitig Hornissen nisten. Die Hornissen sind wirklich friedliche Tiere, aber in Nestnähe vertragen sie keine Erschütterungen. Und ohne Erschütterung wirst Du kaum das Obst ernten können.
Zugunsten der Hornissen (und im eigenem Interesse) würde ich dieses Jahr auf eine Ernte verzichten.
Hi,
also Hornissen sind nicht ganz so agressiv wie die anderen Wespen (zB. Deutsche oder Gemeine Wespe). Dennoch würden auch sie ihr Nest bei Gefahr verteidigen.
Versucht mal wie weit ihr ran gehen könnt. Ihr merkt das wenn ihr sondiert werdet und immer mehr Arbeiterinnen um euch kreisen. Wichtig nie alleine sowas machen!
Alternativ könntet ihr mit bestimmten Werkzeugen (Teleskopstange zum Pflücken) auch vom Boden aus Ernten.
Bei uns in der Nähe in einem Naturschutzgebiet, gab es vor 2 jahren mal ein großes Hornissennest unter dem Schirm einer Schutzhütte. Ich konnte mich bis auf 2 Meter nähern. Sobald ich noch näher ran wollte, wurden die Arbeiterinnen aktiver und flogen mich an und umkreisten mich. Ich fand das sehr interessant, da von ihnen keinerlei agressives Verhalten ausging.
Ich hatte die Botschaft verstanden und mich wieder entfernt. Keine der Hornissen verfolgte mich aktiv!
Hornissen verteidigen ihr Nest vehement. Da ist nix mit "an Menschen gewöhnen".... aber aus mehr als 2 Metern Entfernung vorsichtig mit Teleskopstange ernten sollte gehen. Nicht alleine machen!
Lasst es von einem Schädlingsbekämpfer umsiedeln, das Teil. Ja, das kostet.... aber ich halte das für die vernünftigste Lösung.
Spannend wird es nur, wenn ihr in der direkten Einflugschneise zum Nest seid. Von der Rückseite her könnt ihr sicher problemlos dran kommen.
Wir hatten immer ein Nest in einem alten Apfelbaum, der aber immer noch Früchte trug, irgendwie haben wir die immer gerntet, ohne gestochen zu werden. Aber Äpfel sind auch schneller geerntet.
Fragt beim Nabu, ob man das Nest umhängen kann. An den Nachbarsbaum. Das wär das einfachste, ob die Hornissen dem folgen würden, können euch die Nabu-Leute sagen. holt euch da ein paar Tipps.
Das hier könnte eine Schweizer Entsprechung sein: https://www.pronatura.ch/
und dann gibts noch: https://www.hornissenschutz.ch/hauptseite1.htm
Ans Umhängen hatten wir auch schon gedacht aber es ist kein anderer Baum verfügbar und die Empfindlichkeit der Hornissen auf Erschütterungen spricht auch nochmals dagegen.
Dafür sollten wir "von hinten" drankommen...
Wer ist "Nabu" (wohne in der Schweiz)?