Hohe Offenheit, niedrige Gewissenhaftigkeit und hoher Neurotizismus?
Ich hatte vor einer Weile den Big-Five-Persönlichkeitstest auf der Seite 'Psychomeda' im Internet gemacht und es kam heraus, dass meine Offenheit sowie mein Neurotizismus überdurchschnittlich während meine Gewissenhaftigkeit unterdurchschnittlich ist.
Ich zeigte dieses Testergebnis meinem Psychologen und er meinte, dass dieses durchaus valide und zutreffend ist, jedenfalls ungefähr.
Ich hätte mir schon vor der Absolvierung des Tests denken können, dass meine Persönlichkeitsstruktur so aussieht, weil meine persönlichen Probleme genau damit zusammenhängen und -hingen, dennoch war der Test einleuchtend und hatte mit Nachdruck ein Bewusstsein für mich selbst geschaffen.
Jetzt stellt sich die Frage, wie ich damit umgehen soll, schließlich existiert kaum eine noch instabielere Kombination als diese; bei mir kommt auch noch eine niedrige Verträglichkeit + Extraversion dazu.
Mein hoher Neurotizismus verlangt nach Ordnung, Struktur Routine und einem gefestigten Weltbild; meine Offenheit bringt mich jedoch dazu, mich mit vielen Themen zu beschäftigen, insbesondere Musik, Politik und Philosophie (meine geringe Extraversion führt zudem dazu, dass ich das immer alleine mache),
meine niedrige Gewissenhaftigkeit führt jedoch dazu, dass ich nicht geordnet und strukturiert an die Sachen herangehe, alte Themen schnell ignoriere, sobald sie mich nicht mehr interessieren, mich sehr schnell ablenken lasse und eine schlechte Impulskontrolle habe, was meinen Neurotizismus weiter belastet.
Dass ich dank meiner geringen Verträglichkeit die Normen, Werte und die Moral der Massengesellschaft ablehne, und latent antisozial über die Gesellschaft und die Menschheit denke, macht es nicht besser mit meiner Instabilität. Ach ja, und Autismus habe ich auch noch.
Ich will, dass es mir irgendwie besser geht, dennoch weiß ich nicht, was genau für mich am besten wäre. Ich stehe an Punkt A, will nach Punkt B ohne jedoch zu wissen, wo beide Punkte sich befinden.
Danke im Vorraus an alle, die mir helfen wollen!
1 Antwort
Ich stehe an Punkt A, will nach Punkt B ohne jedoch zu wissen, wo beide Punkte sich befinden.
So ging es mir auch lange (und heute immernoch, obschon ich zumindest endlich mal eine richtlinnie gefunden habe, auch wenn ich noch ganz am anfang stehe und nun mit meinen gewohnheiten kämpfen muss.
Da du dich schon in Therapie befindest, würde ich dir raten erstmal eins nach dem anderen anzugehen. Es wird jahre dauern bis du einigermassen weisst wie du mit deinen problemen umgehen kannst, komplett weg bekommt man psychische.. Ich nenns jetzt mal "gebrechen" nicht. Aber man kann lernen damit umzugehen und wenn es noch so lange dauert. Wir menschen sind komplex und am schwierigsten ist es an uns selbst was zu ändern. Deswegen zählt jeder kleine Schritt.
Also versuch dir mal eine Liste zu machen, mit all deinen problemen und dann versuchst du die in Wichtigkeit aufzuteilen. So habe ich das mal gemacht. Und wenn du herausgefunden hast welches problem dich am meisten beschäftigt, würde ich meiner Therapeutin genau das vorstellen. Und sagen "an diesem problem arbeiten wir zuerst."
Dann hast du nämlich nicht dieses wirrwarr an problemen und du weisst gar nicht wo du anfangen sollst. Wenn du alleine keine entscheidung fällen kannst, mach diese Liste einfach im Gespräch mit deinem Therapeuten. Es klingt nicht nach viel, aber es macht einiges aus.