Hohe Luftfeuchtigkeit im Bad, trotz Luftentfeuchter, lüften und entsprechendes heizen?
Hallo,
ich brauche Hilfe.
Ich wohne seit etwa 5 Jahren in meiner jetztigen Wohnung. Jeden Winter, bis jetzt, habe ich im Bad Schimmel bekommen.
Erst habe ich gedacht ich mache etwas falsch beim Lüften, allerdings habe ich jeden Tipp und viele Beiträge dazu im Internet gelesen und natürlich auch im Bekanntenkreis gefragt.
Lüften, heizen wieder lüften, Stoßlüften etc. es hat nichts gebracht, am Ende des Winters hatte ich Schimmel. (Meistens aber immer nur in einer Ecke, eine Außenwand, der angrenzende Raum hat keine Heizung und darüber ist Flachdach)
Dazu ist zu sagen, mein Bad ist bis zu Decke gefließt, Nordseite und hat ein kleines Bullauge als Fenster, das man nur kippen kann. Oder Aushängen, ist dann aber auch nicht viel mehr als ein normales Kippfenster.
Perfekte Voraussetztungen also.
Wenn ich geduscht habe und fertig bin im Bad, nehme ich alles bewegliche was nass wurde, raus und trage es in einen anderen Raum zum trocknen, oder je nachdem auch auf den Balkon.
Das Badezimmer, Wände und CO trockne ich ab.
Letzten Winter war es so schlimm, das alle Wände am Schwitzen waren und ich zweimal am Tag, das Bad „abgetrocknet“ hatte. (Je kälter draußen um so schlimmer das Schwitzen und dann natürlich auch mein Schimmel.)
Jetzt habe ich einen Luftentfeuchter gekauft und dabei fällt auf, dass die Luftfeuchtigkeit wirklich extrem hoch ist, selten unter 70%.
Selbst nach einem ganzen Tag auf Arbeit, es dürfte ansich gar nichts da sein was die Feuchtigkeit SO hoch treibt. (Bevor ich gegangen bin natürlich gelüftet, und Entlüfter noch etwa 1-2 Stunden mit Timer laufen gelassen)
In den anderen Räumen ist es normal zwischen 50% - 60% und durch lüften rutscht sie auch richtg schnell runter.
Die Wohnung ist aus den '90, dass sie nicht abgetrocknet ist, kan schier nicht sein.
Denn Entfeuchter den ganzen Tag laufen lassen, gefällt mir weniger, außerdem kann ich mir kaum vorstellen, dass das sehr viel bringt und der Raum daruch wirklich „trockener“ wird, denn in dem Raum ist ja nichts was Feuchtigkeit speichern kann. Oder übersehe ich etwas?
Wenn der Entfeuchter läuft, ist der Raum innerhalb von 15 minuten bei 60% und dann auch sehr schnell unter 50%. Aber seine „normale“ Feuchtigkeit liegt zwischen 72%-75% jetzt im November, vermutlich wird sich das je weiter der Winter fortschreitet noch erhöhen.
Hat jemand einen Tipp, wo oder was hier ein Verursacher sein könnte?
3 Antworten
Wow, du bist ja mal ein vorbildlicher Mieter!
Diese Arbeit hätte ich mir garnicht erst gemacht. Wer hat denn den Luftentfeuchter gekauft? Und wer zahlt den Strom? Du???
Ein Einschreiben an den Vermieter mit Beschreibung der Mängel und angemessener Fristsetzung zur Beseitigung des Mangels. Wichtig ist, dass du genau schriftlich dokumentierst, wie du heizt und wie du lüftest. Solche Dokumentationen halten auch vor Gericht stand. Schicke ihm diese Dokumentation ruhig mit. Sucht er Rechtsberatung wird diese ihm ganz sicher nahelegen, irgendetwas zu unternehmen.
Ich vermute mal die U-Werte der Wände sind jenseits von Gut und Böse und evt. sogar noch recht dünn. Es gibt (in Altbauten) zwar keine Vorschriften was Energieeinsparung betrifft, aber wenn es so arg kommt, dass trotz perfektem Heizen und Lüften dennoch Schimmel entsteht, dann ist das definitiv ein Baumangel.
Ist das Bad im Winter durchgängig beheizt?
Wenn die Wände im Bad zu stark abkühlen dann fangen sie an zu schwitzen,und ist das Fenster offen kann die Feuchtigkeit raus und setzt sich nicht an den Wänden ab.Wäre es möglich einen Ablüfter über das Fenster anzubringen?
den sieht man dann von außen, oder?
Das ist wie bei der Küche?
Wenn das so wäre, dann nicht. Das verändert das äußere der Fasade. Ist zwar eine Eigentumswohnung, aber dafür bräuchte ich dann die Zustimmung aller Parteien. Unwahrscheinlich, dass ich die bekomme, sind recht viele Parteien.
Aber dass die Wände auskühlen, kann ich mir schon sehr gut vorstellen, die Heizung ist an der innengelegnen Wand. Rechts ist das Treppenhaus das wird zwar beheizt, aber eben wie ein Treppenhaus und links ist ein Raum ohne Heizung und wie unter mir geheizt wird weiß ich nicht.
Irgendwann möchte ich das Bad renovieren... macht es dann Sinn, nicht bis zur Decke zur fließen? Kann das schon was bewirken, oder ist das Wunschdenken von mir?
Wohnst Du in einem Alt oder Neubau?Gibts keine Schornsteine oder Luftschächte über die ein Ablüfter die Feuchtigkeit ziehen könnte?Das Problem mit feuchten Wändern wird auch dann bleiben wenn sie nicht bis zur Decke gefliesst werden,das ist wohl im Winter der kälteste Raum in der Wohnung,
Im direkten Spritzbereich (Dusche) ist es schon vorteilhaft, Fliesen bis an die Decke zu haben. Aber an anderen, nicht wasserbelasteten Flächen würde ein Mineralputz sicher helfen. Dieser kann Feuchtigkeit puffern, also aufnehmen und später wieder abgeben, zudem hat er duech seine hohe Alkalität einen natürlichen Schutz gegen Schimmel.
Dein Problem sind die Fliesen, die bis an die Decke gehen. Die Fliesen schirmen die Wandoberfläche vom Innenraum ab, die Wärme kommt nicht an die eigentliche Wand, zwischen Wand und Fliese entsteht Kondensat, da die Fugen luftdurchlässig sind und somit auch Schimmel, der dann auch nach außen durchkommt.
Ich hatte das im Keller an einer verfliesten Außenwand. Als ich die Fliesen abschlug kam jede Menge Schimmel zum Vorschein.Ich habe nach Schimmelentfernung mit zementfreiem Spachtel verputzt und mit Farbe auf Kalkbasis gestrichen, seither kann die Wand "atmen" und es gibt keinen Schimmel mehr.
Auf keinen Fall Dispersionsfarbe verwenden, sonst hast Du die gleichen Probleme wie jetzt.
Ich stelle zwischnezeitlich die Heizung auf 1,5, dann springt sie automatisch an, wenn es draußen zu kalt ist.
Im 3. Winter hatte ich sie dauer laufen und auch da Schimmel bekommen.
Habe in dem Winter mal ausversehen vergessen, dass Fenster wieder zu schließen. Das war das einzige mal in dem Winter wo in dem Raum dann nichts schwitzte. Allerdings wiederstrebt es mir sehr, die Heizung auf Durchlauf und dann Fenster offen lassen. Das widerspricht allem was ich kenne und gelesen habe.