Hochsensibilität: Segen oder Fluch?

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Tja… da kann ich nicht von entweder oder sprechen, eher von sowohl als auch…

Dabei ist kein Unterschied, ob männlich oder weiblich, höchstens vielleicht für den Mann selbst, der glaubt es sich nicht erlauben zu können/dürfen, damit seine Männlichkeit keinen Schaden nimmt. ;-)

Meine erste Lebenshälfte habe ich versucht mich innerlich abzuschotten, na sagen wir… fast abzutöten…, weil ich mit meinen Gefühlen und dieser Sensibilität nicht umgehen konnte. Mir war und ist es auch nicht möglich, mich abzugrenzen, mich zu schützen. Ich durfte an allen Energien um mich herum teilhaben, was mir von körperlichen Beschwerden (Kopfschmerzen, Schwindel, usw.) bis zu emotionalem Hin und Her, viele Unpässlichkeiten bescherte.

Allerdings habe ich bemerkt, dass ich mir selbst die größten Probleme bereitete, indem ich diese Sensibilität weder annehmen, noch akzeptieren konnte.

Innere Dialoge, wie … hab dich nicht so… andere schaffen das auch… sei nicht so empfindlich… Mit anderen Worten: das nicht zu mir stehen…, sondern noch dagegen ankämpfen. … war wohl das Schmerzhafteste daran.

Und langsam entdecke ich durch die Annahme und Akzeptanz auch den Segen, der darin liegt ;-)

Was deinen Beruf anbelangt: Du bist genau richtig, wenn du dich wohl fühlst! Fühlst du dich nicht wohl, bist du „falsch“. Vielleicht braucht deine innere Sensibilität diesen Gegensatz als Ausgleich?!


Angel84  20.07.2011, 12:42

Ich danke dir!

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Bei dir kommt zweierlei zusammmen. Zum Einen eine hohe Sensibilität, die ist eigentlich ein Segen. Zum Anderen eine Unfähigkeit, deine Aufmerksamkeit zu lenken (das fehlende "Lenkrad"), die diesen Segen zum Fluch macht. Diese Unterscheidung ist wichtig, sonst läuftst du in Gefahr, deine Sensibilität zu verfluchen, stattdessen auf deine Unfähigkeit stolz zu sein und jedes Lernen in dieser Hinsicht abzuwehren.

"aber dass das unmöglich ist, das habe ich mittlerweile verstanden." zeigt, dass du da schon auf dem falschen Weg bist. Es ist nicht unmöglich, du kannst und musst es lernen, dich und deine Sensibilität zu schützen vor negativen Einflüssen, die du noch nicht verarbeiten kannst. Du musst nicht alles mitmachen oder mit ansehen, was die anderen machen, zieh dich zurück, wenn es dir nicht gut tut. Wer dünnhäutig ist, braucht in einer kalten Umgebung einen dicken Mantel oder muss sich eine wärmere Umgebung suchen.

Das ist furchtbar! Diese Welt ist sehr hart, wenn man empfindlich ist. Hin und wieder ist es sicher nett, einen sensiblen Menschen um sich zu haben, aber ich möchte diese Person nicht sein. Und ich wünsche dieser Person auch nicht, in meiner Nähe zu sein: ich bin salopp, direkt, undiplomatisch... Das wäre vermutlich nicht so toll für hochsensible Menschen.

Hoffentlich lernst du, damit umzugehen!


Ayaletta  14.07.2011, 16:16

ich hoffe, Du auch

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Fehlbesetzt warum ?

Hochsensible Menschen hat es schon immer gegeben. Woher käme dann die schöne Musik, die Kunst allgemein, die schönen Häuser und Städtchen von früher ?

Also wir brauche diesen Typ unbedingt, sonst, wo führt das hin. Würde mich an deiner Stelle als jemanden sehen, den es auch braucht, sozusagen als Gegengewicht zur kalten, sterilen, zielstrebigen Welt.

Klar hst du es nicht immer leicht, andere eben auch nicht, nur denen sieht man es nicht an. Die sind einfach so in einer "bin gut drauf Stimmung", die es meistens gar nicht gibt. Die reden sich das nur ein, dumm ist, wer es glaubt.

Auch die harte starke Masche ist doch nur Schein. Tief drinnen ist jeder Mensch sensibel, was meinst du denn, wie das bei den Andern da aussieht.?

Der Unterschied zu dir, die machen sich nicht so viele Gedanken darüber. Dadurch werden die Gefühle nicht noch zusätzlich verstärkt, und verschwinden schneller wieder.

Gewöhne dir das auch an. Sage dir: "Ich fühle mich so und so, Punkt, Thema wechseln."

So wirds auch für dich erträglicher.

Ich kenne das was du beschreibst sehr genau. Schon als Kind habe ich alles sehr extrem wargenommen, aus dem Grund dessen da ich alles auch sehr extrem warnehme bin ich heute schizotypisch Persönlichkeitsgestört, was bedeutet, das ich mich um mich vor dieser Welt zu schützen in meine eigene Welt flüchte und mich nicht oder selten irgendwas traue. Im Internet ist es leicht über Probleme zu sprechen, aber vor Leuten ist es was anderes, weil man im Internet immer noch anonym ist. Ich bin zwar kein Mann, aber eine Frau bin ich auch nicht, und es ist schwer hart zu sein, auch wenn man es mittler weile gelernt hat keine Gefühle zuzulassen. In deinem fall finde ich, gibt es aber noch Hoffnung, da du aus deiner gefühlswelt keine Ohnmacht machst. Du lebst deine Gefühle noch und spürst sie noch anstelle wie ich sie innerlich zu beteuben, was schon krank ist. Filleicht kann dir ein Psychologe oder eine Lebenshilfegruppe anleitungen geben wie man mit der harten Welt umgeht. ineTherpie dürfte bei dir noch nicht nötig sein. Ich muss hingegen erst wieder lernen wie man gefühle animmt, zeigt und auch überhaupt zulässt.