Hobbyzüchterin - Hunde Züchter werden?

8 Antworten

Hallo,

als Beruf kannst du es nicht machen, denn davon Leben kannst du nicht.

Als Geringverdiener zählt man aktuell wenn man unter 2203€ Brutto im Monat erwirtschaftet. Das schaffst du mit Hundezucht nicht, auf jeden Fall nicht hier in D..

Wenn, dann läuft das neben deiner Berufstätigkeit (Zeitproblem), bzw. als Liebhaberei. Es ist halt eine Art "Hobby" und wie viele Hobbies eben teuer. Ich würde mich an den Züchter deiner Hündin wenden. Er ist sicher bereit dir bei den erforderlichen Unterlagen zu helfen und kann dir Ansprechpartner beim Zuchtverband nennen.

Hallo,

wenn man etwas als Beruf machen will, dann möchte man damit auch so viel Geld verdienen, dass man davon leben kann.

DAS aber kannst du als seriöser Hundezüchter vergessen. Das ist z.B. den Züchtern im VDH auch "verboten", denn die Anzahl von Würfen ist streng begrenzt und ebenso die Möglichkeit, dass gewerblich zu machen.

Seriöse Hundezucht ist ein Hobby, eine Liebhaberei, eine "Verbeugung" von der Hunderasse, die man so sehr schätzt, dass man sie erhalten und möglichst verbessern will.

Aber niemals kann man damit wirklich Geld verdienen - als Züchter ist es wunderbar, wenn sich die Zucht finanziell "trägt" - also die Kosten durch die Welpenverkäufe aufgefangen werden.

Das hört sich tatsächlich "unwahrscheinlich" an - aber es ist wirklich so. Man hat so viele Kosten - das fängt bei einem großen Haus mit großem Grundstück an, mit der Versorgung vieler Hunde, mit der lebenslangen Versorgung auch der Hündinnen, die nach 2 oder 3 Würfen nicht mehr in der Zucht verbleiben, mit den hohen hohen Tierarztkosten, mit der Versorgung der Hunde, mit Energiekosten, man selbst kann nicht anderweitig berufstätig sein ....

Wenn man Pech hat, kommen nur 2 - 3 Welpen, wovon 1 auch noch für die Weiterzucht in dem eigenen Zwinger bleibt .... oder Welpen sind krank oder oder oder ....

Geld verdienen kann man nur als Vermehrer - wenn einem alles rund um die Hunde, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit egal ist, wenn man die Hündinnen Wurf um Wurf bekommen lässt, und sie dann abgibt (egal wohin), wenn man sich die Tierarztkosten spart, am hochwertigen Futter spart, die Welpen im Keller oder Schuppen aufzieht .....

Aber wer will das schon?

Ach so - ich schreibe dir das übrigens aus jahrzehntelager Zuchttätigkeit im VDH - also aus eigener Erfahrung ....


Animallove585  27.06.2020, 21:10

Im Prinzip gute Antwort, aber ich persönlich verstehe nicht so ganz warum man das alles in die Kosten zur Zucht einberechnet. Schließlich hat man seine eigenen Hunde ja nicht ausschließlich zum züchten, sondern in der Regel als gewöhnliches Haustier. Auch ein großes Grundstück hat man nicht nur wegen den Hunden.

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dsupper  28.06.2020, 14:32
@Animallove585

Wenn du privat 1 oder 2 Hündinnen hältst, dann kann du ja auch nicht tatsächlich berufsmäßig Hundezüchter werden - die Hundezucht also als Gewerbe betreiben. Da brauchst du schon ziemlich viele Hündinnen - und viele Würfe im Jahr .... und dann eben ausreichend Platz, die Hündinnen müssen, nachdem sie 2 oder 3 Würfe oder sogar 4 Würfe hatten, noch ca. weitere 8 - 10 Jahre versorgt werden, man braucht ein (je nach gezüchteter Rasse) großes Auto, um eben mit mehreren Hunden zu vielen Ausstellungen etc. zu fahren ....

Das alles braucht man nicht, wenn man 2 oder 3 Hunde privat hält - die dann 12 - 15 Jahre alt werden. Die integriert man in das normale Leben - aber wenn man davon mal einen Wurf zieht - ist das kein Beruf, kann man davon nicht leben!

Und wenn man eben viele Hündinnen halten würde, um entsprechend viele Welpen produzieren zu können, dann hätte man eben auch schrecklich hohe Unkosten ....

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Animallove585  28.06.2020, 14:46
@dsupper

Aber hattest du nicht geschrieben, dass man eben keinen Gewinn daraus macht? Dann braucht man doch auch nicht mehr Hündinnen, schließlich hat man dann ja immer 0 Gewinn.

Und wenn ein Züchter seine Hunde wirklich nur wegen der Zucht hält, dann wäre das für mich kein guter Züchter.

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dsupper  28.06.2020, 15:14
@Animallove585

ja eben - wenn man es verantwortlich machen will - dann springt eben kein Gewinn dabei heraus - weil die erforderlichen Kosten die Welpenverkaufspreise auffressen.

Wer das abe als Beruf machen will, der muss ja Geld verdienen -

Und wer Hunde aus Liebe zur Rasse züchtet, der hat eben trotzdem hohe Kosten, denn auch der behält die Hunde ja ein Leben lang. Da man aber nur 2 oder 3 Würfe mit einer Hündin macht, braucht man eben dann mehr als nur 2 oder 3 Hunde .... schnell hat man auch 6 und 7 und 8 Hunde .... schließlich muss man sich ja auch den eigenen Nachwuchs heranziehen.

Und dann kommt man mit dem normalen Platz etc. einfach auch nicht mehr aus ... die Tierarztkosten summieren sich, die Versorgungskosten auch .... das hat alles nichts mehr mit der normalen privaten Hundehaltung zu tun ....

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Animallove585  28.06.2020, 15:34
@dsupper

Irgendwie verstehe ich es einfach nicht so ganz, was aber vermutlich an mir liegt😅

Aber wenn die Zucht mit 2 bis 3 Hündinnen keinen Gewinn macht, warum sollte sie es dann mit 6 bis 7 Hündinnen? Dann kann man das doch gar nicht als Kosten aufzählen, da es praktisch keiner macht, außer er hält die Hunde eben so auch gerne in dieser Anzahl?

Meiner Meinung nach ist jeder gute Züchter "Hobbyzüchter". Denn wenn man den Begriff wörtlich nimmt, heißt das ja einfach nur, dass man aus Hobby züchtet. Schließlich beträgt ein Hundeleben ca. 15 Jahre (natürlich Rasse bedingt) und die Zeit wo der Hund zur Zucht eingesetzt werden kann sind max. 5 Jahre....

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dsupper  28.06.2020, 18:30
@Animallove585

Du hattest aber gefragt, warum ich solche Kosten wie "viel Platz und großer Garten" etc. mit einberechne. Und daher eben die Antwort mit vielen Hunden und dass trotzdem kein "Gewinn" übrigbleibt.

Für dich mag der Begriff "Hobbyzüchter" positiv klingen, das tut er (leider) auch für alle andere - da er impliziert, jemand mache das wirklich aus Hobby, aus Liebe zur Rasse. Leider verbirgt sich aber hinter diesem Begriff sehr häufig eine sinnfreie Vermehrung, ohne die Pflichten und starken Auflagen, die eine Zucht im Verband (VDH/FCI) mit sich bringt. Also eine Vermehrung ohne Überprüfung und Kontrolle der Elterntiere, der Zuchtstätte (im VDH sind z.B. keine Zuchten in Etagenwohnungen ohne ständig freien Zugang in den Garten erlaubt ....), des Züchters etc.

Und DAS geht dann eben immer auch zu Lasten der Hunde und des Nachwuchses. (Damit lässt sich dann übrigens tatsächlich Geld verdienen, weil ganz ganz viele verpflichtende Kosten wegfallen ....)

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Animallove585  29.06.2020, 06:59
@dsupper

Achso, jetzt hab ich es einigermaßen verstanden😅

Mir ist bewusst, dass "Hobbyzüchter" meistens nur Vermehrer sind, wobei es dabei vermutlich noch nicht mal alle schlecht meinen...

Ich finde es eben auch sehr schade, dass Hobbyzüchter eben als "Vermehrer" gilt, weil man könnte im Prinzip auch jeden VDH Züchter als Hobbyzüchter bezeichnen. Schließlich verdient er ja damit gar kein Geld und macht es freiwillig aus Spaß etc.

Bekannte von mir haben einmal einen Golden Retriever Welpen von einem Vermehrer geholt... Sie wussten erst als sie da waren, wie schlecht diese "Zucht" war, haben ihn dann aber aus Mitleid doch gekauft.

Was soll ich sagen? Als er ein halbes Jahr alt war, haben die Kosten für seine OPs, die er wegen seine extrem schlechten Hüfte hatte, schon über 5000€ gekostet....

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Zuerst muss dein Hund alle nötigen Untersuchungen haben, um sicherzugehen, dass die Welpen gesund werden.

Da du nur eine Hündin hast, wären Würfe in einem Abstand von 2 Jahren das mindeste. Da es ein Zwergspitz ist, wird deine Hündin nicht so viele Welpen bekommen. Wenn wir Mal optimistisch denken, werden es 5 Welpen. Für einen Welpen bekommst du ca. 1000€. Das heißt im Umkehrschluss, dass du 5000€ für zwei Jahre zur Verfügung hast. Ich glaube du merkst selber, dass da was nicht passt. Abgesehen davon, braucht man noch eine Wurfbox, Welpenfutter, Impfungen für die Welpen,... Das wären bestimmt nochmal 1000€, die du bezahlen müsstest. Ach und Zeit kostet es natürlich auch noch

Bevor du deine Hündin decken lässt muss dein Hund (wenn er VDH-Papiere hat)

-verschiedene Gesundheitsuntersuchungen über sich ergehen lassen. Je nach Rasse kommen neben Röntgen noch DNA-Untersuchungen dazu. Das geht schon mal gut ins Geld. Passt etwas nicht, kannst du die Zucht vergessen.

-eine Zuchtzulassung machen. Das bedeutet eine Beurteilung des Wesens un Exterieurs. Ist dein Hund nicht rassetypisch oder übertrieben ängstlich oder aggressiv, ist auch hier das Ganze vorbei. Damit du zur Zuchtzulassung zugelassen wirst, muss der Hund eine oder manchmal mehrere Ausstellungen besucht und mindestens eine bestimmte Formwertnote erhalten haben.

-muss die Wurfplanung vom Zuchtverband genehmigt werden

-musst du zahlreiche Züchterseminare besuchen

In den Kaufverträgen der VDH-Vereine ist außerdem fast immer vermerkt, dass mit dem erworbenen Hund nur nach VDH-Richtlinien gezüchtet werden darf. Ansonsten drohen Geldstrafen und dann ist die Zucht ein absolutes Minusgeschäft. Leben wirst du davon aber sowieso nicht können.