Hinter Fermacell Schimmel?
Wir wohnen seit über 5 Jahren in einer Wohnung eines Altbaus zur Miete. Im Schlafzimmer und im Kinderzimmer wurden vom Vormieter Fermacell- Platten an 2 Außenwänden angebracht. Wie lange würde es dauern bis dort evtl Schimmel hervortritt? Ich kann nicht sagen, wie die Außenwände aussehen. Feucht oder trocken. Müsste nicht innerhalb von 5 Jahren sich Schimmel dann schon zeigen. Auch evtl zum Übergang zum Laminat an den Fussleisten? Wir lüften regelmäßig und die Luftfeuchtigkeit beträgt ca 52- 55%. Was meint ihr? Muss ich mir Sorgen machen?
2 Antworten
Das dort Fermacell-Platten angebracht wurden, geschah sicherlich begründet. Entweder zur Heizkostensenkung oder wegen eines Schimmelproblems. Mehr sinnvolle Gründe fallen mir grad nicht ein.
Um grob Einschätzen zu können, ob da (noch mal) Schimmel hervortritt, müsste man wissen, ob die Platten vollflächig für einen guten kapillaren Wassertransport verklebt wurden oder nur punktweise, ob die Wand generell (noch) feucht ist und wie der Raum beheizt wird. Das kann mit Sicherheit nur ein Sachverständiger vor Ort.
Ich würde die weitere Überwachung der Raumluftfeuchte, sowie die Überwachung der Wandoberflächentemperatur (vor allem in Ecken und hinter Schränken) mit dem Infrarotthermometer empfehlen. Anhand von Tabellen im Internet läßt sich dann bei entsprechender Wandoberflächentemperatur, mittlerer Raumlufttemperatur und mittlerer Raumluftfeuchte die rel. Luftfeuchte direkt vor der Wandoberfläche ermitteln und nur die ist entscheidend für die Schimmelgefahr, wenn nicht noch Feuchte durch andere Quellen in die Wand eintritt (rissige Fassade, defekte Dachentwässerung, aufsteigende Feuchte, etc.).
Die rel. Feuchte direkt an der Wandoberfläche sollte 70% nicht übersteigen, da ab 70% bereits erste Schimmelsporen beginnen zu keimen, da sich in den sehr feinen Kapillaren und Poren des Baustoffs (der Wandoberfläche) bereits flüssiges Wasser bildet.
Die Raumluftfeuchte von 52-55% klingt erst mal nicht alarmierend, sollte aber überwacht werden, vor allem, wenn es draussen wieder etwas milder und damit auch feuchter wird. Bei knackigem Frost hat die Luft draussen sehr geringe absolute Feuchten, was zu der Entfeuchtung des Hauses beiträgt.
Hallo,
warum vom Vormieter Gipsfaserplatten angebracht wurden, lässt sich nur vermuten. Aber wieso fragst du dich das überhaupt, gibt es irgendwelche Anzeichen für Schimmelbildung, jetzt nach 5 Jahren?
Generell ist eine Gipsfaserplatte keine spezielle „Anti-Schimmel“-Platte. In deinem Fall stellt sich zuallererst die Frage (wie auch schon von Onki73 erläutert), ob und wenn ja, in welcher Ebene es überhaupt zur Kondensation und damit zur Schimmelbildung kommen kann. Dafür gilt es zu klären, wie der Wandaufbau überhaupt aussieht.
Am besten wendest du dich dafür an einen Sachverständigen. Schließlich geht es hier auch um Mietrecht und da sollte man schon konkrete Fakten an der Hand haben, bevor man aufgrund bloßer Vermutungen aktiv wird.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.