Hilfe! Was ist, wenn meine Mutter keine Hilfe annehmen will?
Hallo. Meine Mutter (80) zeigt erste Anzeichen von Demenz. Sie wiederholt sich sehr oft, stellt oft die selben Fragen, hat Wortfindungsstörungen, driftet immer ab, kriegt vieles in den falschen Hals und hat akustische Halluzinationen. Als ich heute mit ihr unterwegs war, hat sie auch wieder nur irgendwas in ihrer Tasche gesucht und wusste einmal noch nicht mal, was sie sucht. Ich bin psychisch sehr instabil und habe totale Panik, dass es mit ihr schlimmer wird. Ich bin nicht stark genug um mich um sie zu kümmern. Einen Demenztest will sie nicht machen..was soll ich tun, wenn ihr Zustand noch schlimmer wird und sie keine Hilfe annehmen will, weil sie ihr Problem nicht einsieht?? Bitte um Rat, bin verzweifelt !!
5 Antworten
Das ist immer so, das war auch mit meiner Oma so. Die alten Leute sind fest überzeugt, dass sie ganz normal sind. Mit Geduld geht's am besten. Nicht alles auf einmal sondern langsam Schritt für Schritt.
meiner erfahrung nach, passiert da gar nichts, bis es soweit ist, dass sie entmündigt werden und dann machst du einfach, was du für richtig hälst
Was willst du mit einem Demenztest? Die Sache scheint doch klar zu sein. Du kannst dich nicht um sie kümmern. Wer soll es denn dann machen? Kennst du vertrauenswürdige (!!!) Menschen, die sich um deine Mutter kümmern könnten, ihre rechtlichen Angelegenheiten erledigen könnten? Wie ist es mit einer Vorsorgevollmacht, hast du eine bzw. eine andere Person? Falls nicht, stelle beim Amtsgericht (du wohnst in Deutschland?) eine Anregung zur Einrichtung einer Betreuung. Überlege dir, welcher fähige, zuverlässige (!!!), ehrliche (!!!) Mensch die Funktion des rechtlichen Betreuers übernehmen könnte. Du darfst dem Gericht Vorschläge (!) machen. Deine Mutter würde im Aufrag des Gerichtes auch von einem Facharzt begutachtet werden, um zu verhindern, dass ein geistig gesunder Mensch unter Betreuung gestellt wird.
Als nächsten Schritt, musst du dir in Absprache mit deiner Mutter (!!!), falls möglich, dem Bevollmächtigten bzw. dem rechtlichen Betreuer überlegen, wo und unter welchen Umständen deine Mutter leben kann. Kann sie in ihrer Wohnung bleiben, muss sie in ein Heim? Wer könnte ihr im täglichen Leben (wer für die rechtlichen Belange zuständig ist, habe ich erwähnt), Haushalt, Essen, Wäsche, Körperpflege usw. helfen? Du, eher nicht, sagst du -Freunde, Verwandte, ein ambulanter Pflegedienst?
Dann müsst ihr natürlich auch an das Finanzielle denken, sprich, den Pflegegrad deiner Mutter vom medizinischen Dienst der Krankenkassen feststellen lassen, bzw. falls sie in ein Heim muss, würde das Heim es beantragen.
Rechtliche Betreuung klären! Heim oder zu Hause? Falls zu Hause, eventuell mit Hilfe eine ambulanten Pflegedienstes, der dich bzw. euch in Sachen Pflegegrad beraten könnte. Falls deine Mutter nicht in ein Heim muss, muss ich dich davor warnen, einen ambulanten Pflegedienst zu beauftragen, der gleichzeitig auch ein Heim betreibt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass man versuchen würde, deine Mutter mit kriminellen Machenschaften, Betrug und Täuschung des Vormundschaftsgerichtes in das Heim zu bekommen, um mehr Geld an ihr zu verdienen. Man wird dann unter Umständen versuchen, die rechtliche Betreuung in Hände von Personen zu legen, die in Absprache und einseitig zu Gunsten des Heimes, nicht aber unbedingt zu Gunsten deiner Mutter, tätig sind!!! Das Amtsgericht kann eine Vorsorgevollmacht entziehen bzw. eine rechtliche Betreuung abändern! Vorsicht!!!
wenn es soweit ist, ist sie eh nicht mehr geschäftsfähig und ihr wille belanglos
dann macht der vormund mit ihr, was er für richtig hält
Die Situation ist schlimm für dich.
Du bist aber nicht allein, das haben schon ganz viele Kinder mit ihren Eltern erlebt. Es gibt sehr nette Beratungsstellen zum Thema Pflege. Mach Dich schlau. Es lohnt sich. Manchmal haben auch die Sozialämter extra Beratungen zu dem Thema.
Außerdem kannst Du bei ihrer Krankenkasse anrufen und einen Pflegegrad beantragen. Da kommt dann ein Gutachter ins Haus. Du solltest unbedingt dabeisein.
aber was ist, wenn an dem Tag, an dem der Gutachter kommt, meine Mutter einen "guten" Tag hat?
Da wäre Deine Mutter auch nicht die erste. Im Gegenteil. In der Situation schaffen die älteren Herrschaften auf einmal Dinge, die die letzten 6 Monate nicht mehr gingen. Aber ein Gutachter ist erfahren, der kennt das.
Dann bekommt sie keinen Pflegegrad und kann nicht ins Heim obwohl sie es müsste
So schnell kommt sie sowieso nicht ins Heim. Da musst Du erstmal einen Platz finden ....
Hat Deine Mutter einer Vertrauensperson eine Vollmacht erteilt? Wenn nein, holt das unbedingt ganz schnell nach!
Sprich mir ihrem Hausarzt und erkundige dich bei der Pflegeberatung der Krankenkasse nach Hilfe.
Ganz wichtig: Du brauchst ein Pflegevollmacht von deiner Mutter. Habt ihr das schon erledigt? Gib ihr auf keinen Fall das Gefühl, du wolltest die entmündigen.
Entschuldige, es heißt Vorsorgevollmacht:
https://www.beim-pflegen-gesund-bleiben.de/wp-content/uploads/2011/11/Vorsorgevollmacht.pdf
aber was ist, wenn an dem Tag, an dem der Gutachter kommt, meine Mutter einen "guten" Tag hat? Dann bekommt sie keinen Pflegegrad und kann nicht ins Heim obwohl sie es müsste