Hilfe: Partner möchte wieder studieren?

5 Antworten

Ich schreibe mal, wie ich das sehe. Wenn ich ihn wirklich liebe und mein Gefühl stimmt, alle Details ergeben ein positives Bild - keine Unsicherheiten / Nicht-Ausgesprochenes / Unstimmigkeiten, würde ich mich ihm anschließen. Also rechtzeitig (!) einen Job suchen, dort wo er studieren möchte und einfach mitziehen.. (Später mal, wird er dir das vielleicht zurückgeben, oder ihr steht vor einer ähnlichen Entscheidung und die endet dann in deinem Sinn. Es ist immer ein Geben und Nehmen!)

Fernbeziehungen sind für mich der Horror. =) Andererseits bist du auch noch sehr jung und kannst vielleicht nicht nachvollziehen, dass einige Menschen alle 5-15 Jahre (irgendeine Zahl) einfach einen Wechsel wollen. BWL ist nicht das Gelbe vom Ei und manche Jobs machen aus einem Menschen das, was in "Momo" beschrieben wird.. -> "Die grauen Herren" der Zeit. (Emotionslose Arbeitsroboter im Anzug, die nur hinter der Zeit her sind -> geiles Buch!) Menschen müssen auch mal "wieder blühen", nicht alle sind sesshaft und Einige sind ständig von einer inneren Unruhe getrieben. Wenn ihr beide euch in diesem Punkt zu stark unterscheidet, dann passt ihr vielleicht auch nicht zusammen.

Vielleicht ist es auch Verfremdung.. Also er braucht eine Reise, einen jahrelangen Wechsel, um zu sich selbst zu finden. Dann tut es auch manchmal ein Therapeut oder ein gutes Buch -> Herman Hesse "Steppenwolf"! ;-)

Vergiss auch nicht, dass es nicht nur um Geld geht (JETZT geht es uns besonders gut, also halten wir ewig am JETZT fest^^)! Vielleicht will er ja sogar nochmal eine Studenten-Phase, ab und zu länger schlafen-können, usw.

Ich verstehe deine Gedanken, aber wenn da wirklich etwas ist, zwischen euch, werdet ihr einen Weg finden müssen: Einer muss den Kürzeren ziehen. Aber so ist es doch öfters im Leben, in einer Beziehung, oder nicht?

(Die KV muss er doch nicht selbst zahlen, wenn er sich z.B. einen Job als "studentische Aushilfe / Werksstudent" organisiert. Dann ist er zwar "Geringverdiener", die Firma muss jedoch anteilig die KV+++ übernehmen. Das habe ich so gemacht, in einem "Studentenjob", Alter 31-36. Ist er während des Studiums selbstständig, sieht es natürlich anders aus. An der KV sollte es aber nicht liegen!)

Mir ist unklar wie er das Studium finanzieren will. Sollst du für ihn arbeiten gehen?

Ich finde es schade, dass du solche negativen Gedanken hast. Es ist doch toll, wenn dein Freund sich weiterbilden möchte. Du solltest ihn dabei unterstützen.

Natürlich wird es schwierig, eine Fernbeziehung zu führen. Vielleicht kannst du versuchen, einen Arbeitsplatz am Studienort deines Partners zu finden. Dann bräuchtet ihr keine Fernbeziehung zu führen. Offenbar hast du davor Angst.

Und was wären diese negativen Gedanken? Um die geht es doch letzten Endes.

Wenn du nicht benennst, was genau dich stört, kann man schlecht über mögliche Abhilfe reden.

Im Gegensatz zu anderen Antwortgebern kann Dich sehr gut verstehen.

Nicht Du triffst eine Entscheidung für eine Fernbeziehung, sondern Dein Freund. Nicht Du triffst die Entscheidung, auf ein gesichertes Einkommen zu verzichten, um eine neue Ausbildung zu beginnen, sondern er.

Wie ich aus Deinen Worten entnehme, bist Du im Grunde, was Deine eigenen Vorstellungen betrifft, nicht einverstanden mit seiner Entscheidung

Sollte er wirklich erwarten, dass Du mit Deinem Einkommen und Deinem Anteil an Euren Ersparnissen sein Studium finanzierst, so ist für mich nicht die Fragestellung, wie sie andere hier gestellt haben, liebst Du ihn wirklich und stimmt Dein Gefühl, sondern liebt er Dich und stimmt sein Gefühl für Dich. Und es ist nicht fehlende Liebe, wenn Du nicht mit ihm umziehst. Es ist seine Entscheidung, wenn er von Dir wegzieht.

Im Gegensatz zu Dir scheint es ihm ja recht leicht zu fallen, sich auf eine Fernbeziehung einzustellen und sich kaum die Frage zu stellen, ob es Dir vielleicht schwer fallen würde.

Mir persönlich fiele es ziemlich schwer, so etwas durchzuziehen, wenn ich wüsste, welche Schwierigkeiten mein Partner hätte, damit umzugehen. Ich würde eher umgekehrt dazu tendieren, in so einem Fall aus Liebe zu meinem Partner auf so eine Entscheidung zu verzichten und selbst wenn ich die Entscheidung träfe, auf keinen Fall dafür die finanzielle Unterstützung meines Partners in Anspruch zu nehmen.

Die Tendenz einiger Antworten, (vereinfacht) "wo die Liebe ist ist Geld unwichtig", ist m.E. völlig falsch und blauäugig. Ich habe leider schon zu viele Beziehungen scheitern sehen, in denen sich die Partner erst nach dem Scheitern aus einer dann völlig anderen Sicht Gedanken über die finanzielle Vergangenheit und Zukunft machen mussten.

Meine (unsere gemeinsame) Einstellung, zumindest vor der Ehe die Finanzen getrennt zu halten, ist auf viel Widerspruch gestoßen, nach dem obigen Motto, "wer sich liebt, muss nicht über Geld sprechen". Viele wurden später leider eines schlechteren belehrt. Es ist nun einmal leider nicht zu ändern, dass Beziehungen und Ehen auch einmal scheitern können, selbst wenn es unvorstellbar scheint. Dass es einen selbst treffen könnte, glaubt in "guten Zeiten" niemand.

Deshalb ist es meine Meinung, in guten Zeiten Regelungen für schlechte Zeiten zu treffen und sich gemeinsam zu freuen, wenn man diese später nicht benötigt. Wenn man sich wirklich liebt, darf das kein Problem sein. Sollte es einmal schlechte Zeiten geben, hätte man genug andere Probleme zu lösen.

Mein Fazit:

Ich würde meinem Partner seine zweite Ausbildung nicht finanzieren und auch nicht umziehen, in einer Ehe könnte die Entscheidung, nach vorheriger gemeinsamer, gründlicher Abwägung, vielleicht anders ausfallen. Ich würde die Kassen trennen, was ich ohnehin vom Anfang an getan hätte (wo wäre das Problem, wenn beide ein gute Einkommen haben?). Käme mein Partner in eine unverschuldete Notlage bekäme er selbstverständlich finanzielle Unterstützung.

Natürlich kann ich hier nur für mich sprechen und auch Dir keine spezielle Empfehlung geben, da ich keinen ausreichenden Einblick in Eure Beziehung habe.

Ich spreche aus eigener, ausschließlich positiver Erfahrung eine sehr langen unverheirateten Beziehung und einer folgenden, ebenfalls schon langen Ehe mit dem gleichen Partner ;-)

Wir haben es immer so gehalten und haben immer noch, obwohl inzwischen völlig unnötig, ein gemeinsames und jeder sein eigenes Konto.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück bei Deiner Entscheidung.