Hilfe in Bio Aufgabe thema Evolutionstheorie?

1 Antwort

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Veränderungen in der Aminosäuresequenz eines Proteins sind immer Folge von Mutationen. Dennoch spiegeln sie die tatsächliche Mutationsrate im Verlauf der Evolution nicht direkt wider. Begründen Sie diese Aussage.

Der genetische Code ist degeneriert, was bedeutet, dass es mehr Kombinationsmöglichkeiten von Basen zu Dreiergruppen (Tripletts) gibt als proteinogene Aminosäuren. Daher werden einige Aminosäuren von verschiedenen Tripletts codiert. Gerade bei der dritten Position ist dann häufig egal, welche Base kommt, es wird die gleiche Aminosäure eingebaut. Erfolgt nun an dieser Position eine Mutation, also wird eine Base durch eine andere ersetzt, wird trotzdem die gleiche Aminosäure eingebaut und die Mutation bleibt unsichtbar. Sie wird daher als stumm bezeichnet. Beispielsweise wird Alanin codiert vom Triplett GCX. Die erste Position ist also ein G, die zweite ein C und bei der dritten ist es egal. Nehmen wir an, der ursprüngliche DNA-Code lautet GCG, dann wird an dieser Stelle ein Alanin verbaut. Durch eine Mutation wird das G nun durch ein A ersetzt, es entsteht also GCA - trotzdem wird Alanin verbaut, die Mutation ist also im Protein nicht sichtbar.

Also: Es gibt auch stumme Mutationen, die keine Veränderung der As-Sequenz zur Folge haben.

Eine stumme Mutation ist eine Genmutation, bei der die dritte Base eines Codons substituiert wird, ohne dass sich das bei der Translation auf den Einbau der Aminosäuren auswirkt. Stumme Mutationen sind eine Folge der Degeneriertheit des genetischen Codes: Viele Aminosäuren werden durch vier oder gar sechs Basentripletts codiert, die sich nur in der letzten Base unterscheiden. Wird diese durch eine andere ersetzt, ändert sich nichts an der eingebauten Aminosäure.


Ichkapiernic48 
Beitragsersteller
 09.09.2021, 19:12

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort!!:)