Hilfe bei Belästigung am Arbeitsplatz?
Hallo,
ich bin 18 Jahre alt, weiblich und befinde mich im letzten Jahr meiner Ausbildung. Meine Chefin, die 32 Jahre alt ist, überschreitet regelmäßig meine persönlichen Grenzen. Sie hat mich mehrfach unangemessen berührt und macht immer wieder Andeutungen, die mich sehr unwohl fühlen lassen.
Dieses Verhalten hat erst vor einigen Monaten begonnen, nachdem sie sich von ihrem Mann scheiden ließ. Ich vermute, dass sie bisexuell ist.
Vor kurzem hat sie mich sogar eingeladen, bei ihr am Wochenende zu übernachten. Diese Einladung stellt eine neue Stufe der Eskalation dar und macht mich noch unsicherer.
Ich fühle mich in dieser Situation sehr hilflos und wütend, weil ich weiß, dass sie aufgrund ihrer Position und des familiären Hintergrunds des Unternehmens keine Konsequenzen zu befürchten hat. Gleichzeitig bin ich auch verwirrt, weil ich sie als attraktive Frau empfinde, was die Situation für mich noch komplizierter macht.
Mein Plan ist es, die Ausbildung zu beenden und danach in eine andere Stadt zu ziehen, um dort einen neuen Job zu finden. Diese Ausbildungsstelle liegt mir sehr am Herzen, und ich möchte sie unbedingt abschließen, um meine beruflichen Ziele zu erreichen.
Ich suche nach Unterstützung und Ratschlägen, wie ich mit dieser Situation umgehen kann, ohne meine Ausbildung zu gefährden. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, die nächsten 12 Monate alles zuzulassen, was sie möchte, weil ich weiß, dass es zeitlich begrenzt ist und danach vorbei sein wird. Diese Übernachtungseinladung hat mich zusätzlich verunsichert und ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll.
Es ist mir wichtig, anonym zu bleiben und keine persönlichen Daten preiszugeben.
Vielen Dank für die Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
8 Antworten
Das ist eine echt schwierige Situation. Es ist wichtig, dass du dich selbst schützt. Hier ein paar Schritte, die dir helfen könnten:
- Grenzen setzen: Wenn dir etwas unangenehm ist, solltest du klar sagen, dass du keine persönlichen Einladungen oder Berührungen außerhalb der Arbeit möchtest.
- Alles aufschreiben: Notiere dir, was passiert, wann und wo es passiert ist. Das könnte später hilfreich sein, wenn du dich entscheidest, etwas zu unternehmen. (rechtliche Schritte)
- Vertraute Person suchen: Rede mit jemandem, dem du vertraust, über die Situation. Das kann dir helfen, klarer zu sehen und dich unterstützt zu fühlen.
- Beratung holen: Es gibt Stellen, die sich mit Belästigung am Arbeitsplatz auskennen. Sie können dir anonym helfen und dir deine Optionen aufzeigen. Zum Beispiel das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (08000 116 016).
- Rechtliche Schritte : Wenn du es möchtest, könntest du überlegen, einen Anwalt für Arbeitsrecht zu kontaktieren, um herauszufinden, welche rechtlichen Möglichkeiten du hast. Auch der Betriebsrat oder eine Gewerkschaft könnte dir weiterhelfen.
pass auf dich auf!
Ich würde meiner Chefin ganz höflich sagen das mir die Berührungen unangenehm sind und mich verunsichern.
Die Einladung zur Übernachtung hätte ich höflich abgelehnt.
Vielleicht kannst du das Problem schon durch eine klare Positionierung lösen.
Wenn nicht , würde ich sexuelle Belästigung immer melden!
Familiärer Hintergrund hin oder her !
Als erstes würde ich mal mit der Chefin reden und ihr verklickern, dass dir solche Berührungen und Verhaltensweisen äußerst unangenehm sind. Eine verständnisvolle Chefin wird entsprechend darauf reagieren.
Ändert sich das nicht umgehend, dann musst du auf jeden Fall mit demnächst hören Vorgesetzten und/oder dem Betriebsrat sprechen.
Bei solchen Übergriffen ist der Spaß ganz schnell zu Ende, auch bei den Kammern und ganz besonders beim Arbeitsgericht.
Das muss nicht so sein von ihrer Seite aus. Menschen sind unterschiedlich und empfinden koerperliche Naehe unterschiedlich. Sie koennte eine "Anfasserin" sein. Das gibt es auch bei Maennern (unter Maennern, ohne Homosexualitaet). Das gilt auch fuer Einladungen. Das scheint ein Familienbetrieb zu sein, sie sieht dich wohl eher als Teil des Familienbetriebs. Da herrschen immer so enge Verbindungen. Ich wuerde eventuell die Ausbildung in einen anonymeren Grossbetrieb verlagern. Ein enges menschliches Arbeitsumfeld ist nicht jedermanns Sache. Klar Tisch zu machen, halte ich fuer keine gute Idee. Spiel ihr doch was vor, dass dein Freund an dem Wochenende von weither kommt, etc. und du zwar gerne die Einladung annehmen wuerdest, dich aber so auf deinen Freund freust.
Das geht auch in einem Familienbetrieb nicht. Auch Einladungen zur Übernachtung sind total deplatziert. Das kann man vielleicht machen, wenn man sehr gut befreundet ist, was hier aber nicht der Fall ist. Wer Chef spielen will, der muss eben entsprechende Voraussetzungen erfüllen können oder was anderes machen. Oder in anderen Worten: Die Alte hat sich gefälligst zusammenzureißen.
Du solltest mal versuchen, mit ihr darüber zu reden.