Hey als ich meine Mutter tot sah musste ich erstmal weinen aber danach habe ich nichts gefühlt ich musste sogar manchmal lachen ist das nicht etwas verückt?

9 Antworten

Mein Beleid.

Jeder geht mit Trauer anders um. Es gibt dafür ja keine Regeln.

Ich bin mittlerweile sehr alt und haben schon einiges erlebt und viele Leute zu Grabe getragen. Deine Art damit umzugehen ist gar nich so selten, wie Du vielleicht glaubst. Meiner Erfahrung nach, wird dich die Trauer später treffen. Du erscheinst mir eher völlig geschockt. Es gibt nichts, wofür Du dich schämen musst. Du hast momentan andere Dinge, um die Du dich kümmern solltest, als dein Trauererscheinen für andere.

Alles Gute für Dich und deine Familie.

Von Experte rotesand bestätigt

Du bist extrem durcheinander, hierbei sind alle Gefühle erlaubt, vom hysterischen Lachen, übers Weinen, Kreischen, bis hin zum totalen Nervenzusammenbruch.

Es gibt auch Menschen wie mich, die soviel im Leben erlebt haben, dass sie nur noch organisieren. Wohnungsauflösung Beerdigung usw.

Alles ist erlaubt. Lass Dir nicht einreden, welche Art des Trauerns richtig ist.

Richtig ist das, was DICH überleben lässt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – mehrere Semester Psychologie, Erfahrung m. psychisch Kranken

War deine Mutter länger krank und starb dann? Wenn das so ist, dann schließt man vorher schon damit ab. Man sieht wie es langsam den Bach runter geht und weiß das es nicht mehr in Ordnung kommt. Man ist traurig und erleichtert zugleich, das es jetzt ein Ende hat.

Mein Beileid.

Du solltest wissen, dass jeder Mensch anders trauert. Trauer bedeutet zusätzlich auch nicht, dass man 24/7 weinen muss. Es fühlt sich für jeden Menschen anders an, zudem durchschreitet man diverse Phasen.

Als ich im Sommer meine Oma verloren habe, habe ich das an diesem Tag selbst und bis zur Beerdigung relativ ruhig und rational "hingenommen". Sie war 93, es kam nicht überraschend. Ich war ganz normal beim Arbeiten und habe es ganz gut hinbekommen.

Und dann kam der Abend vor der Beerdigung und es war für mich alles vorbei. Da ist wirklich eine Welt zusammengebrochen. Ich war fertig, vollkommen am Ende.

Nach über einem halben Jahr habe ich es jetzt für mich verarbeitet. Das heißt aber keinesfalls, dass ich keine Tage mehr habe, an denen der Verlust unglaublich schmerzt und an denen ich mich kaum zusammenreißen kann.

Dein Verlust, deine Trauer, dein Tempo das alles zu verarbeiten. Du musst dich nicht rechtfertigen, für nichts.

Ich glaube das ist relativ normal. Irgendwer hat mal iegendwann gesagt das Lachen nur eine übersteigerte Form von Weinen ist. Keine Ahnung ob das stimmt, aber du musst dich auf jeden Fall nicht zwingen traurig zu sein. Lass es einfach raus ohne dich zu verurteilen oder verurteilen zu lassen. Ist eine ziemliche Ausnahmesituation