Herzkatheteruntersuchung trotz gutem Herzultraschall

3 Antworten

Ein Herzkatheter ist notwendig, wenn der Verdacht einer Erkrankung der Herzkranzgefäße (Koronarien) besteht, die die Blutversorgung des Herzens gefährdet. Symptome können u.A. ein neu aufgetretener Brustschmerz, zunehmende Luftnot/ Leistungsminderung o. Zeichen einer Herzinsuffizienz sein.

Im Ultraschall können die Herzkranzgefäße nicht dargestellt werden. Hier können lediglich die Aktivität des Herzmuskels und die Pumpfunktion des Herzens (die bei einem Herzinfarkt/ Erkrankung der Koronarien eingeschränkt sein können) beurteilt werden.

Es kann also durchaus eine Verengung der Koronarien bestehen, ohne dass diese im Ultraschall oder im EKG nachzuweisen wäre. Dann kann ein Herzkatheter wichtige Klarheit schaffen. Das tolle an der Untersuchung ist, dass eine festgestellte Verengung direkt mittels Ballondilatation oder Stenteinlage behandelt werden kann!

Als Routineuntersuchung würde ich es (trotz mittlerweile häufiger Anwendung) nicht bezeichnen, die Indikation sollte sinnvoll und kritisch gestellt werden. Deshalb werden Herzkatheteruntersuchungen nur von erfahrenen Kardiologen durchgeführt.


nachtlicht1978  04.05.2015, 13:18

Ein Herzkatheter ist noch in vielen vielen Fällen mehr indiziert. Nämlich immer dann, wenn es um einen detaillreichen Einblick in die Organ- und Gefässstruktur geht. Der Detailgrad und die Erkenntnisse, die man aus der Untersuchung erhalten kann, sind erheblich höher als beim bloßen Ultraschall.

Darüber hinaus, lassen sich kleinere und minimalinvasive Eingriffe direkt während des Katheters durchführen.

Katheteruntersuchungen gelten gemeinhin heute als routinemäßige Untersuchungen in der Kardiologie. Risikolos sind sie dennoch nicht. Keine invasive Untersuchungsmethode ist risikolos, das sollte jedem klar sein. Dennoch stehen mögliche Risiken weit hinter dem Nutzen solcher Untersuchungen.

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Eine Herzkatheteruntersuchung ist immer dann indiziert, wenn andere Diagnostiken keine Ergebnisse lieferten, sich aber an den vorhandenen Symptomen nichts geändert hat.

Mittels Katheter kann man sich einen umfassenden Blick über die anatomischen Gegebenheiten und Strukturen des Herzens verschaffen, indem man eine Untersuchung durch die Gefässe vornimmt und auf diese Weise ein recht ordentliches Bild des Zustandes des Herzens erhält. Hierdurch beispielsweise ein Vitium zu erkennen, welches durch äußeren Ultraschall nicht erkennbar gewesen wäre.

Überdies lassen sich im Katheter unter Umständen sogar schon kleinere Probleme direkt vor Ort beheben.

Bildgebende Verfahren zeigen kaum Details zum Zustand von Gefässen und Ventrikel an, machen das Herz nur äußerlich sichtbar und lassen lediglich Rückschlüsse auf den Blutkreislauf und die allgemeine Funktion des Herzens zu.

Aber wie mein Vorredner schon schrieb: Hab keine Angst. Das Risiko ist bei dieser mittlerweile routinemäßigen Untersuchungsmethode recht gering, bietet dafür aber einen sehr großen Nutzung bei der Erkennung kardialer Probleme.

Bei einer Herzkatheteruntersuchung sieht man Etliches, was mit einer Ultraschalluntersuchung nicht sichtbar wird. Aber keine Angst, die Herzkatheteruntersuchung ist eine Routineuntersuchung und tut nicht weh.


Roschi 
Beitragsersteller
 27.04.2015, 16:06

Danke für die Info :)

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