Herbstgedicht für die Schule?
Hey, ich habe für die Schule dieses Gedicht geschrieben. Geht um Herbst.
♥
Wenn der Wind durch Eichenbletter weht,
und die Sonne sich hinter den Bergen niedersetzt,
das fröhliche Grün der Natur verblasst
und das gemütliche braun und rot des Herbstes Überhand bekommt,
ist es wie ein sanfter Kuss,
mit dem der schroffe Herbst, dem Sommer,
den Atem stielt.
♥
Ich habe keine Ahnung ob es gut ist. Ich bin sehr selbst kritisch. Ist es komisch? Oder was könnte ich besser machen?
Sollte ich lieber ein komplett neues schreiben?
7 Antworten
Schreib ein neues. Finde ungewöhnliche Bilder, vermeide Klischees wie "sanfter Kuss", "gemütliches Braun" – und Begriffe wie "Überhand gewinnen" hat der Lyriker Durs Grünbein gerade im aktuellen SPIEGEL als No-go-Wörter in Gedichten bezeichnet.
Wie hoch die Anforderungen Deines Lehrers sind, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht will er Euch dankenswerter Weise nur mal einen Anstoß zur eigenen Kreativität geben.
Wenn ich von ungewöhnlichen Bildern spreche, meine ich etwa sowas. Ich hab Dir mal vier Beispielzeilen gedichtet. Betrachte es bitte nicht als "Werk", es ist eben eine Fingerübung:
Ich bin voll Angst, verstecke mich
im Dunkel unter nasslackierten Linden
Die Sommerfarben fragen sich,
wo sie wohl neue Blumen finden.
Wenn der Wind durch Eichenblätter weht,
und die Sonne sich hinter den Bergen verbirgt,
das fröhliche Grün der Natur verblasst
und das gemütliche Braun und Rot des Herbstes Überhand bekommt,
ist es wie ein sanfter Kuss,
mit dem der schroffe Herbst dem Sommer
den Atem stielt.
Gut! - Sehr sinnlich, habe es noch etwas korrigiert ;)
herbst gemütlich braun und rot: klingt super!- aber schroff zugleich? das passt irgendwie nicht aus meiner sicht..
Hmm... Nun für mich hat Herbst immer zwei Gesichter.
Das eine mit den schönen Farben, reife Früchte, gute Gerüche
Aber er ist auch kalt, nebelig und nass.
Trotzdem herzlichen Dank.
Ich finde es jedenfalls nicht schlecht. Aber ich korrigiere es mal etwas bzgl. Zeichensetzung und Groß-/Kleinschreibung bzw. wie es für mich noch besser klingt:
Wenn der Wind durch Eichenblätter weht
und die Sonne sich hinter Bergen niedersetzt,
das fröhliche Grün der Natur verblasst,
gemütliches Braun-Rot des Herbstes Überhand bekommt,
ist es wie ein sanfter Kuss,
mit dem der schroffe Herbst dem Sommer
den Atem stielt.
Veränderte Zeilen entsprechen (abgesehen von Zeichensetzung usw.) meiner pers. Meinung. Wenn du die sehr lange Zeile in der Mitte so etwas kürzt klingt es denke ich nicht so merkwürdig, wie wenn du sonst recht kurze und eine lange Zeile hast. Sonst gefällt es mir aber recht gut, vor allem das "niedersetzt" ist schön gewählt. Mit etwas Übung wirst du sicher richtig gut ;)
Wofür braucht ihr es denn?
LG
seit wann setzt sich die Sonne hinter die Berge nieder, hat sie einen Liegestuhl dort?, lach - sie verbirgt sich hinter den Bergen, klingt viel sinnlicher
Das ist eine Metapher. Sie geht hinter den Bergen unter.
Dankeschön. Ich habe jetzt erst bemerkt wie ich das Wörtchen Blätter verunstaltet habe. Haha. Herzlichen Dank für die Verbesserung, so hört es sich wirklich sehr viel besser an.
Gedichte haben:
Reime
Stilmittel
Struktur
deins ist ein etwas
Ich weiß, das zu schätzen. Muss jedoch sagen, dass Gedichte sich nicht immer Reimen müssen.
Da hast Du natürlich recht. Aber es ist eine gute Übung für Struktur und Klang, wenn man mit Reimen beginnt. Der Witz dabei ist, dass man eben nicht in den Fehler verfallen darf, Banalitäten ins Gedicht zu bringen, nur weil's einen Reim ergibt.
Das ist wie bei einem Maler; wenn der mit abstrakten Gemälden beginnt, weil er keine Hände und Gesichter malen kann, ist das eher kontraproduktiv.
nicht jedes Gedicht muss Reime haben, da fährt ihr noch etwas auf der alten Schiene ;-)
Herzlichen Dank.
Es ist allerdings eines mein erstes Gedicht und habe es deshalb absichtlich etwas klassisch gehalten ;)