Herausforderung beim Auswandern?

4 Antworten

Kommt drauf an. Innerhalb der EU ist die Auswanderung aus bürokratischer und sprachlicher Sicht relativ unkompliziert, weil man in vielen EU-Ländern gut mit Englisch zurechtkommt.

Die größte Herausforderung ist der soziale Aspekt, selbst in einem EU-Ausland. Es ist wie der erste Schultag, nur eben über einen längeren Zeitraum. Man muss sich ständig anpassen und ein neues soziales Netzwerk aufbauen.


Escobal  11.09.2024, 11:24

Ich denke eher, dass es schwierig ist im Ausland einen Arbeitsvertrag zu bekommen. Ohne entsprechendes Eigenkapital ist es zudem unmöglich, eine Immobilie zu erwerben oder ein Gewerbe zu gründen.

Ich mußte vor zwei Jahren trotz EU in Italien bei der Residenzia nachweisen, daß ich über genügend Geld ( mindestens 8.400,00 Euro auf dem Konto und mindestens 3.500 Euro Nettoeinkommen) verfüge um mich ernähren und die Miete zahlen zu können. Weiter muß der Miet-, bzw. Kaufvertrag vorgelegt werden. Da ich selbstständig bin, wurden die Steuererklärungen der letzten drei Jahre vom deutschen Finanzamt übersetzt und beglaubigt angefordert. Bei " normalen Arbeitnehmern" reichen der Arbeitsvertrag, die letzten 5 Gehaltszettel mit Kontoauszügen über den Eingang und diese 8.500,00 Euro auf dem Konto. Das muß jeder Einwanderer nachweisen. Es kam auch mehrmals unangemeldet die Ausländerbehörde um zu überprüfen ob ich wirklich dort wohne, wo ich mich gemeldet habe. Dann musste ich mich beim ital. Finanzamt erfassen lassen, denn du zahlst dort deine Einkommenssteuern, wo du wohnst. Meinen deutschen Führerschein mußte ich abgeben und den ital. beantragen, genauso mein Auto in Italien anmelden was mit erheblichen Kosten sowie Aufwand, verbunden war. Die Sprache war an und sich kein Problem, da ich sehr sprachbegabt bin und mir das " zufliegt".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin schon ausgewandert. Wenn du Fragen dazu hast, kannst du mich gerne anschreiben.

Ich war 11 Jahre in den USA und bin damals von meiner Firma da hingeschickt worden, so dass die ganze Visumsgeschichte für mich einfach war. Ansonsten kann das kompliziert werden - kaum ein Land lässt jeden 'rein.

Sprachlich war das nicht so schwierig, man merkt aber schnell, dass man die Umgangssprache (Sprüche/Formulierungen) nicht kennt, die Bezüge zur Pop-Kultur nicht versteht, und es Themengebiete gibt, bei denen man sich schwer tut, weil man nie mit ihnen konfrontiert wurde (z.B. Vogelnamen, Gewürze, Küchengeräte).

Kulturell sollte man aufpassen. Man muss sehr offen sein für andere Sichtweise und anderes Herangehen an Probleme. In Deutschland ist nicht alles besser.

Freundschaften muss man aktiv suchen, sonst dauert das.

Im täglichen Leben ist vieles anders, es gibt andere Geschäfte, anderes Angebot, andere Maßeinheiten. Das lernt man aber fix. Behördengänge sind anders als in Deutschland.

Insgesamt sollte man eine hohe Flexibilität mitbringen und einen gewissen Sinn für Abenteuer, denn es ergeben sich gerade am Anfang of spontan unerwartete Situationen. Es hilft, mehr zuzuhören als mitzuteilen, wie Dinge in Deutschland laufen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Beim Auswandern aus Deutschland stehen viele vor Herausforderungen wie Sprachbarrieren, kultureller Anpassung und bürokratischen Hürden. Oft ist es schwierig, ein soziales Netzwerk aufzubauen, was zu Einsamkeit führen kann. Auch die Jobsuche kann kompliziert sein, insbesondere wenn Abschlüsse nicht anerkannt werden. Finanzielle Aspekte und Heimweh sind ebenfalls häufige Probleme, die Auswanderer bewältigen müssen. Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch viele positive Erfahrungen beim Auswandern.