Heilung gegen das Lesbisch sein?
Provokant formuliert, ich weiß und es ist beinahe abartig dass ich das frage. Aber ich will einfach nicht lesbisch sein. Seit 5 Jahren kämpfe ich nun mit meiner Sexualität. Versuche so sehr hetero zu sein oder Pan. Aber es klappt einfach nicht. Ich werde nicht glücklich. Es ist einfach falsch. Ich vermisse immer meine erste und einzige Freundin obwohl sie nicht zu mir gepasst hat und mir sehr weh tat. Aber ich vermisse sie, weil sie eine Frau ist.
Und ich fühle mich abartig und krank. Und am liebsten würde ich einfach eine tolle Frau finden... Aber ich habe das gefühl, das es nie geschehen wird. Ich weiss, das klingt melodramatisch haha und eigentlich will ich sein wer und wie ich bin. Aber grade habe ich so eine richtig wiederliche Phase, in der ich einfach nur "normal" sein will.
Klar. Man kann hier sagen "sei einfach wer du bist, versuch nicht krampfhaft hetero zu sein" nur ist das leider sehr schwer.
Ich bin nicht geoutet. Meine freunde wissen zwar das ich "pan" bin, aber mittlerweile glaube ich das einfach nicht mehr und das weiss ich schon seit 5 Jahren. Aber ich will einfach nicht lesbisch sein. Es macht mir so eine große Angst, dass ich mich sogar an diese Seite hier wende. Wohl in der Hoffnung entweder eine "Heilung" gegen Homosexualität zu finden, eine Frau die mich vor dem Fehler bewahrt mich therapien zu lassen oder ein kommentar der mir irgendwelche Foren nennt, wo man als homosexuelle schreiben und andere frauen kennenlernen kann... Ich weiss es selbst nicht haha. Oder einfach "normal" sein.
Danke das ihr es gelesen habt.
Liebe Grüße 😊❤
6 Antworten
Huhu PoemKnife,
zuerst einmal eine Enttäuschung für Dich: Es gibt keine Heilung.
Lange hat man Homosexualität als "krankheit2 betrachtet und durch "Umerziehung" und drastische Therapien daran gearbeitet, aus einem Homosexuellen einen Heterosexuellen Menschen zu formen.
Die Geschichte hat aber bewiesen, dass es keine "Heilung" gibt, da Homosexualität eben KEINE Krankheit ist, sondern auf eine persönliche und einzigartige Programmierung zurückgeht. Diese ist genetisch bedingt und nicht änderbar.
Daher gibt es im Endeffekt nur zwei Möglichkeiten für Dich:
Du findest Dich damit ab und gestaltest Dein Leben um deine persönliche Sexualität herum.
Oder Du findest Dich nicht damit ab und beendest Dein Leben.
Aber eines ist sicher: Ohne Dich wird die Welt ein stück ärmer und vor allem ein Stück weniger bunt sein. Daher fände ich es schade, wenn Du Dich zu letzterem entschliessen wirst. Aber es wäre einzig und alleine DEINE Entscheidung, welche Dir niemand nehmen kann.
Mein persönlicher Rat ist und bleibt aber: Bleib, wie Du bist! Denn Du bist gut, so wie Du bist.
Danke für Deine ausführliche Antwort.
Ich möchte Dir dennoch eine Therapie empfehlen - allerdings keine, welche "Heilung" zum Ziel hat, sondern eine, welche Dir hilft, mit Dir und Deiner Prägung besser umgehen zu können - eine, welche Dir hilft, deine sexuelle Orientierung nicht mehr als störend zu empfinden, sondern als etwas, was DICH ausmacht, was aus DIR einen ganz besonderen Menschen macht.
Denn genau so ist es. Zuerst einmal bist Du ein ganz normaler Mensch. Du wirst sexuell von Frauen angezogen - na und? ;-) Eine solche Therapie könnte Dir Mittel und Wege an die Hand geben, aus diesem DEINEM Leben, das Beste herauszuholen.
Daher meine Empfehlung: Suche Dir einen Psychotherapeuten, mit welchem Du klar kommst und bitte ihn darum, dieses Thema mit Dir anzugehen.
Du wirst das vielleicht auch ohne Therapie schaffen - Du musst es aber nicht alleine bewältigen. Es gibt Unterstützung und wenn Du sie nutzt, wirst Du Dir damit mehr als nur helfen können.
Eine gute und eine schlechte Nachricht:
Die Schlechte: Bis heute wurde keine Therapie gegen abweichende Sexualitäten gefunden, und es sieht auch nicht danach aus, dass sich das ändern wird. Es gibt zwar Forschungen für Medikamente zur Unterdrückung der Sexualität, die sind allerdings nicht erhältlich, nicht zuverlässig und haben so viel ich weiss sehr viele Nebenwirkungen.
Die Gute: Du bist weit mehr als deine Sexualität. Dein Leben, deine Identität besteht aus so vielem mehr als aus sexuellen Vorlieben. Das ist zwar ein Teil, aber sicher nicht dein ganzes Leben. Konzentriere dich auf die anderen Aspekte deiner Persönlichkeit, und du wirst viel mehr in dir und deinem Leben entdecken.
Noch ein Tipp zum Schluss: Ich finde es unglaublich mutig von dir, eine solche Frage zu stellen. Aber diese Seite ist sicher die Falsche, da der Konsens hier leider arg in eine Richtung beeinflusst wird. Da ist die Chance höher, eine Versuchung als eine Antwort zu erhalten.
Es gibt kein normal und unnormal - Du bist auch normal wenn du lesbisch bist. Seine Sexualität kann man sich leider nicht aussuchen, und wenn du sie weiter so unterdrückst, wirst du auf Dauer unglücklich. Wenn deine Freunde akzeptieren dass “du pan bist” werden sie es sicher auch akzeptieren wenn du ihnen sagst dass du lesbisch bist. Wenn nicht, sind das sowieso keine richtigen Freunde.
Danke für deine Antwort. Meine Freunde werden es sicher verstehen. Nur leider akzeptiere ich es nicht wirklich und meine Eltern erstrecht nicht. Ich weiß dass mir das eigentlich egal sein sollte. Meine Mama würde es versuchen zu verstehen aber total enttäuscht sein und mein Vater hat damals den Komtakt abgebrochen solange ich eine Freundin hatte und ich darf nichtmal irgendwas in der richtung erwähnen.
Aber das wichtigste ist natürlich, das ich selbst es akzeptiere.. Dann kann es mir "egal" sein was meine Eltern sagen🙁
Du wirst den richtigen Partner finden iwann. Iwann kommt ein Mann und erobert dein Herz. Dann wirst du merken, dass du normal bist. Wenn du krampfhaft versuchst, dir etwas auszureden, wirst du immer mehr daran denken und iwann daran glauben.
Nein. Sie ist wahrscheinlich noch sehr jung und wurde negativ beeinflusst.
Wer so sehr nicht lebisch sein will, kann wohl kaum von anderen dahin beeinflusst sein.
Suche dir auf Lesarion eine Frau. Nur mit einer Frau wirst du glücklich. Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen.
Danke.
Also das mit dem sterben mache ich eh nicht weil sich grade ein Freund umgebracht hat und ich weiß wie zerstörend das für alle ist wenn das passiert. Das will ich keinem antun und vorallem: ich will ja leben
Das alles mit der Geschichte und das es keine krankheit ist weiss ich sogar. Aber ich weiß auch was traumata auslösen können. Ich wurde vor 5 Jahren mehrfach missbraucht und das war die Zeit wo ich anfing über sexualität nachzudenken. Deshalb denke ich manchmal, ob es vielleicht einfach daran liegt und dann könnte man es Therapieren.
Aber es kann auch gut sein, dass das nicht der Auslöser war.
Und selbst wenn ist es ja egal, weil ich ich bin und nun einmal ist es wohl so das ich auf frauen stehe :/
An sich ist es aber gut das es keine Therapie gibt.. Das weiss ich zum glück auch..
Ich habe einfach angst vorm lesbisch sein. Warum weiss ich selbst nicht genau