Hat mein tatsächlich Nachbar Asperger-Autismus?
Ich stelle auch für ihn die Frage. Wir beide kennen uns zwar sehr gut mit Autismus aus, aber wir wollen uns trotzdem einen Rat aus dem Internet holen. Er weist folgende Symptome auf.
- Unsicherheiten beim Blickkontakt.
- Schwächen im praktischen Denken. Braucht ab und zu konkrete Anweisungen im Haushalt.
- Er weiß oft nicht, was er in Gesprächen mit anderen Leuten sagen soll. Er wird bei Gesprächen auch oft schnell unsicher, so dass er froh ist, wenn die Gespräche vorüber sind. Er möchte die Leute, dann auch nie mehr sehen.
- Schlecht entwickeltes räumliches Vorstellungsvermögen.
- Konnte erst mit 2 1/2 Jahren sprechen.
- Konnte bereits mit dem 5. Lebensjahr lesen und schreiben.
- War bis zum 19. Lebensjahr unsicher beim benutzen von öffentlichen Verkehrsmittel, wegen der Gefahr von jugendlichen gemobbt zu werden, oder auf unfreundliche Busfahrer zu stoßen.
- Interessiert sich exzessiv für die Zeugen Jehovas und redet fast nur davon, auch wenn er merk, dass z.B seine Mutter das gar nicht gerne hört und interessiert.
- Provozierte als Kind leidenschaftlich gerne seine Schwester. Er glaubte, für sie wäre das nicht so schlimm.
- Hat oft Antriebsstörungen, weshalb er oft widerwillig wirkt.
- Übersieht oft prägnante Details.
- Hat Ängste, wenn zwei Linienbusse hintereinander fahren.
- Reagiert sehr sensibel, wenn andere grob werden, oder ihn nicht leiden können. Er kriegt dann angst und denkt darüber stundenlang nach.
- Oft hektisch von den Bewegungen und öfter vergesslich, aber gutes Gedächtnis für Stimmen von anderen.
- Mittelmäßige Leistungen in Mathematik, gute dafür in Deutsch.
- Schlechtes Gedächtnis für unbekannte Zusammenhänge und für Auswendig-Lern-Fächer. Ein Termin beim Psychologen hat er erst in vier Weeks..daher auch schon mal die Frage.
5 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/kiniro/1444745906_nmmslarge.jpg?v=1444745906000)
Deine Satzstellung ist etwas ungewöhnlich oder gibt es auch nicht tatsächliche Nachbarn?
Hier kann nur vermutet werden.
Was den Beginn des Sprechens anbelangt, sagen manche "wenn relativ spät damit begonnen wurde, sei es eher dem HFA zuzuordnen". Ist halt abhängig vom Diagnostiker. Tony Attwood sagt, dass es spätestens im Erwachsenenalter keinen mehr interessiert (sinngemäß)
Asperger-Autisten können unterschiedlich gut / schlecht in verschiedenen Bereichen sein, wie Nicht-Autisten auch.
Generell Religion ist für mich kein Kriterium und wird auch nicht erfragt. Aber ersetze Religion (hier Zeugen Jehovas) durch Astronomie, Manga, Zeichnen oder andere Interessensgebiete.
Glaubt er das wirklich - oder fehlt ihm die "Verknüpfung im Gehirn" für "Provokation = ärgerlich für den Provozierten" bzw. ist ihm bewusst, dass er "provoziert"?
Das mit dem sensibel reagieren, kenne ich von Tochter. Ebenso das mit dem Gedächtnis. Wobei ich das besonders aufs "sind keine für sie interessanten Fächer" schieben würde.
Besonders für Asperger-Autisten sollte es schon Sinn machen, warum ausgerechnet dieses oder jenes auswendig gelernt werden muss.
So manche passt schon. Aber er wird in ein paar Wochen schlauer sein.
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Man kann, darf und muss nicht für alles "Ungewöhnliche" einen Krankheitsnamen finden. Das will man zwar gern, um es in einer Denkschublade einordnen zu können, aber so einfach ist das Leben nicht. Menschen sind alle unterschiedlich, und ihre Denk- und Verhaltensweisen sind Folge der gesellschaftlichen und familiären Prägung.
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Das ist einmal eine schlecht durchdachte Antwort!
Du solltest dich erst einmal über das Thema Autismus informieren, bevor du so etwas schreibst!
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Das wird schon seinen Grund haben, wenn gewisse "Ungewöhnlichkeiten" einem Krankheitsbild zugeschrieben wird. Klar, jeder hat so seine Auffälligkeiten, aber wenn es sehr viele Auffälligkeiten sind, die sogar das Leben mit der Welt beeinträchtigen (das muss eben nicht körperlich sein, sondern kann auch am Andersdenken - typisch autistisch - liegen), ist es doch klar, dass man dafür ein Krankheitsbild entwirft und den Betroffenen hilft, anstatt nur von ein paar "Ungewöhnlichkeiten" zu sprichen und sie damit von der Gesellschaft wegstößt! Mach doch bitte erst einmal ein wenig Erfahrung mit Autisten: Dann weißt du sehr wohl, dass sie, wenn man sie als normale Menschen betrachtet, völlig hilflos sind, weil es einfach zu viele "Ungewöhnlichkeiten" sind!
Übrigens: Autismus ist auf fehlerhafte Gene zurückzuführen, nicht auf gesellschaftliche oder familiäre Prägung. Schaue dir dazu doch einfach Autismus-Dokumentationen an und sage mir, ob dieses Anderssein wirklich durch Prägung von außen herbeigeführt worden sein kann.
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Deine Kritik ist hier völlig fehl am Platz, aber wenn du dich jetzt besser fühlst, dann bitteschön.
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Was ist ein Kropf? Ich kenne Asperger kiniro, wieso darf ich nicht so eine Frage stellen. Ist dann deine ach so sensible Seele gekränkt :D
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Es gibt sicherlich jede Menge Autisten, die deine Antwort fehl am Platze finden...
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Kann sein, kann nicht sein.
Du zählst ja eher Eigenschaften als Symptome auf. Was zum Beispiel Angst vor zwei Linienbussen hintereinander mit Autismus zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
Sprechen mit 2 1/2 Jahren ist übrigens normal, es sei denn du meinst, dass er davor keinerlei Gebrabbel oder Wörter von sich gab.
Sollte das der Fall sein, spräche das eher für frühkindlichen Autismus, denn da liegt eine späte oder keine Sprachentwicklung vor. Beim Asperger-Syndrom liegt eine zeitlich normale oder frühe Sprachentwicklung vor.
Wartet den Termin ab. Ich hoffe allerdings, es ist ein auf Autismus spezialisierter Psychiater, kein Psychologe.
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Er sprach davor keine Wörter. Mein Nachbar begründet die Angst als ein Autismus Symptom, da das Gehirn von Autisten anders funktioniert und Emotionen anders verknüpft und oft beschrieben wird, dass Autisten bizarre Phobien haben. Die von Hans Asperger beschrieben wurde, lernten teilweise auch erst mit zwei sprechen, also das davor keine Wörter gesprochen wurden, in der DSM 5, und ICD 10, reicht es, wenn Asperger bis zwei sprechen lernen, eine normale Entwicklung ist bei Asperger also nicht immer der Fall. Naja es sollten Symptome sein, die ich auflistete. Es viel auch auf, dass er in der Schulzeit gemobbt wurde und nur mich als Freund hatte/hat.
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Angst ist kein Symptom des Autismus.
Wie gesagt, mit zwei Jahren zu sprechen, ist noch im normalen Rahmen.
http://www.babycenter.de/a9534/meilensteine-sprechen
Aber es ist eigentlich ganz einfach:
Es kann hier ohnehin nicht ferndiagnostiziert werden. Leb damit.
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Klingt nicht nach Asperger, ich kenne ein Asperger-Kind, das hat Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, also zwischenmenschliche Gefühle aus Gesprächen herauszufiltern, er ist sehr korrekt und braucht genaue Anweisungen, die er sklavisch umsetzt.
Manche Kinder fangen halt spät an zu sprechen, können dann aber andere Sachen sehr gut.
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Stimmt, aber er hat ja ein Termin beim FA, der wird es schon herausfinden
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Mein Nachbar hat nur mich als Freund und ist ein Außenseiter, früher wurde er gemobbt. Jetzt ist er seit fünf Jahren arbeitslos.
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Das kann alles noch im normalen Rahmen liegen. Wenn er sowieso eine Termin beim Psychologen hat, sehe ich keinen Grund, vorab herum zu spekulieren. Sonst steigert ihr euch nur künstlich in etwas rein.
Hast du überhaupt einen Funken Ahnung vom Thema Autismus (Asperger)?
Weißt du, wie es diesen Menschen geht und ihren Angehörigen?
Deine Antwort ist in meinen Augen hier so hilfreich wie Kropf.