Hat man es schwerer im Leben wenn man eine schlechte Erziehung genossen hat?

7 Antworten

Also meine Eltern sind geschieden. Mein Erzeuger war damals gewalttätig. Und die neuen Partner meiner Eltern waren ebenfalls Müll.

Ich hab's damals die weiterführende Schule nur mit biegen und brechen bestanden. Während meiner Ausbildung hat sich das Blatt aber geändert und ich bin relativ erfolgreich und studiere oben drein inzwischen berufsbegleitend.

Dir muss klar werden, dass dein Leben dir wichtiger ist, als das deiner Eltern. Wichtig ist, dass du glücklich bist und nicht der Vergangenheit hinterher jammerst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man kann trotz schwerer Kindheit etwas erreichen. Wenn die Förderung durch die Eltern fehlt, ist das natürlich nicht von Vorteil. Du darfst dir aber auf keinen Fall Vorwürfe machen oder einreden du warst zu schwach.

Du hast alles so gut wie möglich gemacht.


CRlSTlANO 
Beitragsersteller
 31.05.2021, 15:14

Nein, ich habe zu oft einfach mur falsch und dumm reagiert. Andere hätten niemals so reagiert. Ich bin einfach so ziemlich die dümmste Person auf Erde

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Polly553  31.05.2021, 15:21
@CRlSTlANO

Nein das stimmt doch nicht! Du bist perfekt so wie du bist und nicht anders. Du kannst nichts für deine Eltern, aber du kannst es besser machen als sie. Du musst mehr ans jetzt denken und nicht zu sehr was du besser machen hättest können.

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Ja, man kann psychische Krankheiten, Entwicklungsstörungen etc. von seinem Elternhaus bekommen haben.

Wenn Leute, wie du sagst, ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen, hat das die unterschiedlichsten Gründe.

Natürlich haben Kinder aus einer intakten Familie, in der sie sich geborgen fühlen, es leichter, sich auf ihre Freunde, die Schule, ihre Hobbys und all das zu konzentrieren, was sie ganz direkt betrifft, als ein Kind, das tagtäglich erlebt, wie seine Eltern sich bekriegen. Keine Harmonie in der Familie, Eltern, die nur mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind und ihr Kind missbrauchen, indem sie es mit ihren gegenseitigen Hassgedanken belasten, das geht an keinem Kind spurlos vorüber, hinterlässt also seelische Wunden und Narben.

Anscheinend bist du aber jetzt erwachsen. Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen. Was du versäumt hast, ist vorbei. Dir aber jetzt Vorwürfe zu machen (z. B. Du hättest mehr erreichen können, wenn du dich nicht durch die Probleme der Eltern so hättest vereinnahmen lassen), ist ganz großer Quatsch. Solche Vorwürfe sollten sich eher deine Eltern machen!

Andererseits kannst du aber auch nicht deine schwere Kindheit und Jugend für alles verantwortlich machen, was du jetzt und in Zukunft tust, bzw. du darfst die Probleme in der Vergangenheit nicht als Rechtfertigung dafür benutzen, dass du dich jetzt vielleicht hängen lässt, dich möglicherweise nicht genug um deinen Beruf oder (je nachdem, wo du gerade stehst) deine Ausbildung kümmerst.

In welchen Bahnen dein zukünftiges Leben verläuft, das bestimmst allein du, und zwar jetzt. In Selbstmitleid zerfließen ob verpasster Chancen, ne, so läuft das nicht. Ab jetzt ist - bildlich gesprochen - nicht mehr deine Hebamme an allem schuld.

Es tut mir sehr leid zu lesen, dass dein Blick auf deine Kindheit und auf deine Leistungen so belastet und so wenig positiv ist. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr belastend für dich war, so viel vom Konflikt zwischen deinen Eltern mitzubekommen hast.

Gleichzeitig waren deine Eltern wohl in einer Situation, wo sie sehr mit sich beschäftigt und sehr bedürftig waren und daher nicht in dem Maße Antennen für dich hatten, wie du es gebraucht hättest. Da ist es klar, dass du um das trauerst, was du bei mehr Aufmerksamkeit von ihnen unter Umständen möglicherweise von ihnen hättest haben können.

So wie dir geht es sehr vielen Menschen. Die meisten hatten als Kind hier und da nicht die Wegbegleiter, die sie in einer bestimmten gebraucht hätten. Unser menschliches Leben ist immer unvollkommen und durchbrochen. Wichtig ist, dass du sagst: Ich habe das beste gegeben, was ich damals konnte. Und kriegst du wirklich gar nichts auf die Reihe? Schau mal genau hin, ob es nicht doch Dinge gab, die du geschafft hast, zum Beispiel in einem nicht einfachen Elternhaus zu überleben. Hast du zB einen Schulabschluss? Oder etwas, wovon du dein Leben bestreitest? Oder sonst etwas? Wichtig finde ich, dass du die Vergangenheit wahrnimmst, loslässt und schaust, was du jetzt machen kannst für deine Zukunft. Dabei wünsche ich dir alles erdenklich gute!