Hat man als Bankkaufmann eine Zukunft?

4 Antworten

Ja, aber nicht mehr mit dem alten Bild vor Augen des klassischen (Privat)Kundenberaters, sondern eher im Hinblick auf die ganzen sonstigen Abteilungen.

Abgebaut werden ja oft die Berater oder auch viele ältere Mitarbeiter, die mit neuen Abläufen, Technik und Co. nicht mithalten können. Zumindest die nächsten 30 Jahre hat man noch alte Kunden, prozentual anfangs mehr als Junge durch die alternde Gesellschaft, die noch nicht mit so viel Technik aufgewachsen sind. Manche kommen mit Google und Co klar, vergleichen und informieren sich dort, aber nicht alle schaffen das. Zudem muss das ganze interne System ja auch weiter laufen, egal ob in Fintechs oder klassischen Banken.

Banken befinden sich noch mitten in der Digitalisierung, daher wird es natürlich noch viele Veränderungen geben.

Ein Beispiel wäre Online-Banking und damit die Entstehung von Direktbanken. Früher musste man für Überweisungen zur Bank, erst zum Schalter, später dann zu Automaten, heute geht alles bequem von zu Hause oder unterwegs.

Heute braucht man nicht mehr so viele Berater und Verkäufer, dafür mehr technisches Verständnis. Trotz allem braucht man nicht nur ITler, sondern auch Menschen die das nötige Fachwissen haben.

Man muss sich nur vom alten Bild des Bankers trennen und es durch ein digitalisiertes neues Bild ersetzen. Gleiches passiert bzw. passierte in vielen andere Branchen ja auch.

Ich denke man sollte heutzutage eine gewisse Technikaffinität mitbringen, besonders wenn man überlegt dort noch mit der Ausbildung zu beginnen oder als Berufseinsteiger in die Branche zu gehen. Nicht jeder landet in der IT, aber je besser man grob versteht was dort passiert und wie die eigenen Systeme und Schnittstellen funktionieren, neben dem normalen Aufgabengebiet, desto zukunftssicherer ist der eigene Job.

Ein paar Fachkräfte brauchst du aber am Ende immer, selbst wenn die Beratung dann nicht mehr in Filialen sondern z.B. per Chat oder Skype stattfindet, ein paar Kunden werden immer Bedarf haben. Ohne Basis funktioniert die Arbeit nicht, egal in welchem Bereich. Auch die diversen internen Abteilungen kann man durch Technik nicht komplett ersetzen, da muss man eben offen für immer neue Lösungen sein.

Wir sind vor einiger Zeit fusioniert, in der anderen Bank wurde noch vieles manuell gemacht, entsprechend mehr Personen mit anderen Fähigkeiten benötigt. Was dort eine Person den halben Tag gemacht und teils händisch ins System eingetragen hat, funktionierte in unserem System mit wenigen Klicks, mittlerweile voll automatisch im Hintergrund. Trotzdem braucht man auch bei uns noch das Fachwissen, um im Falle von Fehlern schnell zu erkennen, dass überhaupt ein Fehler vorliegt und was das Problem sein könnte (Fehler im System, mangelnde Datenqualität, ggf. Fehler bei der Gegenpartei,...). Für die Kollegen war es eine harte Umstellung, da sie nie so tiefes Verständnis für ihr System brauchten, viele (gerade die "älteren" ab 50) sind nicht mehr dabei. Digitalisierung trifft die Branche eben nach und nach, anderen Branchen hat es schon längst stärker getroffen.

Aber wie gesagt, neben der immer größeren Bedeutung der IT und auch der IT Sicherheit, braucht man Menschen mit Fachwissen. In vielen Bereichen deutlich weniger als vorher, aber die Digitalisierung bringt ja auch neben der IT Seite neue Probleme und Ansätze mit. So müssen beispielsweise plötzlich Dinge rechtlich geprüft werden, über die man sich noch vor einigen Jahren gar keine Gedanken machen musste.

Wenn ich meine Abteilung sehe, wurde schon sehr viel digitalisiert. Entsprechend wichtig ist Technikaffinität, gerade was unser System und die Schnittstellen zu anderen Systemen betrifft. Wenn da was nicht läuft oder neue Sachverhalte abgebildet werden müssen kann man nicht einfach sagen "ist ein Problem der IT", alle müssen zusammenarbeiten und es lösen, testen und auch immer wieder weiterentwickeln.

Von daher ja, ich sehe für den Beruf noch eine Zukunft, nur eben eine digitalisierte.

Du fragst nach Bankkaufmann und meinst das heutige Berufsbild.

Meine Antwort lautet: ja, der Bankkaufmann wird auch weiterhin gebraucht, aber das Berufsbild bzw. die tägliche Praxis des Bankkaufmanns wird sich weiter verändern.

Das man alles digitalisieren kann behaupten die, die m.E. nur die Serviceeinheiten sehen und ansonsten keinen Dunst haben, wie eine Bank insgesamt und über alle Bereiche funktioniert. Ich habe schon massig Veränderungen begleiten und umsetzen müssen und immer gab es auch nach einer Digitalisierung neue Aufgaben, die es davor nicht gab. Aber bei einem stimme ich zu: die reinen Servicebereiche werden weiter zurückgehen und als Bankkaufmann braucht man schon eine hohe Flexibilität und Änderungsbereitschaft ... aber wenn man dazu bereit ist, hat man auch weiterhin seine Chancen. Gruss

Nö, lässt sich super weg digitalisieren.

Selbst die Berater-Funktion, kann ich mir vorstellen, wird in Zukunft von einer K.I. übernommen.


jgobond  13.02.2021, 15:37

jojo,...

vor drei vier Jahren noch ging jede Woche eine Meldung durch die Medien, daß es ab 2025 in Neuwagen keine Lenkräder mehr geben wird. Alles Selbstfahrer. Spricht heute keine Sau mehr von. Dafür hat man das Problem, daß niemand mehr Berufskraftfahrer oder Lokomotivführer werden möchte. Mit Biosprit ist es ähnlich gelaufen.

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Das mit dem Schalterdienst wird sicher schwierig.