Hat jemand ein altes Rezept für Aufgesetzen?
Mein Opa hatte früher (in den 70ern des letzten Jahrhunderts) einen kleinen Schuppen wo er selber einen sogenannten "Aufgesetzten" angemischt und in Schnappsflaschen abgefüllt hat.
Ich weiß nur, das da irgendwelche Beerenfrüchte, Zucker (Kandiszucker?) und Schnaps rein gekommen sind.
Hat irgend jemand noch so ein altes Rezept von seinem Opa?
4 Antworten
nö.
mein opa hat sowas niemals gemacht.
weder hatten wir zu hause einen schuppen, noch konnte mein opa wegen rheuma und arthristis sonderlich gut laufen. wenn er sich in den garten setzen wollte, brauchte er für die 50m jemanden, der ihn stützt und jemanden, der ihm bei den treppen hilft.
meine tante hat hin und wieder mal aufgesetzten gemacht und ich auch. das "problem" ist aber, dass in meiner familie nicht viel alkohol getrunken wird, in meinem bekanntenkreis auch nicht und ich selber fast gar keinen alkohol trinke.
kandiszuckerrezepte findest du im netz.
ich benutze für sowas normalen zucker, bei eher farblosen früchten, aus denen man auch geschmacklich noch was rauskitzeln möchte, verwende ich jaggery powder und in alle meine aufgesetzten kommt echte vanille rein und eventuell ein stück sehr gute frische orangenschale.
der alkohol zum aufsetzen muss gut sein und sollte eigentlich mindestens 38 volumenprozent haben. korn oder vodka ist geeignet, weil beides relativ geschmacksneutral ist.
ich wiege ausserdem nichts ab und lasse die früchte sehr lange mit dem alkohol stehen. wenn man eh das zeug nicht selber trinkt, hat man auch zeit, es reifen zu lassen. meistens probiere ich nach 4 monaten mal eine löffelspitze voll, um zu sehen, ob es schon fertig ist.
und ich seihe es nicht ab, weil ich finde, man sollte die früchte nicht wegwerfen.
das einzige, wo ich ab und an mal ein 2cl glas geniesse, ist mein edellikör - mit viel vanille, pinienkernen, einem sehr teuren vodka aufgesetzt, mit ahornsirup statt zucker angesetzt. ich habe damals zwei flaschen voll davon gemacht und dafür 200g pinienkerne verwendet, ganz leicht trocken angeröstet. das zeug ist jetzt 11 jahre alt und wird von jahr zu jahr besser.
wie gesagt:
- guten neutralen alkohol mit mindestens 38%.
- ich fülle das gefäss zum aufsetzen knapp zur hälfte mit den früchten, dann kommen bei mir je 500ml gefässgrösse 1/4 längs aufgeschnittene vanilleschote und evtl ein etwa 6cm langes und 1,5cm breites stück frische orangenschale (nur das orangene) dazu. darauf gebe ich je 500ml gefässgrösse bis 3 - 4 esslöffel von meinem süssungsmittel (wieviel das in kandis ist - kein plan)
- dann kommt fast randvoll der alkohol drauf und ein stück frischhaltefolie über die öffnung, die mit einer nadel ein paarmal eingestochen wird
- das ganze an ein sonniges fenster
- nach 14 tagen kommt die folie runter und der deckel drauf.
- danach steht es bei mir mindestens 6 weitere wochen am hellen fenster.
- anschliessend kann man es woanders bei zimmertemperatur weiterreifen lassen. mindestens noch mal 5 weitere wochen.
- danach wird das gefäss zweimal ohne schwung umgedreht, um die "farbe" im gefäss zu verteilen. danach wird probiert.
- wenn sich die komponenten noch nicht verbunden haben und es immer noch "sprittig" schmeckt, lässt man es mindestens 4 weitere wochen stehen.
- die früchte kann man super für desserts verwenden.
Experimentiere da gerne selbst.
Heuer Kirschen, sodass die Flasche 2/3 voll ist, plus etwas brauner Rohrzucker plus Ansatzkorn (40%) und ein paar Esslöffel Rumpunsch (30%). Der Kirschlikör sollte nun 30 % ca. haben. Einige Monate stehen, sollte nun fertig sein.
1kg grüne Nüsse, Ernte Mitte Juni, fein aufschneiden und mit Bitterorangenscheiben, 2 EL Rohrzucker (dann ist der Schnaps herb) und Lebkuchengewürzen (Sternanis, Gewürznelken, Zimt, Kardamom, Ingwer und entsprechender Menge 40% Ansatzkorn versetzen, nach 2 Monaten Schnaps absehen, und noch einige Monate nachreifen lassen. 2 L kamen raus, und die überleben den Winter nicht. Kann im nächsten Jahr ruhig mehr werden. Süßer gewünscht, mehr Zucker nehmen, gilt auch weiter unten für die Zirbe.
Die Gewürze plus Nuss und Orangenscheiben hab ich dann mit 3 kg Rohrzucker und etwas Wasser eingekocht wie Marmelade, NACH abfüllen auch paar Monate stehen, und das wurde ausgezeichnet, ist schon fast weg.
Zirben in 2 Varianten: direkt zum Schnaps in Stifte schneiden (2,5 große Zapfen pro L) und mit 40er Korn und 2 EL Honig ansetzen. Und ja, man kann den nach absehen des Produkts ein 2. Mal ansetzen.
Oddr aber die Zirben 3 Fach nutzen, erst gescheibelte Zapfen mit Rohrzucker Schichten, 2 Monate in der Sonne stehen lassen (Rezept gleich dem Maiwipferlsirup). Der Zucker hat sich weitgehend, aber nucbt gänzlich verflüssigt. Das Ganze aus dem Gefäß nehmen und über Sieb in einen Topf. Ziel: Zucker und Flpssigkeit im Topf, Zapfenscheiben im Sieb, in einen größeren Topf geben. Ein paar kleine Zirbenreste im ersten Produkt sind ok. Etwas mitgeschleppter Zucker im 2. auch.
Du hast sicher Wasser zum Nachspülen gebracht. Das nutzt du um alles beim Aufwärmen zu lösen. Einkochen bis zähe Konsistenz, wie bei Marmelade, in Gläser abfüllen, fertig, im Gegensatz zum Nusshonig ist das sofort gut.
Im anderen Topf Zirben mit Wasser und Sirup Zucker (da ist schon richtige Menge Zitronensäure drin, du kannst es aber auch selbst mischen) 1:2 vermengen. 5 große Zirbenzapfen pro L Wasser (oder mehr kleine). Paar Bitterorangenscheiben (getrocknete, eigener Garten) dazu, und aufkochen lassen. Abkühlen, Kräuter (Zitronenmelisse, Minze, am besten Ingerminze und ggf etwas Salbei dazu, 2 Tage stehen, dann aufkochen, abfüllen.
Was nun pberbleibt... 2.5 Zapfen pro Liter Korn, mit großer Menge Kräuter versetzen, Oregano, Thymian, Anis-Ysop, Minze, Salbei, Zitronenmelisse Colakraut, Heiligenkraut, Oliven Kraut, Lavendel, was du halt hast, ansetzen zur Kräuterzirbe (2 mal geht) und das war heuer sensationell, oder ohne Kräuter zu süßerem Zirbenlikör.
Glaube, das nennt man auch Angesetzten?
Ich habe ein Rezept für Angesetzten:
- Früchte (gut geeignet wären z. B. eingelegte Früchte aus dem Glas oder der Dose inkl. Saft). Man kann auch frische Früchte oder Fruchtsaft nehmen, oder kann Kombinieren.
- Zucker (je nachdem wie viel Fruchtzucker die Früchte schon enthalten).
- Hefe
Das alles kommt in eine Flasche mit Gärverschluss.
Dann nach paar Wochen hat man Wein.
Blaubeeren, Zucker und Doppelkorn.
Die Beeren reinigen, eventuell die Krone abrubbeln. Die Flasche zu ⅓ bis ½ damit füllen, Zucker nach Geschmack (darf süss sein), Flasche mit Doppelkorn füllen. Ein paar Wochen stehen lassen, manchmal schütteln.
Die Flasche kann später mit dem Rest des Doppelkorn nachgefüllt werden, dann merkt niemand das man genascht hat.
Wenn du Johannesbeeren im Garten hast, kannst du die auch nehmen. Aber nicht unterschiedliche Sorten mischen, das sieht später nicht gut aus. Eine Halbe Vanilleschote pro Flasche kann, muss aber nicht. Zu teuer. Hauptsache der Alkoholgehalt ist hoch, das konserviert besser. Es geht darum die Vitamine zu erhalten 🤣
Und in welchem Verhältnis genau?