Hat jemand auch schon merkwürdige Heiligabende erlebt?
Als ich so um 8-10 Jahre herum alt war, bekam meine Mutter mal Heiligabend eine Art totaler Nervenzusammenbruch.
Es kam auch ein Arzt ins Haus und sie blieb dann auch im Bett...
Es gab nichts gescheites zu essen an diesem Heiligabend und den Folgetagen. Alle waren bedrückt und bedröppelt.
An viel mehr kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht besser so. Ich hatte Angst um meine Mutter.
Meine Tante starb an einem Heiligabend mit 95 Jahren innerhalb weniger Stunden.
Multiples Organversagen.
Ich habe auch schon ganz alleine da gesessen.
Mein Mann war in Spät-Nachtschicht und die Kinder wollten ihr *eigenes Weihnachten* mit Ihren Kindern zelebrieren.
Sie wußten auch nicht, dass ich alleine war. Egal.
Es gab früher immer traditionell Fleisch-Fondue. Einmal hat meine Mutter beinahe das Wohnzimmer abgefackelt...weil sie mit diesem Ding, wo der Brennspiritus drin ist, welcher schon brannte...durch das Zimmer zum Tisch lief.
Das Ding schaukelte und der brennende Spiritus tropfte in Etappen auf den Teppich. Jo.
Danach musste dann immer Monopoly gespielt werden. Mein Vater konnte nicht verlieren und wollte immer gewinnen, als Oberhaupt der Familie, was er dann meistens auch tat. Ich als Jüngste von 3 Kindern habe dann zum Schluß meistens geheult, weil ich immer verlor und auch das Spiel noch nicht überblicken konnte, weil zu jung.
Habt ihr auch ähnlich schräge Erfahrungen mit Heiligabend?
Hast du deine Kinder denn gefragt ob du bei denen mitfeiern darfst, weil du alleine bist?
Nein. Fand ich auch nicht soo schlimm, nur komisch irgendwie. Manche Menschen sind IMMER alleine an Heiligabend.
8 Antworten
Mein Vater war begeisterter CB-Funker. Sein Funkgerät stand immer im Wohnzimmer, wo zu Weihnachten auch der (damals noch echte) Weihnachtsbaum aufgestellt war. Ich wünschte mir eine Bescherung, während das Funkgerät mal still war und nicht plärrte. Mein Vater weigerte sich aber, das Gerät auszumachen.
So weigrten sich meine Mutter und ich, zur Bescherung zu erscheinen, während das Gerät an war. Dies ging über 2 Stunden, bis er schließlich nachgab. Kaum waren unsere Geschenke jedoch ausgepackt, wurde das Funkgerät wieder eingeschaltet. Ich war stinksauer und beschloß, ihm eine Lektion zu erteilen.
Ich ging also ins Elternschlafzimmer (von dessen Fenster aus er ein Kabel zu einer auf einem Baum montierten Antenne gezogen hatte, dieses Kabel ging dann durch ein Loch nach unten ins Wohnzimmer) und kappte das Antennenkabel an einer der Steckverbindungen. Eine Stunde später wurde ich ins Wohnzimmer gerufen: Mein Vater saß mit vorwurfsvollem Gesicht auf dem Sofa, in seiner Hand besagte Antenne, welche er vom Baum geholt hatte, das sie seiner Meinung nach "kaputt" war. Und meine Mutter machte sich fast in die Hose vor Lachen, nachdem ich die Sache aufgeklärt hatte.
Er hat erst im darauffolgenden Januar wieder mit uns gesprochen - und wir hatten solange unsere Ruhe! Tat auch mal gut... ;)
Nein zum Glück nicht. Das schrägste war,dass ich mit 3 an Weihnachten betrunken/angetrunken war, weil ich das Glas Wein meiner Tante auf ex getrunken hatte. Hatte anscheinend Durst und die Aufmerksamkeit der Erwachsenen lag auf etwas anderem. Erinnere mich aber nicht, wurde mir nur erzählt
Ich bin zwiegespalten bei dem Thema.
Als ich ungefähr 12 Jahre alt war wurde ich gefragt: "Du willst doch auch nicht, dass deine Mutter immer so viel schuften muss an Weihnachten? Oder doch?" Klar hat man darauf geantwortet mit: "Nein, das möchte ich nicht." Im Ergebnis wurden bei uns Weihnachtsfeiern abgeschafft.
Schon vorher war Weihnachten nicht der Knaller. Da es hohe Feiertage waren, durfte ich niemanden außerhalb der Familie treffen. Gleichzeitig war bei uns nichts los. Keine Rituale, keine Spiele und kein Kirchengedöns. Man hing vor der Glotze ab und aß viel zu viele Süßigkeiten.
Mein Vater bekam am 1. Dezember Weihnachtsgeld. Das hatte meine Mutter spätestens am 5. Dezember für unsinninge Geschenke verbraten. Sie hielt es gar nicht aus, die bis zum 24. zu verheimlichen. Man bekam sie meistens vorher mit dem Spruch: "Das ist dein Weihnachtsgeschenk. Denk nicht, dass es Weihnachten noch mehr gibt." Meisten war es Quatsch für den man auch noch dankbar sein sollte. Es passte nie und war auch nie was, was ich haben wollte. Den Rest des Jahres flog es durchs Haus und dann irgendwann in die Mülltonne.
Meine Geschwister hatten schon eigene Haushalte. (Ich bin ein Nesthäkchen.) Einer nach dem anderen tauchte in dieser Zeit auf. Man aß Kaffee und Kuchen. Die Kleinen bekamen ein Geschenk in die Hand gedrückt und das wars. Ihre Geschenke waren auch nicht besser als meine. Aber Kleine freuen sich über alles.Am Ende spielten sie nur mit der Verpackung oder gingen an meine Spielsachen. Als Weihnachten bei uns "abgeschafft wurde" hatten wir nicht einmal mehr einen Baum unter die man die Geschenke legen konnte.
Später, als ich eine eigene Familie hatte, wollte ich es perfekt haben. Besonders mein Mann veranstaltete ein riesen Brimbamborium um Weihnachten. Echte Kerzen, perfekter Baum und tolles Essen. Bei echten Kerzen habe ich immer Angst vor einem Zimmerbrand. Daher stellte ich einen Wassereimer bereit. Den habe ich dann x-mal umgerannt und die Wohnung geflutet. Die Kerzen raubten den ganzen Sauerstoff. Am Ende des Essens waren wir todmüde und blau. Alles in allem waren es damals recht kurze Heiligabende. Schon nach wenige Jahren stiegen wir auf elektrische Kezen um. Den Baum kann man den ganzen Tag leuchten lassen. Das gefällt mir besser.
An den Feiertage haben wir früher seine Familie abgeklappert. Bei Oma stets große Heulerei, weil immer einer meinte zu wenig bekommen zu haben. Sogar meine erwachsene Schwägerin maulte rum. (Kauf es dir doch selber! Oma hat 6 Kinder 6 Schwiegerkinder und 10 Enkel! Die hat nicht mehr Geld!) Riesen Gewusel, Berge an Essen und Geschirr, viel zu viele Menschen die überdreht sind. Am Ende kämpften mein Mann und ich mit dem Geschirr und dem Mobilar. Der Rest an Familie hat sich urplötzlich in Luft aufgelöst.
Als wir dann Kinder hatten wurde es nicht viel besser. Besonders mein Ältester ist eine Plage. Er ist unser Grinch. Dem kann man es gar nicht recht machen. Der hasst diesen Aufwand, Schenkerei und Abweichungen von jeder Routine. Kirche geht gar nicht und sich fein machen und benehmen schon gar nicht. Das gute Essen mag er fast nie, ihm wären Pommes oder ein Döner viel lieber gewesen. Zur Familie meines Mannes weigert er sich komplett zu fahren. Das kann er gar nicht ab. Als Oma verstarb hatte sich das Problem von alleine erledigt.
Um 14:00 Uhr gibt es selbstgebackene Plätzchen, Spaziergang zur Krippe und wir suchen schon mal die Spiele aus. Dann wird noch ein kurzer Spaziergang fällig, damit das Christkind alle Geschenke unter den Baum legen kann. An mehreren Stellen im Dorf spielen Kapellen Weihnachtlieder. Das hören wir uns ein Weilchen an und trinken mit Nachbarn, Freunden und Bekannten Glühwein bzw. Kinderpunsch.
Beim frühen Abendbrot schielen schon alle ständig zum Baum. Anschließend ist Bescherung. Allein der entspannte Spieleabend danach kann unseren Grinch entschädigen und runterfahren. Unsere Tochter ist glücklich. Sie liebt Weihnachten. Mein Mann findet unsere Feste toll. Ich mag, dass alle da sind und wir gemeinsam was machen.
Ab 22:30 Uhr wird unser Grinch wieder unruhig und will mit seinen Freunden los. Die stehen dann schon vor der Tür und wollen ihn abholen. Die jüngere Schwester ist dann traurig, weil er geht. In die Kirche kommt sie aber gerne mit. Die Lieder kann sie auswendig und sie mag die festliche Stimmung. In der Kirche trifft sie dann ihre Freundinnen und man kann schon mal die Geschenke oder Bilder davon zeigen und Geschenke tauschen. Sie verabreden sich spätestens jetzt für die Weihnachtsfeiertage zu Onlinespielen.
Am ersten Feiertag wird ausgeschlafen. Mittags gibt es dann Reste und es wird weitergespielt. Die restliche Zeit wird verbummelt. Familie treffen wir schon lange nicht mehr. Wir sind weit weggezogen. Die Heulerei kann gerne ohne uns statt finden.
nicht ganz so extrem, aber auch schräg: die Mutter des Partners meiner Mutter (nennen wir sie "S") schenkte uns allen dreien Kindern jedes Jahr was zu Weihnachten, wir haben uns entsprechend auch jedes Jahr bemüht, für sie ein schönes Geschenk zu basteln. In dem Jahr als ich 14 wurde, gab es zwar wie gewohnt Geschenke für meine jüngeren Geschwister, nicht aber für mich. Als ich ihr dann mein Geschenk überreicht habe, hat sie sich kurz bedankt und dann ganz reuelos gemeint: " für dich hab ich nichts, aber du bist ja sowieso alt genug, da braucht man keine Geschenke mehr zu erwarten".
nebenbei sein noch gesagt, dass meine Geschwister kurz davor beide sehr kostspielige Geschenke bekommen hatten. Die Stimmung danach war sehr unangenehm, unter anderem weil alle "S" sehr schockiert angestarrt haben und eine sehr peinliche Stille herrschte, während sie das Geschenk auspackte, welche ich für sie gemacht hatte.
(im Jahr darauf, als meine Geschwister ebenfalls 14 waren, gab es dann aber plötzlich wider Geschenke für alle)
ja, hat ganz den Anschein gemacht. obwohl ich mir sehr sicher bin, dass ihr ihr Mann danach sehr deutlich ins Gewissen geredet hat. :D
für so eine Reaktion bin ich zu gut erzogen und zu wenig an Materiellen Dingen interessiert. aber witziger Clip XD
Loriot...falls dir das etwas sagt. Der Spezialist für Situationskomik überhaupt.
2012 waren wir eingeschneit. Es ging nichts mehr. Ich hätte mein Auto erst mal ausgraben müssen, und da ich auf einem "Berg"wohne, kam keiner rauf und ich nicht runter.
Ich habe also den 24. alleine verbracht. Na ja, so schlimm war es auch nicht.
Tja, da hat "S" wohl aus ihrem Fauxpas gelernt... ;)