Habt Ihr Tipps und Ideen fürs Campen mit Kindern (6-8) und vor allem: wie ich nicht die Nerven verliere und schreiend in den Wald renne?

3 Antworten

Einen Defekt...ein Kind ist kein Auto.

Angesichts dessen, was du hier geschrieben hast, solltest du wirklich überlegen, ob du das machen willst. Es klingt nicht danach, als hättest du wirklich Lust darauf und da du jetzt schon unsicher bist, wird es nicht lange dauern, bis du genervt bist. Und das wird die Kinder reizen und sie werden jede Schwäche gnadenlos ausnutzen.

Überlege also bitte wirklich, ob du das durchziehen willst, auf die Gefahr hin, dass es für alle Beteiligten dann nicht angenehm werden kann, es zwischen den Kids, den Betreuern und dir kracht...oder ob man nicht eine andere Person sucht, die wirklich Lust darauf hat.

Kinder in dem Alter sind, wenn sie nicht gerade handysüchtig sind, recht einfach zu beschäftigen. Das geht von Schnitzeljagd, bis Erkundungstouren im Wald (hier gibt es genug zu lernen; bspw. unterschiedliche Bäume, Pflanzen, Unterscheidung von giftigen und essbaren Pflanzen usw. Da kann man ein Faunarium anlegen etc.), man kann eine Nachtwanderung machen (natürlich zu angemessener Uhrzeit), man kann sich am "Lagerfeuer" (wenn vorhanden) Geistergeschichten erzählen oder erfinden, gerade nachts gibt es ganz andere Geräusche in der Natur, als tagsüber; hier kann man den Kindern erklären, welche Tiere, welche Geräusche von sich geben, welche Tiere nachtaktiv sind. Gerade um ein Bewusstsein für die Natur, Flora und Fauna, zu schaffen, kann man hier viel bewegen.

Ich, als Kunstlehrerin, habe mit den jüngeren Kindern gerne mal einen Ausflug nach Draußen gemacht, Blätter etc. gesammelt, diese dann abmalen lassen oder damit Drucke angefertigt, genauso kann man mit manchen Dingen (siehe Kastanien) gut basteln. Selbst Steine bemalen hat ihnen immer Spaß gemacht. Und das kann man auch in einem Camp machen, Acrylstifte tragen sich nicht schwer.

Wie wäre es mit Müllsammeln? Damit würdet ihr alle ein wahnsinnig gutes Werk für die Natur tun...muss ja nicht stundenlang oder jeden Tag sein. Aber man sollte den Kindern definitiv vermitteln, dass es die Umwelt/Natur zu schützen gilt.

Auch kann man Ferngläser mitnehmen, um bspw. Wildvögel zu beobachten. Und auf jeden Fall sollte man Kameras/Fotoapparate/Handys mitnehmen, um das festzuhalten. Da lässt sich dann auch eine nette Fotostory erstellen...das hat den Kids, mit denen ich gearbeitet habe, auch immer Spaß gemacht (in der Schule ist das aber leider nicht mehr möglich, dank Lehrplan).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dozentin/Lehrerin f. Musik(-geschichte) & Kunst(-geschichte)

BennTheMan 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 17:31

Danke, da ist ja gut was dabei - das mit der Natur näher bringen, ist auch das, worauf ich mich freue.

Das mit den 'Nerven', das ist mehr Humor, als Ernsthaftigkeit - dachte, vielleicht hat ja jemand Tipps, wie ich immer relaxt bleibe. Bin da ein bisschen vorgeschädigt, von 2 Nichten, die absolute Fragemaschinen waren/sind..... 3 Tage ist ja auch nicht so ganz ohne.

AngelAlix1980  30.07.2024, 17:44
@BennTheMan

Zweifellos...aber Nichten (oder generell zugehörige Kinder) sind etwas ganz anderes, als fremde Kinder.
Meine Patenkinder sind bei mir auch wohlerzogen, bei ihren Eltern die Hölle. Bei meinen Schülern in dem Alter ist es oft genau andersherum.

Man sollte die Kinder halt beschäftigt halten. Es muss ja nicht immer "Aktionismus" im Sinne von Beschäftigung sein.
Man kann ja auch mal eine Gesprächsrunde machen...gerade wenn es um Natur und Tiere geht, kann man hier auch mal über Umweltschutz reden, Tierschutz, man kann ein (Umwelt-)Quiz veranstalten...oder generell mal die Gedanken der Kinder auffangen, wie sie sich im Camp fühlen, über ihre "Lebensträume" (bspw. was sie gerne mal machen/arbeiten würden - ist ja nur eine Momentaufnahme) usw.
Einfach die Kinder als solches, als Mensch, wahrnehmen, ohne sie ihr junges Alter spüren zu lassen. Nicht ernstgenommen werden sie leider schon oft genug, meistens sogar durch die eigenen Angehörigen.

Ihr könntet hier sicher einiges bewegen.

Mir hat die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eigentlich immer zugesagt, obwohl ich selbst niemals eigene Kinder hätte haben wollen (habe ich auch nicht). Aber bei mir waren es einfacherweise halt meistens Workshops, da ist man abends heimgegangen und morgens wieder zur Ferienfreizeit gekommen.

Zu einem kann ich aber nur, eben aus eigener Erfahrung, raten: haltet, ihr Betreuer, unbedingt die Augen offen, was sich in eurer Umgebung tut. Und werdet sofort aktiv, wenn da Personen auftauchen, die da nichts zu suchen haben.

Was Kinder brauchen: Etwas Beschäftigung. Das kann ein Selbstläufer sein, wenn sie gut zusammen können - es kann aber auch bedeuten, dass sie bei ihren Beschäftigungen etwas Führung brauchen.

Eine Wiese bietet sich zum Ball- oder Fangenspielen an (da gibt es zig Varianten), der Waldrand gegebenenfalls für ein Lagerfeuer und ein gemeinsames Grillen. Wenn ihr an Wasser kommt, dann Wasserspiele. Warm genug ist es ja. Abends kann man sich Geschichten ausdenken. Da bietet sich der Sternenhimmel und ein paar Stories aus der griechischen Mythologie an, die man den Kindern etwas spannend erzählen kann.

Bedingt natürlich, dass man im Vorfeld etwas recherchiert und sich darauf vorbereitet.


BennTheMan 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 17:18

Vielen Dank

Wenn du Bedenken hast, dass du nervlich nicht geeignet bist, solltest du gar nicht erst das Ganze angehen. Du bist dann ggf. nur eine zusätzliche Belastung für die anderen Betreuer.


BennTheMan 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 17:15

So extrem ist es ja nicht, aber das sind immerhin 3 Tage.