Habt ihr eure Fernbeziehung bereut?


13.09.2023, 10:27

Vielen Dank für Eure Einblicke, Gedanken und Erlebnisse. Ich fühle mich dank euch etwas besser und weiß nun, dass meine Gedanken völlig normal sind und es schwer sein kann, diese Zeit zu überstehen. Oft habe ich Angst, dass das Zusammenleben hinterher nicht mehr klappt (wir haben davor schon zwei Jahre zusammen gelebt) oder man sich in gewisser Weise auseinander lebt oder später mehr Abstand/Zeit für sich benötigt. Allerdings wird man diese Dinge erst später feststellen können und bis dahin ist durchhalten angesagt. Ich habe aus Euren Antworten geschlossen, dass man viel kommunizieren sollte, um eine gute Verbindung aufrecht zu erhalten und es nicht ungewiss sein darf, wann man sich wieder trifft. Vielen Dank dafür!

8 Antworten

15 Jahre auf 600km.

Im 7. Jahr zwischendurch Krise, auch weil ich dauernd so viel arbeiten musste, wir uns nur noch 1x in 2 Monaten sahen.

Wir kriegen es geklärt, kamen dann eben insgesamt auf 15 Jahre Distanz.

Dann 2009 zusammengezogen, klappte 1a, letztes Jahr geheiratet.. insgesamt beste Entscheidung ever und das war und ist es absolut wert.


Violetta1  07.09.2023, 11:14

PS: ich glaub, das Gute war, dass wir immer allen Urlaub zusammen wegwaren. Ich hatte teils 6 Wochen am Stück frei im Winter (Überstunden) und wir waren dann immer trekken/ klettern.. Das schweisst zusammen!

Und viel telefonieren ( damals noch echt teuer), Briefe, Karten, Mails..

pinkypan  07.09.2023, 11:15

15 Jahre Fernbeziehung?? Wie alt wart ihr als ihr euch kennengelernt habt?

Ich bin 1.5 Jahre in einer Fernbeziehung und finde es schon lang genug.

Violetta1  07.09.2023, 11:25
@pinkypan

Ca. 25. Bzw. mit 23 kennengelernt, aber es dauerte eben 2 Jahre, bis es echt funkte/ ich dachte, versuchen wir es .. Eben auch wegen der Distanz.

Haben uns beim Klettern in Spanien kennengelernt& nur manchmal beim Klettern ( immer im Ausland) getroffen. Und dann hab ich eben nach 2 Jahren gedacht, ich fahr jetzt mal konkret zu ihm, ich trau mich mal ..

Eigentlich hätte er gar nicht so weit weg gelebt, aber ich traf ihn halt erst, als er für Zivildienst weggezogen war& dann dort geblieben war.

(Genau: eine Nordrhein-Westfälin trifft einen Nordrhein-Westfalen in Südspanien, wenn er längst in Bayern lebt. Die Story muss ja möglichst kompliziert sein)

x-))

Ich hatte vor etlichen Jahren mal eine temporäre Fernbeziehung, da meine Frau ein paar Wochen von Montag bis Freitag in Süddeutschland war. Ich muss ehrlich sagen, dass ich dieses temporär freie Leben sehr genossen hatte. Aber das war halt nur auf Zeit, dauerhaft möchte ich mir das nicht vorstellen.

Ja hab ich. Hat 2 Jahre Zeit und Geld gefressen nur um dann festzustellen, das wir nach dem zusammenziehen im Alltag in keinster Weise kompatibel waren


pinkypan  07.09.2023, 11:19

Ich bin auch in einer Fernbeziehung uns sehen uns alle 2-4 Monate mal. Darf ich fragen, was genau im Alltag nicht gepasst hat?

DerBayer80  07.09.2023, 11:21
@pinkypan

Ist ganz einfach, gar nichts hat gepasst. Wir sind uns gegenseitig auf die Nerven gegangen im Alltag. Erst im Alltag lernst du Marotten des anderen kennen, die man so über ein paar Tage verstecken kann.

pinkypan  07.09.2023, 11:13

habt ihr euch in den 2 Jahren nie getroffen?

Absolut nicht. 4 Jahre fern, danach kam sie zu mir und sind nun ein Jahr super glücklich zusammen. Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Natürlich lief es nicht immer rund und gerade ich brauchte während meiner Ausbildung etwas Ruhe und Abstand, aber das ist doch alles nur Gesprächen zu klären.

Ich habe nicht ein Mal ernsthaft über Trennung nachgedacht.

Es gab Momente, wo ich mich sehr alleine gefühlt habe und ihn sooo vermisst habe, dass nächtelang am Weinen war. An diesem Momenten habe ich echt gedacht ihn nie kennengelernt zu haben. Aber wir hatten von Beginn an eine Fernbeziehung und ich habe leider auch nicht gewusst, dass ich jemanden soo sehr vermissen kann. In solchen Tagen fühlt es sich an, als wäre ich alleine auf der Welt. Wirklich schlimm.

Aber dieser Gedanke war nur für eine kurze Zeit. Ich finde v.a. die ersten Tage nach dem Treffen enorm schlimm! Danach bin ich wieder in einer Routine. Ich habe akzeptiert, dass nicht das Treffen/Wiedersehen mein Liebensleben ist, sondern die Fernbeziehung.

Wir sind aber sehr glücklich in einer Fernbeziehung. Aber leider sehen wir nicht, wie lange es noch gehen wird, da er noch im Studium ist. Wir telefonieren jeden Abend und auch am Tag, wenn wir beide Zeit haben. Wir schreiben oft. Teilen alles - auch Kleinigkeiten, die an einem Tag passiert sind. Für diesen Austausch bin ich so dankbar, denn ich könnte das sonst Niemandem teilen.


Caramell0  13.09.2023, 09:49

Geht mir auch so. Kenne das Gefühlschaos. Und manchmal fragt man sich wirklich warum das so schwer ist.

Ich hätte mir für mich niemals eine Fernbeziehung vorstellen können. (Wollte aber auch niemals einen Mann mit Bart) Tja jetzt habe ich beides 😆.
Man kann sich das mit der Liebe nicht unbedingt immer aussuchen.

Für mich ist es ganz klar, dass es absehbar sein muss. Wenn ich hier was von „Jahren“ lese wird mir schwindelig. Solange möchte ich keine Fernbeziehung führen müssen.

Ich habe Angst etwas zu überstürzen und das der Alltag langweilig werden könnte. Dafür probieren wir aber gerade den „Alltag“ zusammen aus.
Da ich von zuhause arbeiten kann, bin ich immer mal bei ihm und wir arbeiten beide in der Woche. Das hilft schon um zu sehen, wie es zusammen wäre. Allerdings ist es noch recht frisch mit uns.

Das Reisen zu ihm fühlt sich für mich immer wie ein Abenteuer an. Und ich habe es lieben gelernt. Komme so aus meinem verschlafenen Örtchen in den zeitweiligen Genuss der Großstadt.

Ich bin auch froh, wie wir damit umgehen. Melden uns öfter beim anderen und besprechen alles.
Der Kontakt ist für mich am wichtigsten, wenn wir getrennt sind, weil ich schon mit dem Abstand kämpfe.

Das Einsamkeitsgefühl ist für mich recht neu. Ich versuche mich besser kennen zu lernen, weiß aber für mich persönlich, dass ich auf Dauer jemand an meiner Seite haben möchte.

Also Fernbeziehung, wenn unvermeidbar -Ja.
Aber unbedingt absehbar!

Alles Gute