Habt Ihr Erfahrungen mit Anlagen in ETFs?

3 Antworten

Ich habe einen DAX ETF - damit kann man nicht viel falsch machen. Dieser ist seit Weihnachten 2018 bereits um 12 % gestiegen. Diese Kurssteigerung erzielt man normalerweise nicht einmal in einem Jahr.

Ich habe seit September 2019 noch einen MSCI World ETF. Dieser ist auch schon gestiegen und wieder gefallen; ist aktuell wieder am Einstandspreis.

Der DAX ETF ist vollständig in DAX Aktien abgebildet - die Aktien sind real beim ETF Betreiber vorhanden. Beim MSCI World ETF ist ein Teil der Aktien nicht beim ETF Betreiber sondern über Swap Geschäfte abgebildet.

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Ich würde den Sparern raten, ein Depot bei einer seriösen Bank in Deutschland, Luxemburg, Österreich, Niederlande zu eröffnen und einige ETF zu kaufen. Das geht auch mit einem monatlichen Ansparplan. Voraussetzung ist, dass man noch genug Geld-Reserven auf einem Konto hat, das jederzeit verfügbar ist. Das sollte schon in der Höhe von einigen Monatslöhnen sein.


jgobond  12.10.2019, 18:53
Ich habe einen DAX ETF - damit kann man nicht viel falsch machen. Dieser ist seit Weihnachten 2018 bereits um 12 % gestiegen.

Was allein darin liegt, dass die Aktienkurse weltweit zwischen Weihnachten und Neujahr 2018 eingebrochen sind. Da sind 12% kein allzu großes Kunststück. Der Dax30 ist mit "nur" 30 Unternehmen keine allzu große Streuung, obendrein sind auch einige darunt eher am schwächeln und deshalb zum Teil auch schon raus. Der FAZ Index ist da deutlich breiter aufgestellt.

Beim MSCI World ETF ist ein Teil der Aktien nicht beim ETF Betreiber sondern über Swap Geschäfte abgebildet.

Bei Swaps muss man in der Tat etwas aufpassen. Vorsicht ist auch bei Fonds oder Brokern geboten, welche die Papiere Leerverkäufern zu Verfügung stellen. Da nutzt im Zweifel weder der Status als Sondervermögen noch eine physische Replikation.

Von ausländischen Brokern ohne Sitz im Heimatland des Anlegers würde ich eher abraten. Es gibt z.B. regelmäßig Berichte über Huddel mit dem Finanzamt, weil degiro bei Depotwechseln keine Einstandskurse übermittelt. Auch bergen thesaurierende im Ausland gelagerte Fonds unangenhme Überraschungen.

decordoba  12.10.2019, 15:26

Es gibt in den oben genannten Ländern auch Internet-Banken, die ein Depot sehr billig anbieten; etwa die ING - die bieten ein Gratis Depot an - aber damit kann man keine Einzelaktien und keine ETF handeln. Da muss man sich halt vorher erkundigen, und nachher entscheiden, wo man das Depot eröffnet. Bei den Sparkassen und Raiffeisenbanken ist das Depot teuer.

Im Grunde sind ETFs die sicherste Anlage an der Börse, da man definitiv andere Probleme als Geld haben wird wenn zb der MSCI World Index mit den 1600 größten Unternehmen aus 23 Ländern auf 0 geht.

Das größte Risiko bei ETFs ist der Anleger selbst, dessen Angst ihm dazu Rät mit alles mit Verlust zu verkaufen anstatt sich die Frage zu stellen: "Wie realistisch ist es, dass 1600 große Unternehmen auf einmal Pleite gehen werden, noch dazu wo sie regelmäßig durch andere Unternehmen ersetzt werden wenn sie nicht mehr den Kriterien des Index passen?"

ETFs zählen zum Sondervermögen und können daher auch eine Bankenpleite problemlos überleben weil sie im Gegensatz zu Sparguthaben nicht der Bank gehören die Pleite geht. Auch sind ETFs Wertgegenstände was sie vor der Geld-Inflation schützt.

Ich selbst bin aus ETFs ausgestiegen, weil sie mir zu langweilig waren und hab mir stattdessen Aktien zugelegt, zum einen weil ich das spannender finde direkt investiert zu sein und zum anderen weil man keine laufenden Kosten hat, aber da hat man auch ein höheres Risiko und man muss sich mehr damit beschäftigen.

ETFs sind für alle die sich nicht groß mit den Thema auseinandersetzen wollen, aber trotzdem nicht ihr Geld von Negativzinsen, Niedrigzinsen und Inflation auffressen lassen wollen.