Habt ihr Erfahrungen der Erleuchtung?

3 Antworten

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einer Seele ist mit der kosmischen Seele verschmolzen in AllEins. Ein Erleuchteter ist Gottgleich

Zumindest im Buddhismus gibt es keine Seele und auch nichts ewig Göttliches. Somit kann ein Erleuchteter auch nicht gottgleich sein. 

er dehnt sich aus und ist in vielen Formen und in vielen Menschen, kann viele Gesichter annehmen

Auch übernatürliche Fähigkeiten sind nicht unbedingt ein Zeichen der Erleuchtung, sondern eher von geringer Bedeutung bzw. sie werden ganz vernachlässigt.

Du sprichst also vermutlich von der Erleuchtung aus Sicht des Hinduismus, oder irgendwelcher davon inspirierten Lehren. Das sollte unterschieden werden.

Aber die Menschen die es sind die sind als Menschen öde und freudlos.

Ich habe einige Menschen kennen gelernt, die von ihrem buddhistischen Lehrer die Lehrbefugnis und das Siegel der Übertragung erhalten haben und damit zumindest formell als "erleuchtet" gelten können.

Diese Menschen haben zwar weiterhin ernsthaft praktiziert, waren jedoch sehr humorvoll und haben die Zuhörer zum Lachen gebracht. Von Humorlosigkeit war da keine Spur.

Entweder waren sie also nicht gänzlich erleuchtet - oder aber die angeblich Erleuchteten sind keineswegs so humorlose Knochen, wie du offenbar meinst. ;-)

Weshalb sollten sie auch humorlos sein? Immerhin haben sie doch angeblich die gänzliche Identifikation mit dem Ego abgestreift und nutzen es nur noch für ein paar Scharaden, um ihren Schülern zu helfen?

Wenn man so frei ist, dann hat man sicher auch genug Dinge, über die man herzlich lachen kann.

Ich betrachte mich keineswegs als "erleuchtet", aber dennoch habe ich bemerkt, wie ich während meiner Meditationspraxis über die Zeit hinweg eine gesunde Distanz zu vielen "ach-so-wichtigen" Dingen entstand und ich nun alltäglich über eigene Fehler und Unzulänglichkeiten lächeln kann, die mich früher wütend gemacht hätten.

Wenn das also auch irgendwie nur im Entferntesten mit Erleuchtung zu tun häte...dann haben die Erleuchteten herzlich viel, worüber sie lachen können!

Strebt ihr danach Erleuchtung zu erlangen? WARUM?

Nein, ich strebe nicht nach Erleuchtung, denn nach Lehre der Sôtô-Schule des Zen-Buddhismus ist die eigene Praxis bereits die Verwirklichung des Erwachens, so dass es nichts zu erreichen gibt.

Ich übe Zazen (Sitzmeditation), das ist alles.


Enzylexikon  05.06.2016, 19:12

Vielen Dank für den Stern. :-)

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IchFrageEuchMal 
Beitragsersteller
 03.06.2016, 22:37

Ich habe über dich jetzt auch lachen können.. nice. Wundervoll geschrieben, danke! Ich weiss nicht ob es stimmt, ob die Menschen die ich kenne und davon sprechen auch Erleuchtet sind wie sie sich geben, aber ich habe bei denen noch keinen gesehen der herzlich ist. Wenn ich mit meinen Masband messe, dann wo ist hier die Wirkung auf anderen wenn diese, so wie ich, nicht gutes spüren und von den Erleuchteten bekommen? Oder geschieht es in das morphogenetische Feld dass alle sich unbewusst beeinflusst werden. Wenn jemand den Schlüssel des Machtes bekommt, beeinflusst er oder diese Masse das allgemeine Feld genauso? Dürfen Menschen so vie macht erlangen? 

 Ich habe meine eigene entschlusse gezogen, aus meiner Beobachtung der Anderen und aus meine Lebenserfahrungen sprechend. Das mit Meister und Schüler und auch die Lehren der Religionen respektiere ich, ich wiederspreche es jedoch weil es dort in meiner Augen wiedersprüche gibt. Z.b.S. wenn ein Meister keinen Ego mehr hat, hat er es nicht nötig andere Schüler zu erziehen. Das ist die Weisheit des Meisters oder die derjenigen die es voraus gesagt haben.. aus ihre Lebenserfahrungen. Diese sind aber nicht für alle gleich (sagt mein Ego) und/oder wenn es gleich sein sollten, hatt jeder einen eigenen Weg wie er dort gelangt. So gesehen, kann keiner Meister die Stempel der Erleuchtung jemand anderen geben. Sich selber ja, jeder definiert und benennt seiner Entwicklung wie er die für richtig hält.

Ich kann einen Beispiel geben aus meinem Leben.. bevor ich das Wort Spiritualität gehört habe, war ich ein zufrieder, herzlicher Mensch im Kern. Mit Höhen und Tiefen. 

Gibt es einen beständigen Zustand von Etwas? 

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Enzylexikon  03.06.2016, 23:01
@IchFrageEuchMal

Gibt es einen beständigen Zustand von Etwas?

Laut dem Buddhismus nicht. Lediglich das Verlöschen im Nirvana soll angeblich ewig sein, eben weil es dann nichts mehr gibt, was "ist".

Der Mensch selbst hat laut Mahayana-Buddhismus zwar die Buddha-Natur, diese drückt sich aber nicht in seinem Geist und Handeln aus, weil sie vom Ego überdeckt wird.

Oder geschieht es in das morphogenetische Feld dass alle sich unbewusst beeinflusst werden.

Im Zen wird gelegentlich von Lehrern gesagt, dass, wenn die Gemeinschaft miteinander übt, alle Praktizierenden sich gegenseitig unterstützen, weil sie eine Atmosphäre der Praxis schaffen und man sich so unbewusst gegenseitig beeinflusst.

Vielleicht lässt sich das mit der Theorie vergleichen - vielleicht auch nicht. Ist für mich auch nicht von besonderer Bedeutung.

wenn ein Meister keinen Ego mehr hat, hat er es nicht nötig andere Schüler zu erziehen.

Im Buddhismus soll es unter anderem zwei Arten von Erwachten geben.

Die einen verwirklichen ihr Erwachen für sich selbst, haben jedoch kein Mitgefühl für Andere entwickelt und lehren daher nicht. Diese Erwachten werden Pratyeka-Buddhas genannte.

Es soll aber auch Erwachte, wie Buddha Shakyamuni geben, die aus Mitgefühl mit den anderen Wesen bereit sind, ihre Lehre mit den Zuhörenden zu teilen.

Es geht also nicht darum, den Schüler zu einer Kopie des Meisters zu erziehen, sondern ihm zu seiner Befreiung zu verhelfen.

Diese sind aber nicht für alle gleich (sagt mein Ego) und/oder wenn es gleich sein sollten, hatt jeder einen eigenen Weg wie er dort gelangt.

Die Lebenserfahrungen und die Lehrmethoden der Meister sind nicht gleich, auch wenn sie angeblich alle gleichermaßen erleuchtet sind, daher können vermutlich viele Schüler, den für ihn passenden Lehrer finden, der ihren eigenen Neigungen entspricht.

So gesehen, kann keiner Meister die Stempel der Erleuchtung jemand anderen geben.

Über die Sinnhaftigkeit solcher "Erleuchtungsbestätigungen" könnte man tatsächlich diskutieren. Vielen ist es halt wichtig, in einer möglichst "authentischen Linie" zu üben - selbst wenn es eine zurechtgedichtete Geschichtsfälschung und Illusion ist.

Diese Übertragung sagt ja letztlich aber nur "Du hast die Erfahrung des Erwachens gemacht", ob sie der das Lehrers gleicht, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Man kann da sicher viel drüber diskutieren, aber ich wüsste nicht, wem damit geholfen wäre. Worte machen manche Dinge auch unnötig kompliziert denke ich.

Wir denken eh schon sehr abstrakt - ob es da sinnvoll ist, noch so viel Theorien hineinzustopfen...ich bin da skeptisch und deshalb eher auf die meditative Praxis ausgerichtet..

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IchFrageEuchMal 
Beitragsersteller
 04.06.2016, 23:37
@Enzylexikon

Ja, du hast Recht. Aber wir sind hier, wie tun es und es ist schön deine Worte zu lesen, sie bereichern mich. Danke!

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Enzylexikon  03.06.2016, 22:27

Ich denke, dass ein Erwachter ganz natürlich ist und sich nicht durch ständiges sanftes Lächeln, ekstatische Glückseligkeit, geschweige den magische Fähigkeiten auszeichnet.

Diese ganzen, sanft säuselnden "Neo-Advaita"-Lehrer mit ihren Glückskeks-Weisheiten sind mir daher ausgesprochen suspekt. Das wirkt auf mich wie billiges Theater.

Meiner Ansicht nach führt eine kontinuierliche spirituelle Praxis eben dazu, dass man weniger an seinen Konditionierungen haftet, sie als Illusionen erkennt und verwerfen kann.

Dass scheinbar erwachte Meister moralisch keineswegs perfekt sind, zeigen zahlreiche Fälle von Alkoholsucht, Drogenkonsum, Machtmissbrauch und sexuellem Missbrauch durch offiziell bestätigte "Meistern"

Man sollte also die Dinge nicht wichtiger machen und ihnen mehr Bedeutung beikommen lassen, als tatsächlich notwendig ist.

Sich der Übung widmen, darin aufgehen, das ist es nach meiner Ansicht nach alles, was es zu diesem so häufig gesuchten Ziel braucht.

Je mehr das "Ich" etwas erreichen will, desto mehr entfernt man sich.

Manchmal ist es einfach besser, sich hinzusetzen und nichts zu tun - oder das Geschirr zu waschen.

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gottesanbeterin  19.06.2016, 21:20
@Enzylexikon

"Dass scheinbar erwachte Meister moralisch keineswegs perfekt sind,
zeigen zahlreiche Fälle von Alkoholsucht, Drogenkonsum, Machtmissbrauch
und sexuellem Missbrauch durch offiziell bestätigte "Meistern" "

Es gibt halt viele Scheinheilige und "offziell bestätigt" ist ja auch nichts weiter, als eben ofiziell bestätigt.

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Erleuchtung bedeutet; es wird leichter, lichter.

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Gottes Liebe wird euch nie 'auf irgendeine Weise' binden, und deshalb seid ihr 'bestimmt', Gott schließlich irgendwann zu lieben - denn die Freiheit zu sein, wer ihr wirklich seid, ist euer größtes Verlangen und Gottes größtes Geschenk.

Wenn Dir ein "Erleuchteter" begegnet wird Dir auffallen, dass er so gar nicht diesen (deinen) Vorstellungen entspricht .

Wenn Du Dich mit der Sache ein wenig mehr beschäftigst wirst Du feststellen was ich meine...

"Erleuchtet" sind all diejenigen die erkennen nicht die Person zu sein, die sie im Spiegel sehen - dass es etwas gibt das unsichtbar um sie herum ist. Das Bewusstsein - "dein wahres Ich" wird die Wahrheit schon kennen .

Lege oder setze Dich hin schließe die Augen und meditiere dann wirst Du erkennen dass Du eigentlich schon - erleuchtet bist. 

Es ist Dir nur noch nicht bewusst  . .


gottesanbeterin  07.06.2016, 12:32

"Lege oder setze Dich hin schließe die Augen und meditiere dann wirst Du erkennen dass Du eigentlich schon - erleuchtet bist. 

Es ist Dir nur noch nicht bewusst  . ."

Wenns nur so einfach wär!

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IchFrageEuchMal 
Beitragsersteller
 03.06.2016, 22:40

Ja :-). War ich und jeder von uns die ganze Zeit schon. Mehr oder weniger stark. Danke :-)

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