Habt ihr auch panische Angst vor dem Tod?
Jedes Mal, wenn mir was wehtut oder ich wegen was zum Arzt muss, hab ich panische Angst, ich könnte was Schlimmes haben, an dem ich sterben muss. Für mich gibt es nichts, wovor ich mehr Angst habe als vor dem Tod, ich denke, das ist einfach das Ende von allem, ein schwarzes Nichts, man hört einfach auf zu exisitieren. Meine Oma hat sich bis zuletzt gegen den Tod gewehrt, ich vermute, sie hat genau gespürt, dass da nichts mehr ist wenn man stirbt, das man nicht mehr ist. Ich wünschte, es gäbe den Tod nicht, und wir Menschen wären unsterblich wie Elben.
wie denkt ihr über den Tod? Macht er euch auch so große Angst? Oder glaubt ihr eher, dass nach dem Tod noch was kommt?
20 Stimmen
15 Antworten
Plus existiert nicht ohne Minus. Oben nicht ohne Unten. Leben nicht ohne Tod, oder Tod nicht ohne Leben.
Die gesamte Existenz ist ein pulsieren, und alle scheinbaren Gegensätze sind in Wahrheit dasselbe Phänomen aus einem anderen Winkel heraus betrachtet, weil die linke Seite einer Medaille automatisch mit einer rechten einhergeht. Du kannst das eine nicht ohne das andere haben, sie sind zwei Aspekte einer Sache.
Nun ja, und nachdem wir einmal aus dem ewigen Nichts aufgewacht sind, werden wir nach unserem Tod genauso wieder in einem Zustand des ewigen Nichts sein. Dort wo alles anfing, und wieder aufwachen.
Ich kreuze extra "Ende von allem" an, weil es ja auch dieses mal das erste und einzige mal war. Wir werden nicht für immer tot sein, doch genauso werden wir auch nicht wiedergeboren. Es wird jedes mal wieder eine neue Erfahrung sein, doch bist das immer wieder du.
Hallo Catherine
Ich denke, Todesangst ist etwas Kreatürliches. Sogar Pflanzen versuchen noch auf kargem Boden irgendwie zu überleben. Der Überlebenstrieb ist in jedem Lebewesen drin. Niemand bleibt ganz cool, wenn der Tod einem ganz nah auf die Pelle rückt, auch ein gläubiger Mensch nicht.
Manche Leute sehen verstorbene Verwandte, die sie lieben, an ihrem Sterbebett. Es könnte sein, dass das ein Trick unseres Gehirns ist, um uns die Angst zu nehmen.
Der Tod ist ein biologischer Vorgang. Unser Körper wird alles für uns erledigen. Wir müssen dabei gar nichts tun. Das bereitet sicher Angst, weil wir alle gern die Kontrolle über unser Leben haben. In Wirklichkeit können wir uns einfach zurücklehnen, loslassen und wer weiss, es vielleicht sogar geniessen.
LG
Ich fühle genauso und es ist schrecklich. Ich bin 32 Jahre alt habe einen wundervollen Sohn und einen Freund mit dem ich seit 10 Jahren zusammen bin . Allerdings ist meine Mutter sehr krank . Mein einziger pol den ich habe. Wenn sie weg bricht weiß ich auch nicht weiter . Und ich muss ja stark sein für mein kind was ich auch immer sein werde aber irgendwann bin ich auch nicht mehr da und wer ist dann für meinen Sohn da ? Außerdem sehe ich alle nie wieder und ich kann keinen mehr umarmen! Es ist so traurig das ich schon wieder heulen muss. Man hat einfach zu wenig Zeit für die schönen Dinge im Leben! Ich bin Friseurin und mir hat immer schon irgendwo Geld gefehlt aber jetzt wo ich meinen Sohn habe ist Zeit einfach noch so viel wichtiger als alles andere! Und man lässt sich durch das Leben ständig stressen und plötzlich kommt dein Kind fast in die Schule und die Zeit rast einfach . Zusätzlich wird man körperlich auch älter aber der Kopf bleibt so wie mit Anfang 20 oder 25 nur das man durch das Kind mehr Verantwortung übernehmen muss fühlt es sich trotzdem noch so an als wäre man 20-25 .. man kann weder die zeit zurückspulen noch kann man seine fehler von damals wieder gut machen .. dann soll man das leben im hier und jetzt genießen und lässt sich dauernd stressen und ist mit solchen gedanken unterwegs und soll dabei das leben genießen + man beschäftigt sich täglich damit nur weiß man immer noch nicht genau was man machen soll diese gedanken ins positive zu ziehen und ruck zuck ( bin zwar keine Wahrsagerin aber bin ein realistisch logisch denkender mensch) ist man alt und blickt zurück und wünscht sich alles nochmal erleben zu können und man weiß einfach da kommt nix mehr . Nie wieder man ist einfach weg. Und irgendwann ganze viele Jahre später geht auch die ganze Menschheit zu Ende und die Erde und alles andere verschwindet im Nichts. . Wo sollen wir uns da bitteschön noch aufhalten ? Wenn als Mensch nicht als Molekül oder Bakterien oder keine ahnung?! Es wird einfach nix mehr sein und das macht mich so traurig weil auch wenn das Leben viel scheise mit sich bringt will ich mehr von den schönen Momenten weil man hat eben nur ein Leben aber das muss man opfern für arbeit und stress und Ängsten damit man überhaupt leben darf? Ich könnte noch so viel mehr eigentlich schreiben aber komme mir irgendwie doof dabei vor jetzt hierzu was zu sagen ,als ob das helfen würde .. naja Fakt auf jeden fall ist das wir nur dieses eine leben haben und mit menschen verbringen sollten die uns gut tun und die wir lieben und man sollte mit denen das leben genießen dürfen anstatt sich für nix den arsch abzuarbeiten und keine zeit mehr dafür zu haben. Weil die zeit rast einfach so schnell und jeder scheiß tag der dann vergeht ist eig verschenkte Lebenszeit. Noch eine kurze Frage: wieviel Zeit verbringt ihr auf der Arbeit? Und wieviel Zeit nutzt ihr für schöne Dinge ( außer schlafen -wofür man meiner Meinung nach auch nicht genug Zeit hat ) ...
Nutzt eure Zeit ohne später sagen zu müssen Boa hätte ich mal lieber das gemacht. Und esst einfach das Stück Schokolade weil später denkt ihr wieso habe ich darauf verzichtet jetzt ist es zu spät . Außerdem kann Schokolade auch helfen und wenigstens für 1 min glücklich machen! Ihr lebt alle nur 1x ..
Der Tod gehört zum Leben und den fürchte ich nicht. Was danach kommt werde ich wissen wenn es, in hoffentlich ferner Zukunft, soweit ist.
Hallo Catherine331,
es gibt wohl kaum einen Menschen, der keine Angst vor dem Tod hat.
Und besonders in jungen Jahren ist sie ja auch ganz „natürlich“. Denn junge Menschen haben doch eigentlich ein Leben vor sich. Deshalb ist es sicher auch besonders schmerzhaft, wenn junge Menschen aus dem Leben gerissen werden.
Doch als alter Mensch tritt die Gewissheit der Vergänglichkeit allen Lebens immer stärker in den Vordergrund. Wir können so ziemlich an allem zweifeln – aber nicht an unserem Tod.
Deshalb sehe ich, als alter Mensch, es als meine Lebensaufgabe an, mich mit der Endlichkeit meines Lebens zu versöhnen.
Wie soll das gehen?
Ich erlebe jeden Tag – und besonders gerade diese Frühlingstage – als ein kostbares Geschenk. Das Bewusstsein meine Endlichkeit schenkt mir das Glück des Augenblicks.
Und zugleich entsteht – vielleicht auch als Folge meiner langen Meditationspraxis – ein Ahnen von dem Sein, das nicht den Sinnen und dem Denken zugänglich ist. Mit dem fühle ich mich auch jetzt schon verbunden. Aus dem ist mein Ich hervorgegangen und dorthin wird es zurückkehren.
Religionen haben meist versucht, für das Unsagbare Worte zu finden. Wie ich auf deinem Profil gelesen habe, hast du dich auch mit der Frage nach Gott beschäftigt. Für alte Menschen war und ist es wohl auch oft hilfreich, wenn sie sich auf die eine oder andere Weise vorstellen, dass sie nach dem Tod ins Reich Gottes eingehen.
Ich hoffe, dass ich ohne Vorstellungen von einem persönlichen Gott auskommen kann, ohne aber in den Irrtum vieler Atheisten zu verfallen, die meinen, wir könnten mit unseren Sinnen und unserem Denkvermögen die ganze Wirklichkeit packen. Das würde ja bedeuten, dass es jenseits des Todes keine Wirklichkeit mehr gibt.
Um es mit meinen naiven Worten zu sagen: Nach meinem Tod werde ich das EINE sein.
Im Buddhismus spricht man in diesem Zusammenhang von „Shunyata“.
Dir möchte ich damit etwa folgendes sagen:
Die Angst vor dem Tod entspringt aus der Enge unserer menschlichen Vorstellungskraft. Sie wird dich aber nicht mehr belasten, wenn du dich auf das besinnst, was dein Leben für dich bereithält. Du kämpfst mit deiner seelischen Besonderheit und meinst dann gar, dass du besser nicht geboren wärest. Aber eigentlich weißt du doch auch, dass du über ganz besondere Fähigkeiten verfügst. Allein deine klugen Beiträge hier bei gutefrage.de zeigen doch, dass du dich kritisch und einfühlsam in unserer Welt bewegen kannst.
Und wie du mit der Angst vor dem Tod fertig wirst?
Die wirst du mit der Freude am Leben erst einmal vergessen. Und wenn du alt bist, wirst du bestimmt herausfinden, wie du liebevoll mit dir und deiner Angst umgehen kannst!
Also, glaube an dich und dein Leben!