Habt ihr auch panische Angst vor dem Tod?
Jedes Mal, wenn mir was wehtut oder ich wegen was zum Arzt muss, hab ich panische Angst, ich könnte was Schlimmes haben, an dem ich sterben muss. Für mich gibt es nichts, wovor ich mehr Angst habe als vor dem Tod, ich denke, das ist einfach das Ende von allem, ein schwarzes Nichts, man hört einfach auf zu exisitieren. Meine Oma hat sich bis zuletzt gegen den Tod gewehrt, ich vermute, sie hat genau gespürt, dass da nichts mehr ist wenn man stirbt, das man nicht mehr ist. Ich wünschte, es gäbe den Tod nicht, und wir Menschen wären unsterblich wie Elben.
wie denkt ihr über den Tod? Macht er euch auch so große Angst? Oder glaubt ihr eher, dass nach dem Tod noch was kommt?
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
14 Antworten
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Plus existiert nicht ohne Minus. Oben nicht ohne Unten. Leben nicht ohne Tod, oder Tod nicht ohne Leben.
Die gesamte Existenz ist ein pulsieren, und alle scheinbaren Gegensätze sind in Wahrheit dasselbe Phänomen aus einem anderen Winkel heraus betrachtet, weil die linke Seite einer Medaille automatisch mit einer rechten einhergeht. Du kannst das eine nicht ohne das andere haben, sie sind zwei Aspekte einer Sache.
Nun ja, und nachdem wir einmal aus dem ewigen Nichts aufgewacht sind, werden wir nach unserem Tod genauso wieder in einem Zustand des ewigen Nichts sein. Dort wo alles anfing, und wieder aufwachen.
Ich kreuze extra "Ende von allem" an, weil es ja auch dieses mal das erste und einzige mal war. Wir werden nicht für immer tot sein, doch genauso werden wir auch nicht wiedergeboren. Es wird jedes mal wieder eine neue Erfahrung sein, doch bist das immer wieder du.
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Hallo Catherine
Ich denke, Todesangst ist etwas Kreatürliches. Sogar Pflanzen versuchen noch auf kargem Boden irgendwie zu überleben. Der Überlebenstrieb ist in jedem Lebewesen drin. Niemand bleibt ganz cool, wenn der Tod einem ganz nah auf die Pelle rückt, auch ein gläubiger Mensch nicht.
Manche Leute sehen verstorbene Verwandte, die sie lieben, an ihrem Sterbebett. Es könnte sein, dass das ein Trick unseres Gehirns ist, um uns die Angst zu nehmen.
Der Tod ist ein biologischer Vorgang. Unser Körper wird alles für uns erledigen. Wir müssen dabei gar nichts tun. Das bereitet sicher Angst, weil wir alle gern die Kontrolle über unser Leben haben. In Wirklichkeit können wir uns einfach zurücklehnen, loslassen und wer weiss, es vielleicht sogar geniessen.
LG
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Der Tod gehört zum Leben und den fürchte ich nicht. Was danach kommt werde ich wissen wenn es, in hoffentlich ferner Zukunft, soweit ist.
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Hallo Catherine331,
es gibt wohl kaum einen Menschen, der keine Angst vor dem Tod hat.
Und besonders in jungen Jahren ist sie ja auch ganz „natürlich“. Denn junge Menschen haben doch eigentlich ein Leben vor sich. Deshalb ist es sicher auch besonders schmerzhaft, wenn junge Menschen aus dem Leben gerissen werden.
Doch als alter Mensch tritt die Gewissheit der Vergänglichkeit allen Lebens immer stärker in den Vordergrund. Wir können so ziemlich an allem zweifeln – aber nicht an unserem Tod.
Deshalb sehe ich, als alter Mensch, es als meine Lebensaufgabe an, mich mit der Endlichkeit meines Lebens zu versöhnen.
Wie soll das gehen?
Ich erlebe jeden Tag – und besonders gerade diese Frühlingstage – als ein kostbares Geschenk. Das Bewusstsein meine Endlichkeit schenkt mir das Glück des Augenblicks.
Und zugleich entsteht – vielleicht auch als Folge meiner langen Meditationspraxis – ein Ahnen von dem Sein, das nicht den Sinnen und dem Denken zugänglich ist. Mit dem fühle ich mich auch jetzt schon verbunden. Aus dem ist mein Ich hervorgegangen und dorthin wird es zurückkehren.
Religionen haben meist versucht, für das Unsagbare Worte zu finden. Wie ich auf deinem Profil gelesen habe, hast du dich auch mit der Frage nach Gott beschäftigt. Für alte Menschen war und ist es wohl auch oft hilfreich, wenn sie sich auf die eine oder andere Weise vorstellen, dass sie nach dem Tod ins Reich Gottes eingehen.
Ich hoffe, dass ich ohne Vorstellungen von einem persönlichen Gott auskommen kann, ohne aber in den Irrtum vieler Atheisten zu verfallen, die meinen, wir könnten mit unseren Sinnen und unserem Denkvermögen die ganze Wirklichkeit packen. Das würde ja bedeuten, dass es jenseits des Todes keine Wirklichkeit mehr gibt.
Um es mit meinen naiven Worten zu sagen: Nach meinem Tod werde ich das EINE sein.
Im Buddhismus spricht man in diesem Zusammenhang von „Shunyata“.
Dir möchte ich damit etwa folgendes sagen:
Die Angst vor dem Tod entspringt aus der Enge unserer menschlichen Vorstellungskraft. Sie wird dich aber nicht mehr belasten, wenn du dich auf das besinnst, was dein Leben für dich bereithält. Du kämpfst mit deiner seelischen Besonderheit und meinst dann gar, dass du besser nicht geboren wärest. Aber eigentlich weißt du doch auch, dass du über ganz besondere Fähigkeiten verfügst. Allein deine klugen Beiträge hier bei gutefrage.de zeigen doch, dass du dich kritisch und einfühlsam in unserer Welt bewegen kannst.
Und wie du mit der Angst vor dem Tod fertig wirst?
Die wirst du mit der Freude am Leben erst einmal vergessen. Und wenn du alt bist, wirst du bestimmt herausfinden, wie du liebevoll mit dir und deiner Angst umgehen kannst!
Also, glaube an dich und dein Leben!
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Ich werde sehr bald 18 und ich kenne diese Gedankengänge. Ich habe mit 13 eine Phase gehabt wo ich so eine Woche lang nur geweint habe und Panik hatte dass mein Vater irgendwann nicht mehr da ist und ich auch nicht.
Jetzt kam das wieder mit täglichen Panikattacken. Ich bin dadurch in Depressionen gerutscht und habe seit fast nem halben Jahr Depressionen , auch wenn es besser wird.
Ich glaube , dass der tod nicht das Ende aller Existenz sein kann. Natürlich gibt es die Nichtexistenz. Allerdings bezieht sich das auf noch nie dagewesene Dinge bei denen wir nicht mal wissen, dass sie nicht existieren , weißt du ?
Das heißt, etwas was bereits existiert und was kenntlich ist, kann nicht aufhören tu existieren. Denn "etwas" Nichtexistentes bedeutet , etwas was man nie gesehen, gehört, gefühlt, gespürt , gerochen usw. Hat und was man auch niemals ohne Beihilfe wird.
Ich bin überzeugt , dass es einen gott gibt. Dafür habe ich zu viel erlebt und mein Vater auch.
Ich weiß nicht , ob du gläubig vist, aber befasse dich eventuell damit und sprich mit deinen eltern beispielsweise darüber :)