Haben wir Menschen eine Seele warum denken wir so wie wir denken?

3 Antworten

Hallo Maaahdhjer,

die Menschen haben immer vermutet, dass es etwas mehr als ihr Leben geben müsste. Sie waren sich ihres Bewusstseins bewusst, hatten Fragen zur eigenen Existenz gestellt. Glaubensinhalte, die sich mit einer Seele befassten, sind entstanden. Letztlich hat auch die Psychologie und Psychiatrie sich mit einer "Seele" - eher dem Unterbewusstsein wie mentalen pathologischen Prozessen - befasst.

Es war Leibnitz, der mit seinem Monadenmodell die Seele beschreiben wollte. Und er hatte auch Gott als eine Art Hypermonade beschrieben.

So wirklich physiologisch ist man an die Seele nicht herangekommen. In etwas Näherung erscheint sie wie eine Applikation, die im Rahmen unseres Bewusstseins in uns "läuft".

Mich hatte einst die Frage, warum man im Himmel so Liebe "braucht", umgetrieben. Dabei herumgekommen ist das Modell der universalen Liebe, das ich häufig hier in der Beratungspraxis anführe, dass sich allein aus Aussagen zur Raumzeitlosigkeit darstellt und ein raumzeitloses Sein zunächst abstrakt betrachtet.

Nach einer Verbindung mit einem Leben - hier ein Menschenleben - hatte ich gesucht, und habe diese Verbindung über die Frage nach der eigenen Identität gefunden. "Warum sind es gerade wir hier in dieser Umgebung der Raumzeit?", lässt sich nicht mehr mit raumzeitlichen - natürlichen - Mitteln beantworten. So entsteht ein zunächst plausibler Ansatz, dass wir einen raumzeitlosen Anteil in uns haben.

Nun, da war schon dieses Sein, und schnell dürfen wir nicht nur leben sondern auch sein. Nur, dass sich mit dem Sein auch keine Antwort auf die Frage nach unserer Identität gefunden hatte, die Identität allenfalls als Eigenschaft des Seins postulierbar aber nicht ableitbar wäre.

Immerhin, es gab einen Anhaltspunkt für eine Seele, wenn wir die Seele mit unserem Sein assoziieren. Interessanterweise finden wir eine Methodik der Monaden - die Wahrnehmung - als eine abstrakte Methodik des Seins komplementär dazu, dass von einem Sein abstrakt nur etwas ausgehen kann (das Etwas kann an der Stelle nicht definiert werden).

Diese Methodiken folgen indirekt aus der Zeitlosigkeit, wo sich keine Prozesse darstellen lassen (sie bräuchten immer ein Vorher und Nachher), dennoch eine solche Methodik, die ohne Prozess abstrakt existieren kann, ergibt. Mit der Raumlosigkeit kommt noch die Einheit aller Seins hinzu - was mir bei Leibnitz in seiner Modellbildung nicht aufgefallen war.

Wir können mit dem Sein sogar Theologie treiben, wenn wir Gott als ein raumzeitloses Sein postulieren. Die universale Liebe, die dem Sein einzig uns allein zu Grunde liegt, fordert aber keine explizite Persönlichkeit, da sie nur abstrakt ist. Postulieren wir Gott aber so, so abstrahiert sich Gott umso mehr als "Geisteswesen", das nur Liebe sein kann. Hier finden wir einen grundlegenden Christlichen Glaubensinhalt wieder.

Unsere Seele kann selbst wegen der zeitlosen Abwesenheit jeglicher Prozesse tun. Sie kann uns nicht zur Liebe anleiten. Aber wir können Prozesse führen: z.B. eine Entscheidung treffen, im Wissen um die Liebe als Eigenschaften unserer Seele selbst zu lieben. Das führt zu einer Auswahl von Lebensprozessen, die der Methodik der Seele, des Seins, entsprechen, uns somit zu einer Lebensgrundeinstellung - Attitude. Wieder finden wir einen Christlichen Glaubensinhalt: die Buße, eine Umkehr, die wir heute als Veränderung der eigenen Attitude zur Liebe hin darstellen können.

Die Seele wird also tatsächlich aus dieser Modellbildung heraus auf uns Menschen anwendbar und ist sicherlich weder Unterbewusstsein noch Bewusstsein. Und wir sind verantwortlich für unsere Seele, das sie selbst nichts kann und doch so "mächtig" in dem, was sie darstellt, sein mag.

Leben wir unsere Seele, dürfen wir uns unter dem Postulat der Gleichheit von Gott und Liebe Göttlich nennen. Wir sind dann Liebe und somit auch eins mit Gott. Auch das ist wieder ein Christlicher Glaubensinhalt, der sich aber bisher nur auf Jesum beschränkt hatte. Sind wir Göttlich, wirkt die Methodik der Seele mit er Einheit aller Seelen so, dass wir gleichermaßen für alle diese Einheit, Fülle und größtmögliche Freiräume schaffen, bewahren oder zumindest achten. Alles andere wäre außerhalb der Liebe.

Es kommt also einiges zusammen, was bisher vermutet und geglaubt war und in dem Sinne vielleicht etwas anders als geglaubt plausibel erscheint. Aber - wir denken daran, dass wir von einer Modellbildung sprechen, die sich hat einfach ableiten lassen. Wie jedes Modell mag auch dieses Modell noch unvollständig oder unvollkommen sein. Aber mehr als es im Moment ist, scheinen wir noch nicht denken zu können.

Denken wir, weil wir eine Seele haben? Nein, unser Denken beruht auf einer Komplexität unserer "CPU" - unseres Gehirns. Dies Komplexität macht ja auch das Bewusstsein möglich. Unsere Seele kann nicht denken, wenn wir deren Modell betrachten. Sie kann auch nicht fühlen. Alles das sind Prozesse, die unser Gehirn als Dienste kann. Wie wir denken und fühlen, wie wir wahrnehmen und handeln, das mag sich aus unserer Attitude ergeben.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Maaahdhjer 
Fragesteller
 12.10.2023, 14:51

Bist du gläubig?

0
EarthCitizen20  12.10.2023, 16:39
@Maaahdhjer

Nein, das bin ich nicht - aber dafür eins mit Gott, wo das Bewusstwerden dessen den Glauben abgelöst hatte.

0

Der Mensch hat keine immaterielle Seele, er hat ein energetisch informationelles Bewusstsein, das als Bewusstseinsstrom eine Zusammensetzung aus verschiedenen Formen von Energie darstellt, die alle die akustische Information, assoziiert mit anderen Informationen aus anderen Sinneswahrnehmungen, im akustischen System des VIII: Hirnnerven transportieren. Dieser Informationstransport ist also zugleich ein Energietransport, der von den Sinnesorganen durch den Hirnstamm und das Arbeitsgedächtnis durch den Thalamus zur Großhirnrinde (Langzeitgedächtnis) führt und von dort wieder zurück zum Corti-Organ mit den inneren Stereozilien führt, wo es zum inneren Monologisieren, d.h. zum Denken und Imaginieren, kommt, d.h. wir hören uns innerlich und sprechen innerlich mit uns selber. Wir denken ausschließlich im Bewusstseinsstrom. Wir führen einen inneren Monolog, weil das menschliche Bewusstsein voll und ganz durch die Sprache bestimmt ist, was bedeutet, mit dem Erlernen der Muttersprache nehmen wir einen Teil des kollektiven o. gesellschaftlichen Bewusstseins auf und wir werden uns dadurch immer bewusster, indem wir ein Wissen über uns und die Welt erwerben.

Dieses menschliche Bewusstsein ist das Ergebnis einer langen Entwicklung unserer frühen Vorfahren, die über Lösungswege in ihrer Lebenspraxis kollektiv debattierten und palaverten, wobei sich die akustische Kommunikation und die Bildung von Lauten als sehr effektiv erwies und sich nach und nach die Sprache und damit ein kollektives und gesellschaftliches Bewusstsein entwickelte. Aus dieser Zeit stammt noch der innere Monolog, den wir beim Denken erleben können, der an das einstige Palaver einer Menschengruppe erinnert.

Hm...

Die Seele ist das "Leben im Blut" 5.Mose 12,23).

Woher ich das weiß:Recherche