Haben missbrauchte Personen die in ihrer Kindheit damit Erfahrung gemacht haben später aus Prinzip was gegen Pädophile egal ob sie ihre Neigung im Griff haben?
Ist ein Ekel und Hass gegenüber solcher Personen mit so einer Neigung dann normal? Oder ist es trotz allem nicht korrekt weil man dann diese Menschen in Schubladen steckt und alle über einen Kamm schert
7 Antworten
Da ich gut aus eigener Erfahrung sprechen kann.
Also ich habe mich ausgiebig mit Straftätern beschäftigt, weil ich sie verstehen wollte und was sie getan haben, habe ich erstmal auf Seite gepackt. Ich wollte wissen was das für ein Mensch ist, warum er so geworden ist und was ihn so krank machte. Und es geht nun mal um Krankheiten, das kann man auslegen wie man will aber das ist nun mal die Wahrheit, ob einen die antwort jetzt gefällt oder nicht.
Das war eine bittere Pille die ich schlucken musste. Ich wollte die Wahrheit erfahren und das ist sie nun mal. Ich muss das so akzeptieren. Ich bin Opfer von einem kranken Menschen geworden, der nichts für seine Krankheit kann.
Das macht es sehr schwer zu verdauen aber es ist besser als zu denken, es gäbe abgrundtief böse Menschen auf der Welt und ich schiebe ein Hass bis ans Lebensende. Ich muss das verstehen um damit abschließen zu können, nicht vergessen aber zum Beispiel ohne Wut im Bauch leben zu können. Bei verstehen wandelt der Hass in Verständnis um, die Gefühle und Gedanken verändern sich, das war mein Weg um das zu verarbeiten.
Es bleibt dennoch immer etwas Sand im Getriebe, dafür war die Erfahrung einfach zu schlimm, was man auch verstehen muss. Ich verstehe das der Mensch krank ist, guten Tag und guten Weg aber möchte nicht näher mit so jemandem zu tun haben und die Todesstrafe würde ich mir auch nicht mehr wünschen, weil ich eben seine Seite besser verstehe. Ich glaube das wäre der bessere Weg für Opfer als das was in Therapien gemacht wird, da werden Täter gar nicht erst erwähnt aber naja, ist ein anderes Thema.
Nein. Es kann sogar vorkommen, dass sie wegen der Erfahrungen solche Leute in Schutz nehmen.
Eine Haltung kann auch irgendwo nachvollziehbar sein obwohl sie verwerflich ist.
Insofern... ich könnte VERSTEHEN; dass jemand der in der Kindheit missbraucht wurde etwas gegen Pädophile hat.
Auch wenn es natürlich wenig Sinn ergibt, denn weder war die Person die diese Person missbraucht hat zwingend pädophil, noch missbraucht jeder Pädophile zwingend Kinder sexuell.
Insofern: Man müsste halt eben in der Lage sein da zu differenzieren. Das sind aber viele Menschen ohne Missbrauchsvergangenheit schon nicht, da werde ich nicht bei denen anfangen zu mäkeln, denen so eine Differenzierung aufgrund früherer Erlebnisse noch etwas schwerer fällt.
Nicht einfach zu beantworten, nicht alle Opfer sehen sich als Opfer, und dann auch keinen Grund zu hassen
Nicht prinzipiell, aber vermutlich sehr häufig.