Habe ich eine Zwangsstörung oder ist das was anderes?
Ich leider seit längerem wieder an komisches Gedanken. Es kommt bei allen unterschiedlichen Handlungen im Alltag vor. Zum Beispiel denke ich "ich muss den Gegenstand genau so hinlegen, wenn ich ihn anders hinlege dann passiert was schlimmes" oder ich denke "Meine Füße müssen beim Treppen steigen genau gleich oft den Boden berühren, sonst passiert was schlimmes" oder ich denke zum Beispiel "Ich muss den Gegenstand mit beiden Händen gleich oft anfassen, ansonst passiert was schlimmes".
Die Gedanken habe ich nun seit ein paar Wochen schon und es wird irgendwie immer öfters. Manchmal darf ich auch bestimmte Gegenstände gar nicht an einen anderen Ort legen, weil meine Gedanken sagen dann: "Wenn du das machst, dann passiert dir Unglück".
Sind das Zwangsgedanken oder ist das was anderes? Ich bin echt verzweifelt, ich trau mich nicht mal das meinem Arzt zu erzählen, weil er denken wir das ich verrückt bin.
Oder ist das vielleicht eine Psychose???
5 Antworten
Eine Psychose zeigt sich ganz anders. Sei unbesorgt.
Vielleicht hast du einen Ordnungszwang...oder eine Tic-Störung...oder von beidem etwas. Das wäre so meine Idee dazu.
Kannst ja mal googlen, ob das für dich passt.
Tics sind nicht von Angst geleitet, werden als sensomotorisches Dranggefühl erlebt und als zur eigenen Person zugehörig.
Motorische Tics sind unwillkürliche, abrupt einsetzende, nicht zweckgebundene
Bewegungen. Ihre Art, Intensität und Häufigkeit kann über die Zeit variieren. Die Bewegungen laufen oft wiederholt in gleicher Weise ab, sind aber nicht rhythmisch, sie können einzeln oder in Serie auftreten.
Zwänge sind eher konkrete, angstgeleitete Gedanken oder Handlungen und werden als sich aufdrängend sowie als nicht zur eigenen Person gehörend erlebt.
Menschen mit Ordnungszwang haben für sich selbst eine feste Vorstellung davon entwickelt, wie Dinge angeordnet und sortiert sein müssen. Jede andere Art der Ordnung macht sie nervös.
Ordnungszwang, immer wiederkehrendes, zwanghaftes Ordnen von Gegenständen, z.B. Kleidungsstücke nach Farben ordnen, Wäschestücke exakt aufeinanderlegen, oder Stifte auf einem Schreibtisch rechtwinklig anordnen.
Da solltest du dich wirklich mal an einen Profi wenden. Einen Psychologen (Therapeut) oder Psychiater (Arzt).
Vor allem, wenn es dir noch zusätzlich Ängste beschert....warum du sowas tust und dass es dich eben verunsichert. Und lästig ist es sicher auch, oder?
Vielleicht sind es auch *Ersatzhandlungen*. Die können ja auch zwanghaft sein. Ich will da auch nicht zu viel mutmaßen...als Laie.
Ich kenne von mir selber den Kontrollzwang und ein bisschen Putzzwang. Ist auch nicht so toll...
aber auch lange vorbei und Geschichte.
Klingt sehr nach Zwangsgedanken. Solltest aber mit einem Psychiater sprechen um es genau zu Identifizieren.
Wie DeernVomDienst schon sagt. Eine Psychose zeigt sich komplett anders.
"Meine Füße müssen beim Treppen steigen genau gleich oft den Boden berühren, sonst passiert was schlimmes"
Aber deine beispiele zeigen Typische Symptome eines Zwangsgedanken. Bei Zwangsgedanken handelt es sich um Angstgedanken und Schuldgefühlen. "Wenn ich nicht das mache passiert was schlimmes, wie soll ich dann damit umgehen".
Personen mit einem Zwang könnten z.B Angst haben sie werden Krank und stecken jemanden an, daher achten sie penibel/Zwanghaft das es nicht passiert. Ich hatte immer den Zwangsgedanken beim Autofahren als man rückwärts gefahren ist das man jemanden Tod gefahren hat und da kamen Gedanken auf wie "Was ist wenn wir jetzt jemanden Umgefahren haben und jetzt einfach wegfahren?".
Also für mich klingt es sehr stark nach Zwangsgedanken. Aber ein Psychotherapeut oder Facharzt könnte es genau sagen und auch nur er kann dir eine Diagnose stellen. Er wird dich nicht für Verrückt halten, Zwangsgedanken und Zwangsrituale sind "normal" bei einer Zwangsstörung. Er kann auch schauen in wie fern es von deiner PTBS kommt.
LG
Das geht in die Richtung von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Aber scheint noch deutlich subsyndromal (also keine volle psych. Störung und keine Panik nötig).Noch ist das erst ein paar Wochen alt und vermutlich wirst du zusammen gerechnet nur wenige Minuten (statt zig Stunden) am Tag verbringen.
Was du selbst tun kannst um es loszuwerden:
Lass die Gedanken zu, beobachte sie, aber folge nicht dem Impuls. Also das, was du aktuell tust um dich zu beruhugen/"damit nichts schlimmes passiert" tust du NICHT mehr. Lege die Gegenstände schief hin, geh normal auf der Treppe usw. Dann wird folgendes passieren: Für einen Moment nimmt die Angst/Befürchtung/Anspannung noch etwas mehr zu. Das soll so, lass das einfach zu. Nach einer Weile lässt die Angst nach. Dauert unterschiedlich lange, von ein paar Minuten über 10/15min, ganz selten bis zu 30 min. Dann steuert der Körper automatisch dagegen, du beruhigt dich und der Hinterkopf lernt: nee, passiert doch nix. Ganz wichtig: nichts tun,um dich zu beruhigen, nicht dem Zwangsimpuls folgen, auch sonst nix alternatives. Einfach zulassen. Das machst du ein paar Mal und der Zirkus hört auf. Genau nach dem Prinzip würde man auch eine ausgewachsene Störung behandeln.
Es stimmt, dass ganz viele Menschen sowas als Phase erleben und jeder Mensch grundsätzlich diese Art des magischen Denkens im kleinen hat. Alle, die es überwinden machen intuitiv dasselbe: sie unterlassen die Handlungen und unterdrücken weder die Gedanken noch Gefühle. Andernfalls trainierst du deinem Gehirn das Verhalten nur an. Dann bitte zum Profi trotz Scham.
Okay vielen Dank 🙏🏼 ich werd es mal versuchen. Kann man das Verhalten aufgrund eines Traumas bekommen? Und kann es mit einer PTBS auch zusammen hängen oder eher nicht?
Ja...ist häufig komorbide mit Traumata, va. bei sexuellen Traumata. Da bitte aber mal wirklich überlegen, ob die Scham leiten soll oder man sich die Hilfe gönnt. Traumatherapeuten sind da arg scham-frei/nicht verurteilend, da bitte keine falsche Scheu.
Ich mache Traumatherapie also EMDR. Jede Woche 2 Stunden. Aber meinem Therapeuten möchte ich meine komischen Zwangsgedanken auch nicht sagen, da es meiner Meinung nach sehr verrückt und peinlich ist.
Das ist der Klassiker bei den Zwängen: aus Scham erst was sagen, wenn es nach zig Jahren extrem ist. Der wird dich nicht verurteilen, dafür sind wir ausgebildet, für uns ist das quasi normal.... Und ihr solltet zusammenarbeiten. Das heißt für dich: offen und ehrlich. Trotz Scham. Sonst kann er dir nicht optimal helfen. Also gib dir nen Ruck! Packst du schon.
Hilft ja auch nix, wenn er denkt: Prima, PTBS überwunden und du entwickelt "heimlich" Zwänge. Oder es kommt irgendwann ggf zur Stagnation (oft kommen Zwänge ja sekundär und hängen mit der Angst vor den mit der Erinnerung an das Traums verbundene Gefühlen zusammen. Da könntest du deinen eigenen Therapieerfolg gefärden/ erschweren)
Nunja ich hatte sowas schon mal in meiner Kindheit, als mein Opa gestorben ist. Da war ich ungefähr 10 Jahre alt. Nach seinem Tod hab ich sowas entwickelt. Ich hab es mir dann aber irgendwann abgewöhnen können und ich hab es nie jemanden anvertraut. Ich wurde nun wieder öfters mit dem Thema Tod konfrontiert. Ich bin auch Suizid Hinterbliebene. Nun hab ich wieder solche Gedanken entwickelt. Könnte es da einen Zusammenhang geben?
Bist du auch Therapeut?
Ja und Ja. Na los, raus mit der Sprache bei deinem Therapeuten.
Keine Ursache. Alles Gute dir. Sorge gut für dich!
Das ist ganz normal. Alles gut, wir haben das alle. Versuche einfach nicht so krank drauf zu achten. Dann geht das schon weg.
Ich hatte das früher nicht...
Das musst du auch nicht gehabt haben um zu wissen, dass das normal ist.
Möchtest du dir eine Krankheit einreden oder wie?
Nein aber vielleicht ist es ja nur ein Symptom von meiner PTBS
Es ist keine Psychose eine Psychose zeigt sich krasser. Wenn du noch 12-14 bist ist das normal das man für paar Monate ticks hat oder eine Zwangsstörung das müsste aber auch irgendwann weg gehen bei mir war es nach paar Monaten nicht mehr so krass. Falls es nach 6 Monaten immernoch da ist, solltest du vielleicht zum Psychologen. Ich bin jetzt 15 und hatte als ich 12 war den Drang die ganze Zeit Augen zu zwinkern und mein Kopf zu drehen aber das hat sich nach 1 Jahr verbessert :) es kann auch vorkommen wenn du unter zu vielen mentalem Druck bist also zum Beispiel Stress also mach dir nicht so viele Sorgen
Nein Tics sind es nicht. Ich werde ja nur von meiner Angst geleitet.
Ich hatte sowas früher schon mal vor über 10 Jahren. Und komischerweise war das nach einem Trauma und die irgendwann ist alles wieder normal geworden.
Vor 9 Monaten hab ich wieder ein Trauma erlebt und mittlerweile sind diese Gedanken wieder entstanden, seit ein paar Wochen. Ich hab von dem Trauma auch eine PTBS entwickelt. Können diese Gedanken vielleicht auch einfach nur ein Teil meiner PTBS sein? Ich hab von den Gedanken auch echt Angst und muss es dann machen, weil ich mir einrede, das dann mir oder jemand anderem was schlimmes passiert wenn ich es nicht mache...