Habe ich eine Rülpszwang?
Hallo liebe gutefrage community, ich habe ein Problem und weiß nicht an wen ich mich wenden soll. Ich bin 15 Jahre alt und habe vor c.a 2 Jahren gelernt automatisch zu rülpsen. So weit so gut, am Anfang fand ich es noch cool das zu können, aber jetzt nervt es extrem. Ich muss es andauernd machen sonst habe ich ein sehr unangenehmes Gefühl im hals, also ich mache es nicht ganz laut sonder nur leise für mich und es ist schon wie atmen für mich, ich tue es schon automatisch. Aber eigentlich nur wenn ich alleine bin z.b zuhause sonst denke ich gar nicht daran. Ich habe oft dannach im Internet gesucht aber nichts ähnliches gefunden, ich bin mit meinem Problem ganz allein. Weiß jemand was ich habe, vielleicht eine zwangsstörung?
Bist du männlich oder weiblich?
Männlich
3 Antworten
Diagnostische Kriterien sind:
- Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten.
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Auch ohne Zwangsgedanken, sind diese Tipps für die Esstörung geeignet.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.
Deiner Beschreibung nach eher eine Zwangsstörung, bin sicher eine der Psychologischen Kollegen, kann hier mehr zu sagen!?
Hallo!
Hast du eine Lösung gefunden oder Hilfe bekommen und konntest den Zwang hinter dir lassen? Meiner Tochter ergeht es nämlich ähnlich.
Bei mir ging es vor c.a 2 Monaten fast komplett von alleine weg, obwohl ich nichts dagegen unternommen habe. Ich habe nur noch sehr selten den Zwang dazu. Ich weiß bis heute nicht warum ich es so plötzlich bekam und es plötzlich wieder aufhörte.