Habe ich das Recht, einen Hund zu halten?
Guten Morgen
Ich bin 54 und hatte mein Leben lang immer einen Hund an meiner Seite. Mich gibt es einfach nur mit Hund. Für einen Hund verzichte ich auf Ferien im Ausland, auf Ausgang, etc. Es ist einfach meine Leidenschaft, meine Freude im Leben.
Ich habe im Moment eine sehr alte Hündin (16). Die Tage und Wochen sind gezählt. Mein Wunsch wäre eigentlich, wenn ich die Trauer überwunden habe, mir einen Hund vom Tierschutz zu holen und ihm ein neues, schönes Leben zu bieten.
Dies habe ich in Gesprächen mit Bekannten und Freunden auch so mitgeteilt. Leider werde ich für meinen "Wunsch" heftigst verurteilt, als Egoistin beschimpft, etc. Und zwar, weil ich noch berufstätig bin.
Ich arbeite drei Tage voll, dazu ein halber Tag (leider darf ich als Lehrerin den Hund nicht in die Schule mitnehmen), und den Rest meiner Arbeit erledige ich zu Hause im Homeoffice.
Meine Hunde waren nie allein! Ich habe mich immer darum gekümmert, meine Hunde in guten Hundehorten unterzubringen, in denen sie viele Spaziergänge machen und Kontakte zu anderen Hunden hatten. Ein guter Hundehort ist eine teure Sache, aber ich bereue keinen Cent. Das ist es mir wert, dass mein Hund (während ich auf der Arbeit bin) professionell und liebevoll betreut wird und Spass hat und ich nach der Arbeit einen glücklichen Hund entgegennehmen kann.
Die Meinungen aus meinem Umfeld haben mich sehr verunsichert - und auch verletzt.
Hat man als berufstätige, alleinstehende Person kein Recht auf einen Hund, wenn dieser in einem kleinen, schönen Hort untergebracht ist während meiner Arbeit? Bin ich wirklich eine Egoistin?
Gerne hätte ich eure Meinungen dazu gehört.
Herzliche Grüsse Sarina
Danke für eure liebevollen Beiträge. Anscheinend habe ich wirklich einen falschen Freundeskreis.
Sie schreiben mir auch vor, wie lange ich um meinen Hund "trauern" muss. Ja klar, es wird brutal, wenn die alte Lady geht. Es wird mir wohl den Teppich unter den Füssen wegreissen...
Und trotzdem: Ich übe mich in Dankbarkeit für 16 wunderschöne, erfüllte und gesunde Jahre. Nicht jeder Hundehalter hat so viel "Glück" wie ich. Ich denke nicht, dass sie sich wünscht, dass ich an ihrem Tod zerbreche. Ein Hund will doch einfach nur, dass wir Menschen glücklich und dankbar sind.
Und nein, ich lasse mir nicht länger vorschreiben, wie lange ich "unter meinen Umständen" (glückliche, gesunde 16 Jahre) trauern muss.
Unsere lieben "Fellnasen" leben im "Hier und Jetzt". Sie möchten uns beibringen, was bedingungslose Liebe bedeutet, was Glück und Traurigkeit im "Hier und Jetzt" bedeutet.
Aber leider sind viele von uns so dumm und begreifen das nicht.
Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie lange ich trauern muss. Meine "kleine alte Lady" wird mir das sagen: Vielleicht sind es zwei Wochen? Vielleicht drei Jahre?
Herzlichst Sarina
13 Antworten
Nein da musst dir keine Gedanken machen da dein Hund nicht alleine ist und das ist so das hauptmanko wenn man berufstätig ist.
du hast hier aber durch deinen jetzigen Hund auch bereits Erfahrung mit Hundehort
egoistisch wäre es wenn du Hund willst um ihn dann allein zu lassen was aber bei dir nicht der Fall ist sondern das Gegenteil du bist bereit nicht wenig zu zahlen damit es deinem Hund gut geht wenn du arbeiten bist
Dein Hund wäre versorgt und nicht vom morgens bis abends allein. Darauf kommt es an und da Du dafür sorgst, bist Du besser als viele andere Hundehalter, deren Hunde tatsächlich den ganzen Tag alleine zuhause aushalten müssen.
Hole Dir Deinen Hund aus dem Tierschutz und pfeif auf die Meinung der anderen. Nein, Du bist keine Egoistin.
Wenn Du die 3,5 Tage Deinen Hund komplett zu Hause alleine lassen würdest, so würde ich mich den Meinungen in Deinem Umfeld zustimmen, erst Recht wenn Fu das 5 komplette Tage machen würdest und leider machen das viel zu viele Leute nämlich genau so. Der Hund sitzt dann mindestens 9 Std. alleine 5 Tage die Woche plus einkaufen und Arztbesuche, eventuell noch Unternehmungen ohne Hund Kino etc.
Aber wir reden hier von 3,5 Tagen in denen Du Deinen Hund aber dann noch unterbringst, so das er eben nicht alleine ist.
Somit kann ich mich da Deinem Umfeld nicht anschließen und muss das eher als lobenswert bezeichnen, denn viel zu viele Hunde fristen ihr Dasein 5 Tage lang alleine in einer Wohnung, keiner da der mal rausgeht oder nach dem Tier sieht.
…und ja ich weiß, ein Hund ist kein Kind, aber würden Menschen das mit ihren Kindern machen, da würde ich mir jetzt schon einmal Oropax kaufen, da wäre das Geschreie groß, aber es ist eben „nur“ ein Hund und nein, ich sehe Dich, wenn Du das so handhabst, nicht als Egoistin an.
Danke für die liebe Antwort. Einen Hund zu halten, bedeutet Verantwortung übernehmen. Ich zahle wirklich ein kleines Vermögen jeden Monat, aber mir ist es wichtig, dass es meiner Kleinen gut geht, sie Sozialkontakte hat und eine ausgebildete Frau, die sich individuell um jeden Hund kümmert. Ich persönlich würde meinen Hund nicht einen halben Tag (7 -12) alleine lassen. Ein Hund ist ein soziales Wesen.
Ganz genau so sehe ich das auch.
Auch wenn immer gesagt wird, meinem Hund macht das nichts aus, aber was soll das Tier auch anderes machen, es fügt sich seinem Schicksal. 😢
Hallo,
ja, hast Du.
Du hast alles situationsgerecht organisiert und damit für ein gutes Hundeleben gesorgt.
Und alles andere sagt Dir Dein Herz.
Wahrscheinlich weiß Dein Umfeld das gar nicht so genau und denkt, der Hund wäre allein zu Hause während Du arbeitest?
Es gibt Menschen, bei denen ich wirklich sagen würde, sie sollten keine Tiere halten - aber du klingst oben echt nicht so, als würdest du dazugehören.
Unvorstellbar, dass man ein soziales Wesen (Hund) so lange alleine lässt. Gibt es das wirklich??? Ne sorry, geht gar nicht!!! Ich glaube auch nicht wirklich, dass es solche Menschen gibt. Im Ernst jetzt? Solche Sachen gehören gemeldet.