Hab ich im Streit mit meinem Freund überreagiert oder bin ich im Recht?
Mein Freund und ich geraten ab und zu wegen Kleinigkeiten aneinander. Ich (28) wohne alleine und er (27) noch im Elternhaus. Er besitzt ein Auto und fährt mich sehr viel herum wofür ich wirklich dankbar bin.
Wir sind sehr viel bei mir in der Wohnung, und wie es so ist lässt er gerne mal was stehen. Wir sind mittlerweile seit 4 Jahren zusammen und ich habe schon häufiger das zusammen ziehen angesprochen…aber manchmal frag ich mich ob er absichtlich diesen Schritt nicht wagen will, weil er dann schwieriger Streitsituationen „entkommen“ kann.
Nun zum eigentlichen Problem. Wir hatten uns etwas zu essen geholt, ich hab bezahlt- weil er gefahren ist- als er fertig war lies er seinen Müll liegen und meinte ich könne es ja gleich mit meinem wegräumen. Darauf meinte ich warum er es nicht selbst machen könne wäre ja sein Müll. Er beharrte darauf das es ja ein leichtes wäre, und schnell ginge warum ich mich so aufregen würde. Während ich noch versuchte, ihm zu erklären, dass ich heute schon meine Wohnung geputzt habe, und er mir doch bitte nicht noch zusätzliche Arbeit liegen lassen solle wenn es so schnell geht. Es war nichtmal, weil er dringend etwas anderes hätte machen müssen, er saß nur auf der Couch.
weil ich nicht locker ließ und weiter versuchte ihm zu erklären, warum ich es respektlos finde wenn er seinen Kram nicht beseitigt. Stand er auf und meinte er würde jetzt fahren weil er keine Lust hat auf so eine Diskussion und das ich meine schlechte Laune nicht an ihm auslassen solle wenn er mich doch ständig rumfährt.
Bis dahin lief der Tag übrigens sehr gut und ich war überhaupt nicht schlecht gelaunt…Ich wollte ja überhaupt keinen Streit anfangen, nur erklären warum ich es nicht mag wenn er seine Kaffeetassen, Süßigkeiten etc. überall in meiner Wohnung verteilt liegen lässt, sodass ich sie wegräumen muss.
Ich hab auch angesprochen das ich es nicht gut finde, wenn er Konflikten einfach so aus dem Weg geht indem er geht. Hab ich komplett übertrieben oder kann man meinen Frust nachvollziehen ? Mich nehmen diese Diskussionen immer total mit und ich hinterfrage ob ich überreagiert habe oder im Recht war.
5 Antworten
jain, du hast 100% ig recht das steht schon mal fest.
Als du ihm das aber erklärtest war für dich die Entscheidung schon gefallen, dass er das ohne Ausrede machen muss.
Somit konnte er selbst nicht entscheiden ob er es macht und in welchen Zeitraum.
Eine bessere Kommunikation wäre so etwa gewesen dass du deinen Wunsch in etwa so äußerst:
"Du würdest mir einen großen Gefallen erfüllen wenn du nach dem Benutzen von Geschirr ect dies wegräumen würdest aber wenn du es liegen lässt ist es auch ok."
Dann hat er selbst den Entscheidungsrahmen dir einen Gefallen zu tun und das zu machen. Dabei kann er aber noch dazu entscheiden ob er es gleich macht oder bei nächster Gelegenheit wenn er sich wieder was holt.
So wird er sozusagen als Person nicht angegriffen und es bleibt ihm überlassen.
Denke aber dass er es dann gerne macht um dir diesen Gefallen zu erfüllen
Wenn das deine Wohnung ist kannst du das durchaus verlangen, ich jedenfalls sehe dass so, dass man sich in einer fremden Wohnung gefälligst um seinen eigenen Müll kümmern könnte.
Wenn das jetzt schon so gut funktioniert, werdet ihr sicherlich viel Freude haben, solltet ihr je zusammen ziehen.
Naja. Zum einen: hast du deine Sachen weggebracht und hättest seine evtl wirklich mitnehmen können ohne großes Drama? Ich mache das auch, wenn ich eh gehe, kann ich anderes noch mitnehmen. Ist doch kein Akt und vor allem kein Drama wert...
Zum anderen: viele Männer sind Fluchttiere ^^ meiner auch. Manchmal besser, so kann man danach alles in Ruhe klären anstatt sich emotional gegenseitig hochzufahren.. 🤷♀️
Seit 4 Jahren kennst du ihn und wirst wissen wie er ist. Das änderst du auch nicht. Du musst ihn auch nicht erziehen o.ä.. dann isser eben weg.. klärt es später..
Wenn du wg sowas übrigens so ne Dramen machst, ist zsm ziehen wohl echt nicht sinnvoll.. wird ja nicht besser dann 🤷♀️
Ich liebe meinen auch und der ist auch ein Chaot 🤷♀️ und ja, wir leben zsm. Ist manchmal sehr anstrengend, dafür hat er andere Qualitäten die ich sehr schätze. Haushalt ist seine aber definitiv nicht xD nach 5 Jahren weiß ich auch, das ich das nimmer rauskriege.
Akzeptieren oder sein lassen.
Aber ich denke weniger das er in einem gemeinsamen Haushalt auf einmal aktiver würde.
Da solltest du wissen ob du ihn so nehmen kannst oder nicht
Btw: Wenn du noch isst, wieso soll er direkt aufspringen und seine Sachen wegbringen? Versteh ich nicht so ganz
Aufspringen soll er nicht, er stand ja eh schon um sich auf die Couch zu setzen.
Ich wurde so erzogen, dass wenn ich mit dem Essen fertig bin, ich meine Sachen nehme und wegräume. Und er eigentlich auch.
Natürlich hat er andere Qualitäten die ich sehr zu schätzen weiß und eine Auseinandersetzung wie diese wird die Beziehung nicht direkt beenden, trotzdem tut es manchmal gut die Sichtweisen anderer Menschen zu hören.
Ich bin jetzt auch niemand mit Putzfimmel… Ich denke schon das man ihn etwas zum Umdenken bewegen kann und konstruktiv diese Art Konflikte diskutieren kann um gemeinsam eine Lösung zu finden.
Akzeptieren oder die Beziehung sein lassen halte ich dann doch für sehr drastisch.
Ich danke dir trotzdem für deine Sichtweise!
Am Ende kannst du es versuchen, es ihm näher zu bringen.
Drastisch wird es eben erst, wenn es sich nicht ändern lässt. Das meine ich mit "akzeptieren oder sein lassen", denn evtl wird nichts anderes übrig bleiben, sollte es sich wirklich nicht ändern
Mir scheint, er genießt das „Hotel Mama“ sehr und würde es ungern tauschen.
So bevor jetzt wieder all die Feministen antworten, die das gutheißen, dass die Frau nicht mehr den Haushalt macht und der "faule Mann" was tun soll, erklär ich das noch aus der Perspektive eines Mannes - ich habe auch schon einige Kurzbeziehungen gehabt und unter denen war auch eien Feministin dabei. Komischerweise hatte ich solche "Probleme" des Respekts immer nur mit Feministen. Denn es geht ja gar nicht drum wer den Müll letzten Endes macht, sondern darum, wie wichtig das gewissen Personen ist - meine Schwester ist auch so.
Ja das klassische Bild vom Mann der seinen Dreck nicht wegmacht, zuhause bei Hotel Mama verwöhnt wurde und das irgendeiner Frau andrängt. Ja, verstehe ich erstmal aus Frauensicht wie nervig das manchmal sein kann. Ich denke hier wird oft vergessen, dass wir Männer auch als single so leben teilweise. Ja wir lassen unsere Wohnung dann eventuell auch einfach verdreckt, bis wir LUST dazu haben, uns drum zu kümmern. Da liegen Pizzakartons, Taschentücher und Kondome aufm Boden und die Toilette wurde das letzte Mal vor 2 Monaten geputzt.
Männern ist ihre Ruhe häufig heilig. Wenn wir unsere Freundin besuchen, dann ist das für uns ein Ort der Ruhe und Entspannung - von Alltag, Familie, Stress - wir lieben sie über alles und wollen einfach nur entspannen. Natürlich gibt es tägliche Verpflichtungen - auch gemeinsam - aber viel wichtiger ist uns die Person, die wir treffen. Es ist ja nun auch wirklich nicht so, dass der Müll ein gefährliches Tier ist, dass uns tötet, wenn der 3 Tage später weggeräumt wird. Und so funktioniert das männliche Gehirn nunmal immer noch. Wenn die Marmelade am Tisch umfällt und die Marmelade am Boden tropft, dann sehen wir der Marmelade erstmal beim Tropfen zu. Kein Mann den ich kenne schreckt da panisch auf und rennt um Küchenrolle. Irgendwann machen wir das schon weg.
So wenn du jetzt so extrem rumstänkerst, meckerst und dich aufregst, da würden viele Männer dann eben gehen. Und das was du kapieren solltest ist, dass du Recht hast. Zu 100%. Das ist respektlos. Du bist im Recht. Aber wir wollen das nicht immer hören. Sei froh, dass wir dich so sehr lieben bei dir zu sein, drück vielleicht auch mal ein Auge zu und lass was durchgehen. Natürlich darf das nicht immer so sein, es muss jeder seinen Aufgaben nachkommen und dass er bei Mama lebt, ist in dem Alter nicht grade förderlich, weil er es so nie lernt - aber mach bitte auch keinen riesigen Zirkus daraus, wegen einem kleinen Müll oder sowas.
Er muss ausziehen, erwachsen werden, Verantwortung übernehmen - aber du solltest dafür auch mal etwas chillen, sonst zerschießt du dir deine eigene Beziehung. Sehr viele selbstständige, auf Respekt peinlich genau achtende Feministinnen sind single. Single Mama oder sie schaffen halt nicht den Traum einer harmonischen Ehe. Wie auch? Harmonisch ist daran ja nichts. Meine Schwester hatte auch viele Beziehungen - aber rate mal, kaum kam das Thema "Zusammenziehen" zur Sprache, machten die Jungs alle einen Abflug, trennten sich. Ich hoffe, dass dir nicht dasselbe wiederfährt, weil du in deiner Wut nicht siehst, dass du das eigentlich wichtige - eure Liebe - verfehlst. Kein Haushalt wird je perfekt funktionieren und man braucht ein wenig Verständnis füreinander. Eine nörgelnde Hausfrau wollen wir in 2024 ebensowenig wie einen kontrollsüchtigen Ehemann. Jeder muss was für eine harmonische Beziehung tun und sich ab und an auch selbst zurücknehmen, selbst wenn man im Recht ist.
Interessante sichtweise.
mein Mann bringt häufig seinen Müll in die Küche und stellt ihn dort ab. Er müsste nur eine vierteldrehung machen, und es wäre im Mülleimer. Nach spätestens drei Tagen hab ich den „Kaffee auf“ und werfe es weg. Vorher aus Platzgründen alles schon x-mal hin und her geschoben.
Fazit: ich räume es weg, völlig egal ob ich was sage oder nicht. Fühle mich dann aber auch als „seine“ Putzfrau. muss das sein?
Interessante sichtweise. mein Mann bringt häufig seinen Müll in die Küche und stellt ihn dort ab. Er müsste nur eine vierteldrehung machen, und es wäre im Mülleimer. Nach spätestens drei Tagen hab ich den „Kaffee auf“ und werfe es weg. Vorher aus Platzgründen alles schon x-mal hin und her geschoben.
Interessante Sichtweise bedeutet du lernst etwas über die Denkweise ANDERER Menschen, du erweiterst deine Sicht auf die Dinge im Leben. Jede Sicht jedes Lebewesens ist berechtigt, jedes Gefühl, jede Handlung. Erwachsene lernen Dinge auf eine gewisse Art und Weise als Kind. Manchmal ist die effizient, manchmal ineffizient. Manchmal verstehst du auch die Gründe für das Handeln eines anderen Menschen ganz einfach nicht. Ich z.B. lasse auch oft Müll herumstehen, einfach weil ich mir jetzt die Finger nicht schmutzig machen möchte - und oft führt es dazu, dass ich später viel öfter wie du sagst den Müll sinnlos hin und herschieben muss und den 10fachen Aufwand dadurch habe. Ist eine Erziehungsfrage und eine Frage der Motivation. Stünde fürs Müll raustragen als Belohnung ein Dreier mit der heißen Nachbarin an, wäre der Müll schneller weg als du bis 3 zählen kannst xD
Fazit: ich räume es weg, völlig egal ob ich was sage oder nicht. Fühle mich dann aber auch als „seine“ Putzfrau. muss das sein?
Wie gesagt, sollte das nicht die Regel sein, also ständig so sein. Eine Partnerschaft da sollte man sich gegenseitig helfen. Es sollte nicht so wie bei den Simpsons enden ^^
Danke für deine Sichtweise :).
Tatsächlich würde ich behaupten, ich bin noch relativ ruhig geblieben, aber ich gebe dir trotzdem in vielen Punkten recht. Nur glaube ich hat das wenig mit Feministin sein zu tun, ich sage auch oft gar nix mehr dazu und räume es einfach weg.
Ich renne auch nicht sofort mit der Küchenrolle herbei wenn die Marmelade tropft, und habe sicherlich keinen Putzfimmel, aber schon bei meinen Eltern zuhause war es so: wer den dreck / Müll macht, räumt ihn auch weg.
Trotzdem ist es nunmal so das ich hier wohne und er nicht. Wenn ich wo zu Besuch bin räume ich auch nach mir auf. Und mir ging’s eher drum das er zu mir sagt „der Müll ist ja schnell weggeräumt“ es aber nicht selber tut - auch wenn’s so schnell geht.
Wie miezepussi sagt, man fühlt sich wie die „Putzfrau“ und ich finde das muss 2024 auch nicht mehr sein. Vor allem wenn beide voll berufstätig sind.
„der Müll ist ja schnell weggeräumt“ es aber nicht selber tut - auch wenn’s so schnell geht.
Jo ist schon etwas narzisstisch und irrationales gaslighting. Kenn ich von meinem vater diese doppelmoralischen sprüche ... Ich mein ist dein partner enzieh ihm halt den sex bis der müll draußen ist lol
Ich war tatsächlich noch am Essen, und hätte es natürlich auch machen können. Habe ich im Endeffekt auch machen müssen, mir ging es einfach darum das ich nicht seine Mutter bin und ihm nicht hinterher räumen will :)
Tatsächlich war das nicht von Anfang an so, hat sich eher im letzten Jahr so entwickelt. Meine Hoffnung ist tatsächlich, das eine gemeinsame Wohnung ihm ggf. ein bisschen mehr zeigt, wie viel Arbeit in einem Haushalt steckt. Und mir etwas den Druck nimmt sein Zeug wegzuräumen weil es gemeinsamer Wohnraum ist.
vielleicht ist das naiv aber lieben tue ich ihn ja trotzdem 🤷🏼♀️.