Hab ich Depressionen oder nicht?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Diagnose Depression kann nur ein Arzt bzw Psychiater stellen.

Unabhängig von der Diagnosestellung ist auf Grund deiner Angaben klar, dass es dir nicht gut geht. Dass das Ganze im Alter von etwa 11 Jahren angefangen hat spricht sehr dafür, dass es entweder mit einer Lebensumstellung (z.B. Schule) oder aber mit dem Einsetzen der Pubertät zu tun hat. Depressive Anwandlungen (das ist aber nicht die Krankheit Depression) sind in der Pubertät ziemlich häufig. Da der Melatoninrythmus bei pubertierenden Jugendlichen etwas verschoben ist können diese häufig abends nicht einschlafen und kommen morgens nicht aus dem Bett. Dies begünstigt die depressiven Anfälle nach dem Zu-Bett-Gehen. Dagegen könntest du dir vom Arzt Melatonintabletten verschreiben lassen.

Du schreibst, dass du dich überfordert fühlst. Das ist ein eindeutiges Signal. Es stellt sich die Frage ob es einen konkreten Grund (z.B. Überforderung durch die Schule, Haushalt, Beziehung etc.) für dieses Gefühl gibt oder ob dieses Gefühl ohne spezielle äußere Überforderung auftritt. Es ist dabei denkbar, dass dir der Grund der Überforderung nicht klar ist. .Es ist typisch für depressive Menschen, dass sie sich in ihre Krankheit hineinsteigern. Das ist Teil der Krankheit. Paul Watzlawick hat dies in seinem Büchlein ""Anleitung zum Unglücklichsein" dargestellt. Vielleicht helfen diese Informationen dir ein wenig.

Gruß von Littlethought.

Woher ich das weiß:Hobby – Beim Psychologiestudium der Tochter habe ich mitgelernt

ShadowCurse33 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 17:57

Also ein großer Faktor sind meine Familie und meine Vergangenheit. Ich bin wie gesagt ohne Mutter aufgewachsen und habe dann, als sie sich in der 5 Klasse wieder in mein leben drängen wollte, viele Außeinandersetzungen mit ihr und meinem Vater gehabt. Meine Eltern geben mir das Gefühl, mich zwischen einen der beiden entscheiden zu müssen, was mich echt belastet.

Seit vier Jahren lebe ich in einer Patchwork Familie, in der meine Stiefschwester in der Grundschule meine beste Freundin war. Dann in der 6 Klasse hatten wir einen rießen Streit und jetzt hasse wir uns und konkurrien miteinander, was das Zusammenleben als Familie stark erschwert.

Das wären zwei Punkte, die der Auslöser für meine Gefühle sein könnten, oder aber auch, wie du gesagt hast, dass es einfach die Pubertät ist. Ich hoffe nur, dass geht bald vorbei.

Littlethought  18.01.2025, 18:13
@ShadowCurse33

Der Streit mit der Schwester wäre ein Teil der Normalität wenn die Beziehung zu den Eltern Stabilität vermitteln würde. Mein Verdacht, dass deine depressiven Anwandlungen mit Änderungen im Beziehungsgeflecht zusammenhängen könnten scheint nicht abwegig gewesen zu sein. Es wäre gut, wenn du eine Vertrauensperson hättest, mit der du über deine Probleme reden könntest. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass man einen Zusammenhang eigentlich erst dann verstanden hat, wenn man ihn formulieren konnte. Sobald die Ursachen bewußt sind, sind sie behandelbar (von einem selbst) und damit auflösbar. Nichts anderes macht ein Psychologe. Psychotherapie ist im Prinzip immer Anleitung zur Selbstheilung. Hast du Freunde bzw. Freundinnen? Wie kommst du in der Schule mit deinen Klassenkameraden zurecht, wie mit den Lehrern und den Anforderungen der Schule. In welcher Jahrgangsstufe und auf welcher Schulart bist du?

Gruß von Littlethought.

Littlethought  18.01.2025, 18:21
@Littlethought

Nachtrag: Du mußt drtingend dafür sorgen, dass du keine solchen Einschlafprobleme mehr hast. 8 Stunden Schlaf gelten für einen Menschen, der unter 20 Jahre alt ist ,(nach dem Hirnforscher Martin Korte) als absolutes Minimum. Bei gestörtem oder zu geringem Schlaf wird die Serotoninproduktion verringert, was zu depressiven Stimmungen führt.

ShadowCurse33 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 20:37
@Littlethought

Also ich habe vier gute Freundinnen. Eine in meine Klasse und die anderen drei in der Para.

Ich kann mit ihnen so über alltag Dinge reden und ich lache viel mit ihnen. Ich bin ihnen echt dankbar, weil sie es immer schaffen, mich von meinen Gedanken unbewusst abzulenken.

In der Klasse sind eigentlich alle nett und freundlich, nur habe ich da und auch in der Familie das Gefühl anders zu sein und nicht dazu zu gehören. Die Lehrer sind nett, auch verständnisvoll und ich bin auch von mir aus vor einem Jahr zur Vertrauneslehrerin gegangen.

An sich ist die Schule gut, ich bin in der 9 und auf einer Gesamt. Ich komm eigentlich ganz zu recht, nur mit Englsich hab ich so meine Probleme.

ShadowCurse33 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 20:39
@Littlethought

Ich weiß und ich hab auch schon vieles Versucht. Ist echt schwer, aber das mit dem Einschlafen ist besser geworden. Musik hilft mir gut und ist auch das, was mir immer hilft.

Littlethought  19.01.2025, 20:39
@ShadowCurse33

Ich kann unterstellen, dass dich viele Schüler um deinen schulischen Zustand beneiden. Mobbing gibt es leider momentan häufig.

Littlethought  19.01.2025, 20:41
@ShadowCurse33

Du solltest das aber zurückdrängen, denn sonst gerätst du in eine funktionelle Abhängigkeit.

Du solltest wirklich mal zu einem Psychotherapeuten gehen. Ich bin 16 und bin auch erst seit kurzem wegen so etwas ähnlichem in Therapie und ich hab das Gefühl, dass es mir jetzt schon geholfen hat.

Ich denke dein Vater wird dich verstehen, wenn du ihn ernsthaft um ein Gespräch bittest und ihm deine Lage erzählst.

Wünsche dir alles gute, das wird wieder, wirklich :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ShadowCurse33 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 02:33

Danke, ich werde mal schauen was sich machen lässt.

Wandinderhand  18.01.2025, 02:35
@ShadowCurse33

Bitte kümmer dich wirklich darum, ich weiß das jeder immer sagt Therapie Therapie blabla aber es ist wirklich sehr hilfreich, vorallem wenn du noch nicht weißt, was eigentlich in deinem Kopf vorgeht. Aber was auch immer du jetzt tust, gib niemals auf

ShadowCurse33 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 02:38
@Wandinderhand

Danke. Ich hab schon öfter darüber nachgedacht zur Therapie zu gehen und ich hab mir auch Dokus und so angeguckt. Wenn es sein muss würde ich auch in eine Klinik gehen, ich will nur dass dad aufhört.

Ich werde jedenfalls nicht aufgeben.

Dein Vater hat weniger Ahnung als 10 Kubikmeter Beton. Das ist ganz klar nicht nur eine Depression, sondern eine SCHWERE Depression. Bitte lass dir helfen oder schicke eine FA, ja?🫶

LG Animelove007

Warum solltest du es ihm nicht erklären? Depression ist eine normale Krankheit, wie jede andere auch. Dein Vater sollte dich beim Gespräch mit dem Psychiater begleiten, damit er aufgeklärt wird. Er muss dich unterstützen, da du alleine einen schwierigeren Genessungsprozess durchläufst. Keine Angst, die meisten Menschen akzeptieren inzwischen psychische Erkrankungen.

Deine Beschreibung deutet auf eine Depression in Kombination mit einer Angststörung hin. Wenn du beim Arzt warst, solltest du bereits eine Diagnose haben, ansonsten solltest du dich nochmal untersuchen lassen. Vor allem bei bereits durchgeführten Suizidversuchen oder Gedanken ist ein Arztbesuch unerlässlich.

Doch eine Psychotherapie bzw. Medikamente alleine sind nicht die Lösung. Es muss auch der Ursache (z.b Einsamkeit oder Mobbing) auf den Grund gegangen werden. Dahinter stecken oft Stress, Traumata, Hormonstörungen bis in zu genetischen Faktoren. Ohne Behandlung wird es schlimmer

LG 👍

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Experte für psychische Erkrankungen

Ja, du hast eine Depression. Aber kein Grund zur Sorge.