Guten Tag, wie entsteht die Bedeutung des Wortes Zuversicht aus dem 3 Teilen zu, ver- und Sicht?

3 Antworten

Exakt. Zu-Ver-Sicht

Es gibt ja auch das Wort; Versehen

ver ist die Abstiegsform, durch Übertreibung, dadurch der Tod der Form; versicht - unfähig zu sehen, negativ

Zu zeugt von höchster Intensität. Zu an und für sich schon = geschlossen, aber auch zu viel, zu laut, etc. ebenso; zugegen, zuziehen, es wird verdichtet, konzentriert. Aber nicht zwingend negativ, denke ich (?)

Dadurch denke ich, es hiess einst Zuersicht, denn er-, meint die Fähigkeit es zu übersehen, die Kontrolle zu haben: Erkunden, erwecken, ertappen

Im Neuhochdeutschen wird das öfters verwechselt, beispielsweise ertrinken, während wir in der Schweiz noch heute vertrinken sagen.

Zu Er Sicht bedeutet also: durch eigene Dichte (weiss wer ich bin) (üb)ersehbar

Also entweder hiess es einst, Zuersicht, oder die Bedeutung (von ZuVersicht) wurde einfach umgekehrt, bzw es bedeutete einst etwas Schlechtes, heute Gutes (Beispiel Ent-Täuschung, was heute negativ behaftet ist, aber tatsächlich total positiv ist)

Oder aber; ich habe irgendetwas missverstanden. Falls jemand mich aufklären möchte, ich lausche gerne:

Woher ich das weiß:Hobby – Interessiere mich sehr für germanische Sprachen

Früher (im Mittelhochdeutschen) hieß es zuoversiht. Mehr dazu im Wiktionary.

Mir scheint darin die Bedeutung zu stecken: Was man vorhersehen kann. Und wenn man keine Angst vor Unbekanntem haben muss, sondern vorausschauen kann, was vermutlich passiert, kann man zuversichtlicher sein.

Aber den Bestandteilen zu und ver gesonderte Bedeutungen zuzuordnen, hat meiner Einschätzung nach keinen Sinn.

Das ist wohl als "Zuvor-Sicht" zu deuten: was man vorher sieht bzw. ahnt. Das Grimmsche Wörterbuch gibt die mittelniederländische Form "tôvorsicht". Das [o] ist wohl im Sprechen zu einem Schwa-Laut abgeschwächt und dann als <e> geschrieben worden.

Woher ich das weiß:Recherche