Glykogenspeicher -> Wasserentzug?

2 Antworten

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Nein, kann man nicht.

Zum einen handelt es sich nicht um Kohlenhydrate, sondern um aufgespaltene Kohlenhydrate, die durch diverse Enzyme in Glucosebausteine aufgespalten wurden.

Der Glykogenspeicher Muskulatur ist auch anders aufgebaut, als die Glykogenspeicher Leber und Nieren. Während der Glykogenvorrat in den Muskeln auch ausschließlich diesen bereit stehen, puffern die Speicher der Leber und der Nieren einen Unterzucker ab, helfen also mit ihrem Speicher bei der Regulation des Blutzuckerspiegels.

Völlig entleerte entleerte Glykogenspeicher gibt es gar nicht, weil der Körper keine Kohlenhydrate in der Nahrung braucht, er kann Glucose auch über andere Nahrungsbestandteile bilden. Das nennt sich dann Gluconeogenese.

Der Wasserhaushalt des Körpers ist davon völlig isoliert zu betrachten.


janjanko 
Beitragsersteller
 19.12.2013, 21:00

Aber wie kann dann 1g Glykogen ca. 3g Wasser binden ? Wenn der Wasserhaushalt nicht in Betracht gezogen wird ?

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michi57319  19.12.2013, 21:30
@janjanko

Kannst du mir bitte mal die Quelle nennen, woher du diese Angaben hast?

Der Körper kann Kohlenhydrate nicht speichern, weil er sie aufspaltet.

Meinst du Stärke? Wenn ja, Stärke wird ausschließlich in Pflanzen gespeichert, nicht in Tieren, oder Menschen.

Daher wäre jetzt von deiner Seite aus aufzuklären, ob wir über pflanzlichen, oder tiereischen/humanen Stoffwechsel reden.

Der Begriff "Kohlenhydratspeicher" ist absolut mißverständlich, weil KH eben nicht in Reinform, sondern in Spaltungsprodukten gespeichert werden.

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janjanko 
Beitragsersteller
 19.12.2013, 21:47
@michi57319

Ja gut dann sind es halt Spaltungsprodukte. Dann bleibt aber trotzdem die Frage woher diese Spaltungsprodukte diese paar Gramm Wasser hernehmen ..

Ich kann leider keine Quellen einfügen. Da steht dann "Ihr Beitrag wird als Spam verdächtigt"

Aber gib einmal in Google ein "Glykogen Wasser"! Dann weißt du sicher was ich meine. Vielleicht drück ich mich halt nicht soooo gut aus ..

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michi57319  19.12.2013, 22:06
@janjanko

Danke, jetzt weiß ich worauf du hinauswillst :-)

Da es aber nachweislich keine leeren Glykogenspeicher gibt, weil selbst in Hungerländern die Speicher zu wenigstens1% gefüllt sind, ist die Angabe von WeightWatchers ziemlich unsinnig.

Die Darstellung stimmt absolut nicht, sie ist grundlegend falsch!

Fettverbrennung fängt an, wenn die Bauchspeicheldrüse Pause hat. Nur wenn diese inaktiv ist, weil keine Kohlenhydrate verstoffwechselt werden müssen, geht der Körper zur Energiegewinnung an die Fettreserven und verwandelt diese in Energie, woraufhin es zum Verlust von Körpermasse kommt.

Wenn die Bauchspeicheldrüse Pause hat, bedeutet das aber absolut gar nicht, daß die Glykogenspeicher leer sind. Gott bewahre! Dann stürben jede Nacht eine Menge Menschen, weil der Blutzuckerspiegel nachts meistens sogar bedrohlich absinkt und die Leber regulierend eingreift, indem sie Glykogen zu Glukose umwandelt, damit wir morgens auch wieder aufwachen und nicht nachts in ein Zuckerkoma fallen.

Diese Aussagen sind hanebüchen und zeigen einmal mehr, daß WeightWatchers kein gesundes Prinzip anbietet. Wenn der Körper erst mal Wasser verliert, anstatt gleich ans Fett zu gehen, taugt die Ernährungsweise keinen Schuss Pulver und wir reden über eine Diät, nicht über eine gesunde Möglichkeit, Gewicht zu reduzieren.

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janjanko 
Beitragsersteller
 19.12.2013, 22:39
@michi57319

Ich finde es sehr nett von dir, dass du dir so viel Mühe machst! Echt danke!

Aber irgendwie reden wir aneinander vorbei..

Ich kenn mich schon halbwegs aus mit Ernährung und Fettverbrennung usw.

Es geht mir rein um einen Gedanken der mich beschäftigt:

  • Jedes Gramm Glykogen (welches in den Glykogenspeicher gespeichert ist) bindet ca. 3g Wasser. Wenn ich jetzt eine sportliche Einheit hinter mir habe, dann habe ich sicherlich (logisch!) einiges an Glykogen verbraucht.

Soooo und wenn ich jetzt wieder Kohlenhydrate esse, um diese Speicher aufzufüllen oder sonstiges, egal was, esse um diese Speicher zu füllen. Dann muss dieses neu entstandene Glykogen ja wieder mit 3g Wasser gebunden werden. Und wooooheeer kommt dieses Wasser ? Das kann ja nicht hergezaubert werden! Also war mein Gedanke, dass es einfach dem Körper entzogen wird..

Ich hoffe echt, dass wir uns jetzt verstehen.. Weil du dir echt viel Mühe gibst für eine hilfreiche Antwort, aber irgendwie auf eine andere Frage antwortest..

Mfg Jan! :-)

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michi57319  19.12.2013, 23:34
@janjanko

Etwas, was im Körper sowieso vorhanden ist, kann nicht entzogen werden :-)

Deshalb ist es ja so wichtig, regelmäßig und vor allem anlassbedingt zu trinken. Wenn du nichts mehr trinken würdest, aber trotzdem powerst, verlierst du durch Schweiß eine Menge Wasser, dazu kommen die üblichen Urinausscheidungen. Der Wasserhaushalt MUSS gesondert davon betrachtet werden, weil die zirkulierende Menge in RUHE annähernd gleich bleibt. Wir bekommen kein dickes Blut, wenn wir einen gut gefüllten Glykogenspeicher haben. Wasser ist Lebenselexier, weil wir es immer abgeben. Es ist immer einen Frage der Wasserbilanz.

Das Glykogen, welches in deinem Körper gespeichert ist, ist ein Wasserplus. Leerst du deine Speicher, brauchst du neue Flüssigkeit, weil mit jedem Grammm verbrauchtem Glykogen satte 4 Gramm Wasser als "Abfallprodukt" entstehen.

Es ist eine Frage des Haushalts. Glykogenverbrauch = Wasserfreisetzung = Wasserausscheidung. Wasserausscheidung = Wassermangel = Durst. Wenn alle Rezeptoren gut funktionieren, kommt das Durstgefühl automatisch. Der Körper hat also perfekt aufeinander abgestimmte Regulationsmechanismen.

Ich habe darüber nichts finden können, fände es aber selbst sehr interessant, wie und ob ein hoch gefüllter Glykogenspeicher, wie er in Industrienationen normal ist, bei erheblichem Absinken Hunger- und Durstgefühle steuert.

Durstgefühl wird auf jeden Fall aufgrund der Stofffwechselkaskade vorhanden sein.

Übrigens nimmst du ja über die Nahrung einen nicht unerheblichen Teil Wasser auf. Je wasserhaltiger die Nahrung, desto geringer dein Durstgefühl, weil die Nahrung ja schon einen großen Teil mitbringt.

Kleines Beispiel dafür: Seit dem mein Hund roh gefüttert wird, trinkt er sehr deutlich weniger. Nachvollziehbar, weil rohes Fleisch einen erheblichen Wasseranteil hat.

Analog dazu: In Salat und rohem Gemüse ist ein sehr hoher Wasseranteil vorhanden. Den Rest, den wir benötigen, um den Haushalt aufrecht zu erhalten, führen wir uns in Form von Getränken zu.

Ich hoffe, auch ich habe es nachvollziehbar erklären können. Wird Glykogen zu Glucose verstoffwechselt, wird Wasser frei. Das müssen wir wieder aufnehmen. Interessant wäre jetzt noch, ob ein Nicht-Trinken von Wasser den Aufbau des Glykogenspeichers verlangsamt, oder verhindert.

Wenn man Fachmediziner braucht, sind sie natürlich nicht da ;-)

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Das Blut wird nicht verdickt. Man muss schon erhebliche Mengen an Zucker essen, um den Wasserhaushalt des Körpers zu stören. Dann kriegt man Durst. Salz ist da viel wirksamer und schon in viel geringeren Mengen gefährlich (googeln). Nichts im Körper wird wasserfrei gespeichert. Fettgewebe kommt mit dem wenigsten Wasser aus. Zucker (Glykogen) wird natürlich nicht als wasserfreier Kristall im Körper gespeichert. Die wenigen Gramm Wasser, die im gespeicherten Glykogen enthalten sind, spielen für den Wasserhaushalt des Körpers keine Rolle. Ein 100 kg schwerer Mensch enthält knapp 70 Liter Wasser. Wenn davon ein Liter im Glykogen steckt, ist das unbedeutend.


janjanko 
Beitragsersteller
 19.12.2013, 22:40

"Die wenigen Gramm Wasser, die im gespeicherten Glykogen enthalten sind, spielen für den Wasserhaushalt des Körpers keine Rolle."

Dankeschön, genau so eine Antwort habe ich gesucht!

Mfg Jan! :-)

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