Glaubt ihr, dass sich das Arbeitsklima verbessert und offener für Neues wird, wenn die älteren Kollegen in Rente gehen?

7 Antworten

Merkwürdig, ich erlebe es genau umgekehrt: jüngere, die Morgens schon gähnend zur Arbeit kommen, "Keen Bock, Alta" vor sich hingrummeln, ständig am Handy sitzen, sich ewig lange auf die Toilette verdrücken, sich immer nur die leichtesten Arbeiten raussuchen und diese bewusst unendlich in die Länge ziehen...

...und Ältere, die noch Tricks und Kniffe kennen, die einem im Arbeitsalltag nützlich sind, die ihr jahrelang erworbenes Wissen gern an jeden weitergeben, der zuhören mag, die sich ordentlich in die Arbeit reinknien und auch bei Überstunden nicht nein sagen, die ihre Kollegen unterstützen und noch wissen, was "Teamgeist" wirklich bedeutet.

Aber so ist das eben mit subjektiven Erfahrungen. Ich jedenfalls schätze als eher jüngerer Mensch meine älteren Kollegen sehr und bin traurig, dass in einigen Jahren die ersten von ihnen in Rente gehen werden.

Da gehöre ich eindeutig zu den älteren - vor der Rente usw.. Ganz klar: du hast zwei Extreme:

  • die älteren, die sich wie beschrieben verhalten
  • die jüngeren dito.

Nicht jeder ältere oder jüngere ist aber automatisch ein Terrorist. Mal rein zahlenmäßig: sagen wie mal von beiden Extremen hast du je 10% im Betrieb - das gibt 20% Extreme. Bleiben 80% "Normalos".

Kann wirklich sein, dass sich das Arbeitsklima ändert, wenn die älteren in Rente gehen und die jüngeren einfach rausfallen - es bleiben die 80%. Das sollte reichen, um den jetzigen Zustand "im Prinzip" beizubehalten. Auch wenn dich vielleicht der Einzelne nervt.

Schlimm wird es in Situationen, wo sich das Verhältnis umkehrt.

ich habe Kollegen die sind kurz vor der Rente ich selbt bin 55 und immer auf dem Modersten Stand auch mit KI in der IT Branche.

Das liegt einfach bei euch an der Unternehmenskultur wenn alles eingestaubt ist was ich auch immer so in Kundensituationen / Projekten habe wo man im "bewärten" Blieben will.

Bei uns (15.000 Mitarbeiter) ist das nicht so auf keinen Fall.

ich bin dagegen alle in Frührente zu schicken.

Ich denke schon, aber ein paar ältere braucht man in einzelnen Berufen doch. Das gilt natürlich nicht für IT- oder KI-Berufe, aber z. B. für Uhrmacher schon.

Ich vermute, dass du nur eine schlechte Erfahrung in einem Betrieb gemacht hast und das verallgemeinerst.

Klar gibt es immer irgendwo Plänkeleien und man ist sich nicht einig. Aber so wie in der Familie die Oma und der Opa auch förderlich für die Entwicklung der Kinder ist (alte Werte, Vergleiche, Geschichte, mehr Wissen, Benehmen) ist es meiner Meinung nach auch wichtig, die kurz vor der Rente stehenden Menschen zu respektieren, da sie, wenn sie langjährig dort gearbeitet haben, die Firma mit aufgebaut haben und sie ja nicht ohne Grund so lange in der Firma ihre Daseinsberechtigung haben.

Wenn die ältere Herrschaft was erzählt, dann höre zu und lerne von ihnen, weil sie die meiste Erfahrung gemacht haben. Aus ihren Erfahrungen kannst du dann neue Techniken entwickeln. Neue Techniken kann man nur entwickeln, wenn man die ältere Technik kennt und beherrscht. Nur daraus entsteht eine Weiterentwicklung, auch Kniffe, Tricks und Voraussicht.


XmmX12 
Beitragsersteller
 06.11.2024, 16:05

Ich glaube nicht, dass man aus alter Technik wirklich noch etwas Neues lernen kann. Damals gab es bei weitem nicht die Sicherheitsvorschriften, die wir heute haben. Wenn Mitarbeitende keine Fortbildungen machen wollen und sich nicht auf dem aktuellen Stand halten, ist es schwierig, mit ihnen produktiv zusammenzuarbeiten. Viele von ihnen möchten oft einfach schnell fertig werden, ohne sich die Mühe zu machen, alles zu dokumentieren oder notwendige Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Dann gibt es immer wieder Diskussionen darüber, warum bestimmte Aufgaben länger dauern.

Ein großes Problem ist, dass einige Führungskräfte früher wohl dachten, dass erfahrene Mitarbeitende ewig bleiben würden und es keinen Bedarf an neuen Arbeitskräften gäbe. Dabei müsste man die Anlagen und Abläufe so gestalten, dass auch zukünftige Generationen verstehen, was gemacht wurde. In vielen Bereichen fehlen grundlegende Informationen darüber, wo sich bestimmte Dinge befinden oder wie Systeme aufgebaut sind. Oft weiß nur ein älterer Mitarbeiter, wie alles funktioniert, und man ist ständig darauf angewiesen, ihn zu fragen.

hansmeiser792  06.11.2024, 21:53
@XmmX12

Ich habe selbst oft die Erfahrung gemacht, wenn mir der ältere Mitarbeiter ihre Kniffe gezeigt haben, habe ich sie stets weiterentwickelt bzw. für mich perfektioniert. Dabei muss man beachten, dass ohne Vorwissen ich meine Technik nie gelernt hätte. OK, dann hätte ich eventuell eine andere Technik vielleicht entwickelt, aber wäre sie besser gewesen? Um das zu wissen, braucht man auf jeden Fall immer einen Vergleich. Dann kann man bestimmen, welcher Kniff wirkungsvoller(schneller) oder handlicher ist.

Viele von ihnen möchten oft einfach schnell fertig werden, ohne sich die Mühe zu machen, alles zu dokumentieren oder notwendige Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen.

Kenne das auch aus der Vergangenheit. Manche bleiben lieber in ihrem Trott XD Veränderung können sie nicht ab.

In vielen Bereichen fehlen grundlegende Informationen darüber, wo sich bestimmte Dinge befinden oder wie Systeme aufgebaut sind. Oft weiß nur ein älterer Mitarbeiter, wie alles funktioniert, und man ist ständig darauf angewiesen, ihn zu fragen.

Ja, das ist die alte Masche, so wie du bereits geschrieben hast: Damit man ständig auf sie angewiesen ist

Ich schaue genau hin und versuche nachzuvollziehen, wie es gemacht wurde, meist finde ich dann durch Versuche den Kniff heraus, bzw. hinter das System zu kommen und eigne es mir an. Ist manchmal schwierig, aber auch der Erfahrene hat es irgendwann mal lernen müssen ;) Da ist deine Kreativität und dein Wille gefragt.