Gitarrenfähigkeiten werden nicht besser -> frustriert

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Tach! Also bei mir war das so: Mit 16-17 Gitarrenunterricht gehabt, aber ausschließlich Klassik. Der Lehrer konnte und/oder wollte nicht verstehen, dass ich (zumindest zusätzlich) etwas anderes wollte und brauchte. Folge: Motivation im Keller. Dann einige Zeit mehr schlecht als recht alleine weiter gemacht und schließlich aufgehört. Oder zumindest so ziemlich. Alle paar Monate (oder Jahre??) die Gitarre abgestaubt, ein paar Akkorde geschrubbt, anschließend wieder Dornröschenschlaf.

Nach ca. 30 Jahren Pause habe' ich die Gitarre wieder entdeckt und nach kurzer Zeit festgestellt, dass ich mit dem, was ich vor habe, alleine nicht weiter kommen. Ziel war gemäßigt Fingerstyle, Blues & Co. So war ich dann einige Zeit ein einer Musikschule (freie Schule, wo auch ältere Semester nicht unangenehm auffallen..).

Das hat geholfen, war aber noch nicht das Richtige. In der Folge habe ich mir einen eigenen Lehrer gesucht, der mehr Interesse am Bereich Fingerstyle hatte. Der davor war mehr Rocker, ein sehr netter, aber es passte eben auf Dauer nicht so ganz. Der neue ist studierter Jazzer und mir war wichtig, jemanden zu finden, der auch fundierte Kenntnisse in Harmonielehre & Co. hat und das auch vermitteln kann.

Inzwischen passt das aber zeitlich nicht mehr, so dass ich mit Günter nur noch ad hoc Termine vereinbare, wenn ich mal wieder Hilfe brauche. Und das ist wirklich toll. Du kommst an einen Punkt, wo es kompliziert wird. Und er dröselt Dir das dann so auf, dass die Abfolge plötzlich logisch aussieht und organisch zusammen passt. Dadurch habe ich auch gelernt, mir in vielen Fällen selbst zu helfen, Strukturen zu erkennen etc..

Oft geht's aber trotzdem nicht und das ist frustrierend. Ich versuche, einerseits auf meinem Niveau zu bleiben und da auch recht viel Neues anzugehen. Mit jedem Mal wird es eine Winzigkeit einfacher. Und dann nehme ich mir größere Brocken vor, die dann schon auch mal ein paar Wochen dauern. Aber ich versuche, dran zu bleiben, auch wenn es sich ab und zu nach Nullfortschritt oder sogar Rückschritt anfühlt. Das ist halt abhängig von der Tagesform,. Stress im Beruf, Anforderungen au der Familie etc. etc....

Wovon ich unheimlich profitiere, sind Workshops mit guten Gitarristen. Ein Wochenende, preislich im Rahmen, und Du bekommst tatsächlich in einigen Bereichen die Weltbesten Leute, die ein Wochenenede lang ihr Wissen an 8-12 Teilnehmer abgeben. Und davon profitieren alle, auch wenn es unterschiedliche Niveaus sind. Leider schreibst Du nicht, welche Musik Du magst / machst und welche Gitarre Du spielst, sonst könnte ich da vielleicht auch konkrete Tipps geben. Anyway... Ich war z. B. im Juli dieses Jahres in Dresden: http://www.club-passage.de/Kurse/4__Dresdner_GitarrenSommerCamp/4__dresdner_gitarrensommercamp.html beim 3. Gitarren-Sommercamp. Davon profitiere ich immer noch. Und nebenbei ergeben sich aus solchen Workshops auch Gitarrenfreundschaften, die einen weiter bringen können. Demnächst besuche ich z.B. zwei 'Dresdner'.

Noch was: Ich bin Mitglied im Fingerpicker Forum (fingerpicker.de/forum). Ein paarmal im Jahr gibt es kleine nette Treffen lokaler Forumsmitglieder, jeder bringt seine Gitarre mit, man spielt sich gegenseitig etwas vor, hilft sich gegenseitig bei schwierigen Passagen, spielt zusammen etc... Niveau: Egal. Und Fragen / Probleme wie Deines werden im Forum und beim Treffen auch oft genug diskutiert. Du bist nicht allein, schon allein das hilft. Workshoptermine finden sich im Forum übrigens auch.

Lass uns doch noch wissen, ob es bei Dir um A- oder E-Gitarre geht und um welche Art von Musik. Dann gibt es sicher besser Tipps.

Aber ganz generell: Weitermachen ist angesagt. Aufgeben gilt nicht.


Revan 
Beitragsersteller
 20.12.2011, 19:46

Ich wollte dir das als Nachricht schreiben aber das ging wohl irgendwie nicht... ich spiele sowohl E- als auch Akustikgitarre, da bin ich relativ flexibel. Vor allem bei Liedern in denen Barree-Griffe möglichst lange gehalten werden sollen benutze ich die E-Gitarre, da ich auf der Akustikgitarre nicht den nötigen Druck aufrechterhalten kann oder nicht sauber genug spiele um den Ton länger zu halten. Ich spiele auch hauptsächlich Fingerstyle bis jetzt und das reicht von ein paar Schlager über die Beatles über andere Oldies, Folklore, Blues, Klassik, ein ganz klein wenig Rock und sonstiges. Ich schaue mir auch mal dieses Forum an, vielleicht finde ich ein paar neue Lieder und ein paar Tipps. Vielleicht sieht man sich auch mal in einem dieser Camps oder Treffen, mal schauen :) Jedenfalls hat mich dein Beitrag auf jeden Fall etwas motiviert, dafür danke ich dir schonmal!

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also wenn du seit ca. 2 jahren kaum mehr gespielt hast ist es kein wunder, dass du jetzt nicht mehr so gut bist wie vor zwei jahren.. man verlernt leider ziemlich schnell di sachen...

und es ist nicht gerade eine gute voraussetzung unmotiviert gitarre zu spielen... ich kenn das vom klavierspielen und das macht dann absolut keinen spaß mehr, es ist nur mehr eine qual, ich konzentrier mich nicht mehr und komm nicht voran... deshalb mein tipp: bevor du ohne spaß spielst, lass es lieber weil das bringt sich sonst nichts....

du kennst doch bestimmt einen guten freund der auch gitarre spielt.. frag ihn ob miteinander neue stücke erlernen könnt etc.... das macht viel mehr spaß und man hat eine motivation ;)


Revan 
Beitragsersteller
 19.12.2011, 22:43

ich versuche ja oft zu spielen, es gibt manchmal auch zeiten, da machts spaß wenn ich meine e-gitarre laut aufdrehe und meine nachbarn damit "beglücke" ;) aber im allgemeinen passiert das relativ selten und deshalb machts ja auch irgendwie keinen spaß mehr :/

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Es gibt immer mal Zeiten, in denen man nicht merkt, dass man vorankommt. Manchmal muß sich etwas halt erst setzen und vertiefen. Wichtig ist, dass mann dann trotzdem regelmäßig weiter übt. Oft hilft auch, sich ein neues Gebiet zu erarbeiten oder auch neue Lehrer auszuprobieren (Da reichen auch mal nur zwei bis drei Übungsstunden um neue Inputs zu bekommen). Generell sollte man sehr viele verschiedene Stücke einstudieren und sich an einzelnen Stücken nicht allzulange aufhalten.

Wie sieht es denn mit komponieren aus ? Ich spiele auch seit sehr vielen (ca. 20) Jahren Gitarre, habe aber die letzen Jahre wenig gemacht und bin auch viel schlechter/langasmer/unsauberer geworden. Ich war in mehreren Bands und habe daher viel Musik selber geschrieben. Wenn man Musik selber schreibt, dann hat man ein anderes Gefühl für die Musik und die Harmonien. Wenn man dann improsieren will, fällt es einem normalerweise viel einfacher, da man sich über die Grundharmonie viel besser hinwegsetzen kann- man hat es ja selber komponiert und weiß, was "passen würde".

Zum Thema Unterricht: ich bin der Meinung irgendwann braucht man keinen Unterricht mehr, sondern nur jemanden, der einen motiviert. Ich habe leider zu wenig Unterricht (1 Jahr) ca. gehabt und musste mir dann viel (Harmonielehre /Noten) selber beibgringen. Aber (ohne die zu nahe treten zu wollen): nach 8 Jahren muss man doch eigentlich ALLES aus dem jeweiligen Bereicht spielen können ?! Wenn man die eine oder andere Technik nicht kann, dann kann man ja noch mal ein paar Stunden bei einem Experten nehmen, aber du müsstest eigenltich schon lange das Grundgerüst haben, um theoretisch jedes Lied spielen zu können. Ist bei mir jedenfalls so. Natürlich kann ich nicht jedes Solo in original Geschwindigkeit spielen, aber ich habe das Rüstzeug, dazu es selber zu lernen. Mein Meinung: du brauchst dringend einen Motivator oder eine Band- am besten eine Band! Glaub'mir, wenn du mit den Leuten gut klarkommst, werdet ihr euch gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen. Und wenn du Klassik oder Fingerstyle spielen möchtest reicht auch ein Duett oder ein Trio. Aber such' die keine Leute, die viel schlechter sind, als du, sonst hast du nicht davon und bist irgendwan keinen Bock mehr, weil du dann nur noch Unterricht gibst. Ich habe das aus Mitleid mal gemacht, aber es ist nichst auf die Dauer. Ansonsten: nicht frustriert sein, wenn es nicht so klappt wie früher! Das wird wieder, aber nur duch hartes Training.


Revan 
Beitragsersteller
 02.01.2012, 00:45

SUPER BEITRAG!

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"noch ist kein Meister vom Himmel gefallen" :) Ich selbst spiele auch seit recht genau 8 Jahren Klavier und bin auch immerwieder frustriert, wenn ich in einem Stück trotz Wochen Übung nich besser werde und dann wieder Youtube wo es aussieht als würden sie es aus dem Ärmel schütteln^^ Das ist komisch, die Lieder die mir gefallen kann ich nur schwerer lernen als die Lieder, die mich überhaupt nich ansprechen, obwohl ich sie viel öfter übe, es kann auch daher liegen das meine klassischen Stücke viel langsamer und von der Begleitung einfacher sind^^ trotzdem finde ich es schade, schaffe aber dennoch einige momentan sehr gut und es macht mir immerwieder spaß, sie zwischen dem üben der neuen Lieder zu spielen, so kommt man mit neuem Enthusjasmus zu dem anderen Stück zurück, würde ich dir auch empfehlen ;)


Revan 
Beitragsersteller
 19.12.2011, 22:44

werde ich mal ausprobieren, vielleicht bringt das wirklich was, obwohl ich gerade relativ wenig lust darauf verspüre (habe das gefühl als wäre meine bekannten lieder schon so... "ausgelutscht" :/ )

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