Gibt es so etwas wie eine 'Homoerotische Phase'?
Hallo, ich (w, 16) hatte heute einen Online Vortrag im Fach Biologie, meine (nicht sehr tolerante) Lehrerin hat kurz angeschnitten, dass es verschiedene Sexualitäten gibt - sie hat nur hetero-, homo- und bisexualität kurz erwähnt, das es noch so viel mehr gibt hat sie entweder nicht interessiert oder sie weiß es einfach nicht besser und macht sich auch keine Mühe sich darüber zu informieren.
Am Ende hat sie erwähnt, dass es so etwas wie eine 'homoerotische Phase' in der Pubertät gibt. Sie meinte, dass das einfach nur eine Phase ist in der Jugendliche denken, dass sie lesbisch oder schwul sind, obwohl das gar nicht stimmt. Die Phase würde aber anscheinend wieder vorbei gehen und dann wäre alles wieder "normal".
- finde ich es eine Frechheit wie sie darüber redet als wäre es etwas schlimmes, als wären alle queeren Menschen nur Verwirrt und nicht "normal".
- Sie hat mich aber dennoch sehr verunsichert...ich bin mir seit Monaten absolut nicht mehr sicher ob ich lesbisch bin - oder ob ich mir doch alles einbilde. Die Gesellschaft macht es uns eh schon nicht leicht, mit der 'heteronormativ' und so weiter und jetzt erklärt sie mir auch noch das es nur eine Phase sein soll? Gibt es eine 'homoerotische Phase' wirklich??
12 Antworten
Es ist einfach so, dass es Phasen geben KANN, in denen man ausprobiert und nicht homosexuell ist.
Das bedeutet allerdings nicht, dass das immer so ist. Es gibt durchaus (wie man sieht) "echte" Homosexualität. Oder wie lange geht ihrer Meinung nach die Pubertät?
Schau mal...
Es gibt 14jährige, die homosexuell/bisexuell sind und dann offensichtlich NICHT verwirrt sind :)
Was deine Lehrerin sagt, kann in MANCHEN Situationen richtig sein, aber längst nicht allen. So, wie du das beschreibst, wirkst du auf mich EINDEUTIG lesbisch, also lass dir nich von irgendjemanden was reinreden
Lass dich nicht verunsichern durch die Gesellschaft, Außenstehende, die Medien und erstrecht nicht von deiner Lehrerin! Nur du kannst Bescheid wissen und ja, es gibt Phasen, in denen man das eben ausprobiert, weil man besonders in der Jugend einfach Lust darauf hat und das ist menschlich. Warte einfach ab, du brauchst Erfahrung und mache dir nicht so einen Kopf.
PS: ich bin auch lesbisch, mache aber kein Ding draus, weil es genauso egal ist wie Hetero Liebe. Und übrigens höre ich gerne Lieder von girl in red und dann muss ich direkt an dieses eine Mädchen denken. Wenn du da jemanden hast, probiere es vielleicht hehe:)
lg josie
Ja diese Phasen gibt es. Am effektivsten findest du es über Learning-by-doing heraus. Es gibt nichts verwerfliches daran seine Sexualität zu erforschen. Auch das ist Teil der Pupertät. Ein Großteil der Lehrer kommt noch aus einer anderen Generation. Diese Menschen tun sich schwerer mit der offeneren Sexualität aus der Gegenwart. Auch deshalb sollte man etwas nachsichtiger mit diesen Menschen sein. Wenn dich etwas stört an Ihren Aussagen ist Konstruktive höfliche Kritik mit belegbaren Argumenten das beste Mittel um eine Offene Diskussion zu führen. Dein Lehrer/Lehrerin wird dir Dankbar sein.
Du musst damit leben, dass andere Menschen andere Ansichten haben als du selbst. Es wird dir niemals gelingen, allen anderen Deine aufzuzwingen.
Je früher du das einsiehst, um so weniger stressig wird es.
Ja, richtig. Ich will ihr ja auch nicht meine Ansichten aufzwingen, mich störten nur ihre teilweise ziemlich homophoben Aussagen :)
Du bewertest sie für die Bewertung deiner Person, die du in sie hinein interpretierst. Beste Methode, um sich das Leben zu verderben.
Nein kann ich mir nicht vorstellen
Sie meinte, dass diese Phase von 15 bis 18 oder so gehen kann...ich weiß nicht, sie verhält sich manchmal ziemlich homophob, deshalb weiß ich nicht ob ich glauben soll oder ob es wieder nur eine Aussage ist um alle queeren Menschen als "nicht normal" und nur verwirrt darzustellen.
Ich war kurz davor mich zu outen, weil ich mir immer mehr Gedanken darüber mache. Ich mag Jungen, ich finde manche süß oder hübsch, aber mehr nicht. Ich will keine Beziehung mit ihnen und der Gedanke irgendwann einen Mann zu heiraten macht mich irgendwie "ängstlich" - keine Ahnung es fühlt sich einfach nicht richtig an. Bei Mädchen ist das anders, ich hätte gerne eine Freundin und der Gedanke eine Frau zu heiraten ist irgendwie viel schöner für mich. Oder rede ich mir nur etwas ein? Ich bin nur noch verunsichert, ich wollte mich outen weil es sich irgendwie wie eine "Last" anfühlt, dass ich mit mir herumtrage und es aber niemandem sagen darf, aber jetzt weiß ich nicht mehr ob das so eine gute Idee ist. Wenn ich wirklich falsch liege und doch hetero bin, dann bestätige ich alle homophoben ja wieder in der Aussage "nur eine Phase" und alle würden glauben, dass ich nur Aufmerksamkeit wollte oder verwirrt/dumm war...