Gibt es in dieser Welt überhaupt noch Platz für echte Großzügigkeit oder ist alles nur eine Frage von Eigeninteresse und Kalkül?
8 Antworten
Großzügigkeit bedeutet, Geben ohne zu Nehmen oder Gutes tun, ohne ein Entgegenkommen zu erwarten.
Ehrenamtliche bei der Freiwilligen Feuerwehr, DLRG oder dem THW helfen Menschen in Notlagen uneigennützig, zT sogar unter erheblicher Eigengefährdung.
Aber selbst diese Generosität der Uneigennützigkeit ist eigene Selbstaufwertung als Kalkül, sich als "Gutmensch im positiven Sinn" zu fühlen.
„Gutmenschen“ (Bonhommes, boni homines) war eine Bezeichnung für die Angehörigen der mittelalterlichen häretischen Bewegungen, die auch als Katharer und Albigenser bezeichnet wurden und sich selbst veri christiani, „wahre Christen“, nannten.
Selbstaufwertung ist eine Art der Motivation, die darauf abzielt, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen einer Person zu steigern.
https://www.zurgutenpr.at/tue-gutes-und-rede-darueber/
Hohe Millionen-Geldspenden von Superreichen an die Gesellschaft dienen dem Ego ,Image der Person oder des Unternehmen und sind zudem meist "Steuer-Sparmodelle".
Tue Gutes und lass andere darüber reden.Aber selbst diesen Ansatz der Public Relations verfolgten andere schon viel früher.
Der französische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal postulierte bereits im 17. Jahrhundert: „Willst du, dass man Gutes von dir sagt, so sage es nicht selbst.“Im Wandel der Zeit kamen auf die PR Veränderungen zu. Social Media Relations bewirkten, dass im Zeitalter von PR 2.0 der interaktive Dialog und das Zuhören in den Fokus der Kommunikation rückten: „Tue Gutes und lass andere darüber reden.“ ist die logische Aktualisierung des Sprichwortes.
Den Platz dafür gibt es noch. Es kommt auf den Menschen an.
Wohltaten für andere tun auch dem Wohltäter gut. Es gibt jene, die wollen andere an ihrer Großzügigkeit teilhaben lassen, während andere anonym Gutes tun. Das Selbstbild profitiert bei beiden, weil beide am Ende durch ihre Großzügigkeit helfen. Es ist nicht bei allen das Hauptmotiv, Gutes zu tun, indem, man sich freigiebig zeigt. Man ist großzügig und gibt vor allem von Herzen und rechnet nicht auf oder man tut es nicht. Ich kenne noch genug Menschen, die so sind oder waren - quer durch die finanzielle Klientel. Vom Arbeiter hin zum reichen Unternehmer. Also Raum für Großzügigkeit gibt es noch genug, Es ist manchen Menschen ein Bedürfnis zu helfen.
Wir sind soziale Wesen und ich denke, dass das Teilen genauso in uns angelegt ist, wie der Überlebenstrieb, bei dem am Ende jeder für sich selbst handelt.
Ich denke, ich weiß, wovon du sprichst. Manchmal passiert es einem und die Erkenntnis ist keine angenehme. Trotzdem ist es gut, dass man etwas Gutes getan und geholfen hat. Es kommt auch über Umwegen zurück. Manchmal erst längere Zeit danach.
Ich habe auch andere Erfahrungen und kann sagen, dass es nicht grundsätzlich so ist, dass sich gute Taten rächen.
Das eine führt zum anderen. Die Großzügigkeit des einen,nutzt der andere aus. Teils auch aus Interesse und Kalkül. War das allerdings darauf bezogen das die Menschen aus Kalkül großzügig sind, durchaus,aber ist es dann nicht eher eine Investition?
Ich bin in Großzügigkeit aufgewachsen und gebe diese gerne weiter. Mir wird aber immer deutlicher, dass dass ich damit ziemlich allein in meinem Umfeld stehe. Selbst Begünstigte meiner Großzügigkeit signalisieren mir unbewusst, dass sie mich für aus der Zeit gefallen halten.
Wer oder was sollte dich davon abhalten großzügig zu sein? Mir fällt da nur dein Geiz ein.
Aber "Platz in der Welt" wäre eine allzu durchschaubare und billige Ausrede für Geiz, und extrem peinlich.
Jede gute Tat rächt sich. Gibt man den kleinen Finger, wird dann versucht den Arm auszureißen.