Gibt es das Karma, dass für Gerechtigkeit sorgt?
Ich wurde zum Beispiel in der Kindheit öfter gemobbt, da ich so ein ruhiges Kind war mit dem so gut wie alles machen konnte was man wollte, da niemand auf der eigenen Seite war und sich lieber alle auf der Seite gestellt haben wo alle schon standen.
So hat man es natürlich etwas schwer, man wird eigen und einzigartig da man seinen eigenen Kopf entwickelt. Was früher als Grund fürs mobben benutzt wurde weil das ja so komisch ist, sind das genau die Stärken von heute die so geliebt und geschätzt werden. Also so gesehen, hat man später eventuell noch Glück in diesem ganzen Unglück.
Aber werden solche Leute vom Karma irgendwann für ihre bösen Taten bestraft? Gibt es diese kosmische Gerechtigkeit wo dann alles zurückkommt was man selbst mal schlechtes getan hat, oder ist das nur ein Irrglaube?
11 Antworten
Die lehre von Karma stammt aus dem Buddhismus und Hinduismus. Jeder, der diesen Weltanschauungen angehört, würde sagen, dass man in diesem oder einem nächsten Leben dafür Leid erfährt, wenn man moralisch schlecht handelt.
Die meisten anderen würden sagen, dass die Lehre vom Karma ein Irrglaube ist.
Ob es eine "kosmische" Gerechtigkeit gibt, wodurch die moralisch schlechten Handlungen auf einen zurück kommen ist eine andere Frage. Auch Anhänger von den Buchreligionen, Judentum, Christentum und Islam sind der Meinung, dass es nach dem Tot durch den Schöpfer eine Gerechtigkeit gibt, wodurch jeder wegen seiner moralisch schlechten taten zur Rechenschaft gezogen wird.
Jeder wird dir deshalb auf deine Frage " Gibt es das Karma, dass für Gerechtigkeit sorgt" eine andere Antwort geben.
Ich persönlich denke nicht dass es Karma gibt, da es für mich keine Gründe gibt das anzunehmen, weder Beobachtungen, dass jeder der unmoralisch lebt irgendwann gestraft wird, noch Gründe an Hinduismus oder Buddhismus zu glauben.
Das einzige mal als ich Glaube erwähnt habe war in dem Wort Irrglaube. Die Verwendung in dem Satz, "die meisten nicht Buddhisten und Hinduisten sehen die Lehre des Karma als Irrglauben " ist angemessen. Ein Irrglaube laut Wörterbuch ist eine falsche Auffassung oder Annahme. Bestreitest du, das die Lehre des Karma keine Annahme ist und möchtest damit sagen, dass es eine Tatsache ist? Das wäre keine sinnvolle Position, weswegen ich deine Kritik nicht nachvollziehen kann.
schau, ich hab dich doch nicht kritisiert. Du bist kein Buddhist. Du spricht aber über uns. Ich darf also, als praktizierende Buddhistin, sagen, dass wir von keinem Glauben, keinem Dogma uns irgend was versprechen. Karma ist eine Meditationsaufgabe. Ich muss sehen, wie meine ganz alltäglichen Entscheidungen rückwirken auf meinen Geisteszustand. Das musst du weder mir noch sonst wem glauben.
Ich hab nicht behauptet, dass du mich kritisiert hättest, sondern, dass du den Satz den ich geschrieben hab kritisiert hast. Dass für die Lehre vom Karma kein Glaube notwendig ist ist mir nicht klar. Die Lehre vom Karma besagt, das sich alle moralisch schlechten Handlungen als negative Folgen für die Person in form von zb. Leid manifestieren. Da das nicht bewiesen ist und auch nicht vollständig überprüfbar, da sich die Folgen auch erst im nächsten leben ergeben können ist das ein Glaube.
Laut Wörterbuch sind synonyme: meinen, denken, vermuten und annehmen. Ich weiß nicht was für Probleme du mit dem Wort glauben hast?
Ein anderes simples Beispiel Buddha sagt, dass alle seine Ratschläge nicht einfach blind übernommen werden sollen, sondern in der Praxis überprüft werden sollen. Du glaubst dass dieser Grundsatz richtig ist.
Du kannst nicht leugnen dass man seine Gründe irgendwo am Glauben aufhängen muss. Wenn du sagst, dass du nicht glaubst was Buddha in dem Satz gesagt hast, sondern es überprüfst, dann enziehst du dich damit nicht nicht dem glauben, da du glaubst, das es richtig ist es zu überprüfen.
Es gibt nichts, was das Gesetz des Karma unterbrechen kann. Alles, was man tut, kommt wieder auf einen zurück. Es ist auch nicht nötig, irgendetwas zu "vergelten". Der andere muss die Folgen seiner Taten auf jeden Fall tragen. Damit sollte man Mitgefühl haben.
Es gibt auch keinen Gott, der negative Folgen von Taten vergeben kann. Allmacht hat keiner und das Karma ist ein Gesetz.
Auch der Buddha des Mitgefühls selbst kann nichts dagegen tun, dass die Menschen infolge ihrer Taten leiden. Auch er hat keine Allmacht.
hallo LostSoul07, das Sanskrit-Wort Karma heisst 'das Getane - das was ich getan habe', es ist ein riesiger Reisekoffer, in den all meine Entscheidungen, Vorlieben, Abneigungen und Handlungen reingepackt werden.
Den Koffer trage ich durch mein Leben, durch all meine Lebenswanderungen. Wenn ich Entscheidungen getroffen habe, die andern Menschen schaden, nur um meines Vorteils willen, dann habe ich oft genug damit erst mal Erfolg. Aber die Bösartigkeit, Gehässigkeit, die Ignoranz gegenüber dem Leiden der Wesen, die prägt sich wie mit dem Drillbohrer in mein Fleisch und meine Seele, ich entferne mich mit jeder üblen Entscheidung immer weiter von meinen eigenen Kraftquellen, immer weiter weg von der uns umgebenden kosmischen Energie, dem Guten, dem Heilsamen, Gedeihlichen. Am Ende meiner Wanderung, wenn mein Leib abstirbt, erscheinen mir in rasender Folge, wie in einem Film, all meine Entscheidungen und Handlungen wieder.
Die psychische Fähigkeit zum Lügen, Betrügen und Sich-Selbst-betrügen stirbt als erste ab, danach stirbt die Fähigkeit zur Zeitmessung. Ich sehe nun im grellen Licht der Wahrheit all meine Taten noch mal und noch mal, und da ich keine Zeit mehr messen kann, erscheint mir dieses höllische Strafgericht, das mir mein sterbender Geist präsentiert, als zeitlose, als ewige Hölle. Darin liegt die Gerechtigkeit, die nicht von einer Gottheit oder einer menschlichen Instanz hergestellt wird, sondern ausschliesslich vom Täter des Getanen selbst.
Was ich hier geschildert habe, entstammt buddhistischer Meditationspraxis. Es ist kein Dogma oder Glaubenartikel. Es ist hilfreich dafür, seine eigenen Entscheidungen sehr bewusst zu treffen, denn nichts wird vergessen, nicht bleibt unbelohnt oder unbestraft. Und der Richter ist immer der eigene Geist.
Sei Böse mit deiner Mutter dann stößt du dir meistens den Zeh oder so was ich machs jedenfalls Beweis
Nein, daran glaube ich nicht.
hallo descarte, nicht bös sein. Aber der und das Glauben hat im Buddhismus wirklich keine Heimat. Der historische Buddha hatte seine Hörer und Schüler aufgefordert, ihm überhaupt nichts zu glauben, sondern jede seiner Ratschläge in der persönlichen Praxis zu überprüfen und dann, gegebenenfalls, als richtig und gedeihlich anzunehmen. Karma und Wiederwerden sind vor allem Mediationsaufgaben, mit dem Ziel, das Gewahrsein auf den eigenen sprunghaften Geist zu richten und zu erkennen, in welchem Zusammenhang Entscheidungen und deren Rückwirkung auf den 'Tuenden' stehen. ;)