Genesis 15?

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Kurz gesagt:

Gott schließt einen Bund mit Abraham und gibt einen Ausblick auf die Zukunft (aus Abrahams Nachkommen wird ein großes Volk werden = Isaak und später das Volk Israel).

Ausführlich mal der Kommentar von Dr. John F. Walvoord dazu:

"Nachdem Abram Lot gerettet und die Segnung Melchisedeks empfangen hatte, machte der Herr förmlich einen Bund mit Abram und bestätigte darin die Verheißung, die er ihm vorher bereits gegeben hatte (1Mo 12,2-3). Gott kündigte aber auch eine lange Zeit der Sklaverei an (1Mo 15,13).

1Mo 15,1-3:

Bevor Gott den Bund mit Abram schloß, beseitigte er dessen Angst und Zweifel durch ein Wort der Ermutigung: Fürchte dich nicht. Ich bin dein Schild. Als der Herr Abram verhieß, daß sein Lohn sehr groß sein würde, fragte der Patriarch sofort, was er von Gott empfangen werde, denn er war kinderlos. Das zeigt seinen Glauben. Seine geistliche Sicht war nicht durch das Angebot Beras getrübt worden (1Mo 14,22-24). Abram hatte weiterhin nur eine Hoffnung, nämlich die Verheißung, die Gott ihm zu Anfang gegeben hatte (1Mo 12,2-3). 

Abram brachte sein Anliegen durch ein Wortspiel, bezogen auf die Herkunft seines Knechtes EliÙser, vor: EliÙser von Damaskus (DammeReq) ist der Erbe (Ben MeSeq, wörtl. »Sohn des Besitzes«) meines Besitzes (1Mo 15,2). Es scheint fast so, als wollte Abram Gott gegenüber betonen: »Nomen est omen«. Nur ein Knecht würde sein Erbe werden.

1Mo 15,4-6:

Aber der Herr antwortete in aller Deutlichkeit: Dieser Mann (er gebrauchte EliÙsers Namen nicht) wird nicht dein Erbe sein. Ein Sohn, der von Abrams eigenem Leib kommen würde, soll sein Erbe sein. Dann zeigte Gott Abram die Sterne und verhieß ihm, daß seine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne sein würden (vgl. 1Mo 22,17; 26,4). Das mächtige Wort Gottes, das die Sterne erschaffen hatte, konnte auch Abram Nachkommen schaffen.

Abram glaubte (wörtl. »glaubte daran«) dem Herrn und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Diese grundlegende Wahrheit wird dreimal im NT wiederholt (Röm 4,3; Gal 3,6; Jak 2,23), um deutlich zu machen, daß Gerechtigkeit vor Gott durch Glauben erlangt wird.

1Mo 15,6 enthält eine wichtige Bemerkung, beschreibt aber eigentlich nicht die Umkehr Abrams. Diese war viele Jahre vorher geschehen, als er Ur verließ. (Die hebr. Form »glaubte« zeigt, daß sein Glaube nicht nach den in den Versen 1-5 geschilderten Ereignissen begann.) Abrams Glaube wird hier erwähnt, weil er die unbedingte Grundlage für den Bund mit Gott darstellte. Der abramitische Bund verschaffte Abram keine Erlösung. Es war ein Bund, der mit Abram geschlossen wurde, der bereits geglaubt hatte und dem bereits Gerechtigkeit zugerechnet wurde. Die Bibel lehrt ganz klar, daß in allen Zeitaltern Gerechtigkeit (d.h. Errettung) nur auf den Glauben zurückgeführt werden kann.

1Mo 15,7-10:

In dem feierlichen Geschehen, bei dem der Herr mit Abram einen verbindlichen Bund schloß, versicherte ihn Gott der schließlichen Erfüllung seiner Verheißungen (V. 7.18-21). Gott kündigte fernerhin eine 400 Jahre dauernde Knechtschaft für die Nachkommen Abrams an (V. 13-16).

Abram befolgte die Anweisungen Gottes und zerteilte (V. 10) drei Tiere - eine Kuh, eine Ziege und einen Widder (V. 9) - und brachte außerdem eine Turteltaube und eine andere Taube dar.

1Mo 15,11-16:

Dann überkam Abram plötzlich ein großer Schrecken, weil unreine Raubvögel auf die geopferten Tiere niederstießen, was zweifellos ein böses Omen war. Die Ankündigung Gottes über die Gefangenschaft Israels (V. 13-14) wirft Licht auf die Bedeutung der angreifenden Vögel. Das Wort unterdrücken (ZAnCh, V. 13; vgl. 1Mo 16,6) ist derselbe Begriff, der in 2Mo 1,11-12 zur Beschreibung der Unterdrückung Israels in Ägypten gebraucht wird. Ägypten war, wie die Raubvögel, ein Feind des Bundes Gottes, der aber doch letztendlich erfüllt wird. 

Als die Israeliten in den Tagen Moses in Ägypten waren, konnten sie die Jahre nicht zählen und erkennen, daß 400 Jahre vergangen waren (von dem Jahr an, d.h. dem Jahr 1876 V.Chr., in dem Jakob nach Ägypten gekommen war; vgl. die Übersicht »Chronologie der Patriarchen« zu 1Mo 47,28-31) und die Zeit ihrer Erlösung aus der Sklaverei gekommen war (sie werden ausziehen). 2Mo 12,40 und Gal 3,17 berichten von 430 Jahren ägyptischer Sklaverei (von 1876 bis 1446). Offensichtlich werden in 1Mo 15,13 und Apg 7,6 mit der Angabe von 400 Jahren gerundete Zahlen genannt (vgl. den Kommentar zu Apg 7,6 und Gal 3,17).

Gott ist gerecht und wollte zulassen, daß die Sünde der Amoriter erst voll werden sollte, bevor er sie richtete (1Mo 15,16). (Vgl. den Kommentar zu den Amoritern in 1Mo 14,13-16.) Gott duldete ihre Sünden, bis Israel und Josua Palästina einnahmen. So schloß die Erfüllung der Verheißungen Abrams ein Vergeltungsgericht an den Bewohnern des Landes Kanaans mit ein. Abrams Samen würde eines Tages das Land besitzen, aber nicht eine Stunde bevor es die absolute Gerechtigkeit erforderlich machte. Gott mußte vieles tun, bevor er seine Verheißung erfüllen konnte. Das schloß auch mit ein, sein Volk zu erziehen, um es darauf vorzubereiten, die Verheißung zu empfangen. Es war ebenso schrecklich für Abram, dies alles im voraus zu erkennen, wie die Raubvögel zu sehen.

1Mo 15,17-21:

Nach Sonnenuntergang offenbarte sich Gott selbst in Verbindung mit dem Bild eines Ofens (rauchender Feuerofen) und einer Feuerflamme, zwei Elementen, die mit dem Opferritual im Alten Orient in Zusammenhang standen. Diese Bilder waren Teil des Motivs des »Brennens«, das Gottes Eifersucht und Gericht in der Welt beschreibt. Feuer steht sowohl für die verzehrende, reinigende Eifersucht Jahwes als auch für seine unnahbare Heiligkeit, die miteinander zusammenhängen (vgl. Jes 6,3-7). In der Dunkelheit (1Mo 15,17) erkannte Abram nichts in dem Erscheinungsbild außer den brennenden Elementen, die zwischen die Stücke der geschlachteten Tiere hineinfuhren. 

Der heilige Gott strebte danach, die Völker zu richten und die Verheißung seines Bundes an Israel zu erfüllen. Er fuhr herab und schloß (wörtl. »schnitt«) einen förmlichen Vertrag (einen Bund) mit Abram (den Abramsbund). Weil Gott bei keinem größeren »schwören« (den Bund bekräftigen) konnte, »schwor er bei sich selbst« (Hebr 6,13). Oder anders gesagt, war dies ein einseitiger Bund. Deswegen waren seine Zusicherungen auch absolut sicher.

Gott bezeichnete die geographischen Grenzen des Landes Israel noch näher - von dem Strom Ägyptens (Wadi el-Arisch, nicht der Nilfluß) bis an den großen Strom, den Euphrat. Israel hat nie dieses Land in seiner Ganzheit besessen. Es wird es aber besitzen, wenn Christus wiederkommt, um als Messias zu regieren. Die aufgeführten kanaanitischen Stämme (1Mo 15,19-21) wurden später bei der Eroberung vertrieben.

Für Abram war die Botschaft Gottes deutlich: trotz der Aussicht auf Leiden und Tod (Sklaverei in Gefangenschaft) sollten seine Nachkommen die Verheißungen empfangen, weil Gott sie zugesichert hatte. Dadurch würde Israel bei seinem Auszug Ermutigung erfahren, so wie auch in folgenden Zeiten des Kummers und Elends und sogar während der babylonischen Gefangenschaft. Gottes feierlicher Bund versicherte dem auserwählten Volk die schließliche Erfüllung seiner Verheißungen trotz der Zeiten von Leiden und Tod.

Israel würde auch der Parallele bei Beginn der Erzählung Aufmerksamkeit schenken. Vgl. »Ich bin der Herr [Jahwe], der dich aus Ur in Chaldäa geführt hat«, V. 7, mit 2Mo 20,2: »Ich bin der Herr [Jahwe], dein Gott, der dich aus Ägyptenland... geführt hat.« Das gab Israel die Zusicherung, daß trotz Widerstand und Gefangenschaft Gott ihre Unterdrücker richten und seine Verheißungen erfüllen würde.

Diese Stelle ermutigt auch die neutestamentlichen Gläubigen. Gott versichert feierlich, daß er seine Verheißungen über Errettung und all die Segnungen, die dieses Leben betreffen (vgl. 2Pet 1,3-4), erfüllen wird; trotz Widerstand, Leiden und sogar Tod. Er hält, was er verspricht."


chrisbyrd  29.07.2024, 11:45

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Gott schließt mit Abraham einen Bund. Solche Bündnisse finden wir im Alten Testament viele, sie zeigen unterschiedliche Epochen im Handeln Gottes mit den Menschen. Es gibt 7 derartige Epochen oder auch Heilszeitalter. In Genesis 12 beginnt das Zeitalter "Verheißung" und dazu gehört der Bund mit Abraham. Danach kommt das Zeitalter "Gesetz", dazu gehört der Bund mit Mose. Davor gab's schon drei andere Epochen.

Die Bibel in Heilsepochen einzuteilen nennt man Dispensationalismus. Es hilft unwahrscheinlich um Gottes unterschiedliches Handeln zu verstehen. Jede Epoche hat seine eigenen Regeln und es endet jedesmal mit einem Gericht.

Wieviel tausend Fragen gibt es allein hier auf GF, die in Richtung "Grausamkeiten" in der Bibel gehen. Würde wir die Zeitalter mehr beachten, verständen wir die Bibel besser.

Woher ich das weiß:Hobby – Nachfolger Jesu seit Jahrzehnten, bibeltreu

Gott schließt mit Abraham seinen Bund. Also er verspricht ihm viele Nachkommen, ein gutes und reiches Land usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Es bietet im Klenen ein Vorschau auf das große Kommende. Das Land, das Gott dem Abrahams Nachkommen versprach, war Kanaan, jedoch nicht alle sollten dies ca 400 Jahre später betreten, weil viele ungehorsam waren, und dadurch keine echten Nachkommen Abrahams, der Gott gehorsam war. - Das große, das jetzt noch vor uns liegt, ist die ganze Erde, nicht nur ein Land. Für all jene, die auf Gott hören und seine Gebote beachten. Wieder werden nicht alle die Welt als Erbe bekommen, weil sie sich weigern auf Gott zu hören.

K 15 ist einfach.

An jenem Tage schloß der HERR einen Bund mit Abram und erklärte: »Deiner Nachkommenschaft will ich dieses Land geben vom Bach Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphratstrom

Alles vom Nil bis zum Euphrat gehört Israel.

Gleiches steht im Koran.

Also warum geben die Palästinenser das Land nicht an Israel zurück`????


Stine1224  27.07.2024, 12:22

Erinnere dich: mit Jesu Tod waren die Juden nicht mehr Gottes Volk. Der Vorhang im Tempel zerriß, der Bund zwischen Gott und den Juden wurde durch einen neuen Bund ersetzt. Lukas 22:20.

Das heutige Israel ist ein Staat wie jeder andere. Es ist ein alter Konflikt, der schon zurück in die Zeit Abrahams reicht.

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