Geld sparen oder Umzug in teurere Wohnung?
Hallo,
mein Freund und ich wohnen zusammen. Ich bin damals bei ihm eingezogen. Es ist eine typische Männer-Single-Wohnung in der er 7 Jahre alleine gelebt hat (2 Zimmer, 60qm).
Ich fühle mich in unserer nun gemeinsamen Wohnung nicht zuhause und teilweise sehr unwohl. Wir haben keine neuen Möbel angeschafft, meine alten (neuwertigen) habe ich verkauft. Die Einrichtung von meinem Freund aus seinem ehemaligen Jugendzimmer gefällt mir überhaupt nicht. Auch mein Freund hat den Wunsch nach Veränderung und Vergrößerung. Wir hatten nun viele Wohnungsbesichtigungen, teilweise mit sehr schönen und "perfekten" Wohnungen.
Unser persönliches Problem: Wir beide haben das Ziel in ca. 2-3 Jahren ein Haus zu bauen oder eine Wohnung zu kaufen - dafür müssen wir noch ein bisschen sparen.
Unsere jetzige Miete in Höhe von 800 EUR würde sich mit dem Umzug auf gut 1400 EUR erhöhen.
Wir haben beide sehr gute Gehälter und können uns auch die neue Miete leisten, jedoch sind wir eigentlich nicht bereit soviel in eine Mietwohnung zu stecken - vorallem unter dem Aspekt das wir gerne in etwa 3 Jahren ein Eigenheim haben möchten. Wenn wir die teurere Miete in Kauf nehmen würden, könnten wir erst ein bis zwei Jahre später unser Traumhaus bauen.
Wir sind unentschlossen und unglücklich mit der Situation. Mögliche Optionen wären die folgenden:
a) Nicht umziehen und Geld für das Eigenheim sparen
b) Umziehen und höhere Kosten für ein besseres Wohlsein-Gefühl in Kauf nehmen
c) Aktuelle Wohnung renovieren und Möbel austauschen (Investition ca. 5000-6000 EUR) und wohnen bleiben
Was meint ihr? Würdet ihr umziehen?
22 Stimmen
10 Antworten
Für 1400€ könnt ihr auch ohne EK ein Haus finanzieren, das Geld für die zukünftige Miete wäre dort besser aufgehoben. Wir zahlen 1300 für round about 350.000€.
Wir haben gebaut, rede ein bisschen aus Erfahrung.
Später denkt ihr „Ohje, die 24/36 Monate wären schon XXXXXX€ gewesen“
;-)
Eurer Beziehung zu Liebe, würde ich persönlich lieber etwas länger auf das Wohneigentum sparen und erstmal in eine Mietwohnung ziehen, in der ihr euch wohler fühlt, euch neu einrichtet, und auch mehr Platz habt. Ich finde, dass ist nämlich ein entscheidendes Kriterium bei der Lebensqualität. Und so etwas kann sich nur positiv auf die Beziehung auswirken.
Früher hätte ich noch gesagt, dass ihr lieber bescheiden lebt und spart, damit ihr euch möglichst schnell euren Traum vom Eigenheim erfüllen könnt. Aber mittlerweile bin ich lebenserfahrener und würde sagen, der Traum läuft euch nicht weg und wenn es 5 Jahre länger dauert, ist das gar nicht schlimm und ihr habt kurzfristig eine Wohnung, in der ihr einen guten Standard habt und gerne lebt, ohne Kompromisse. Das fände ich persönlich wichtiger. Auch und gerade als Paar.
Aber die Prioritäten müsst ihr beide selber setzen. Die Entscheidung nimmt euch niemand ab.
Sparen und sich damit zufrieden geben.
wenn einem die neue Wohung besser gefällt und man sich wohler fühlt wie jetzt, sind 2 oder 3 Jahre länger doch zu ertragen.
Es ist wichtig das es euch Jetzt gut geht und gefällt. bis es soweit ist mit dem Bau ändert sich noch so viel. Aber die sache das du dich unwohl fühlst nicht
Nehmen wir mal an,. da wird wirklich gebaut oder renoviert. Das wird auch eine Durststrecke, wo man unter Umständen in ein Haus anfängt zu wohnen, welches noch nicht fertig ist. Da doppelt zahlen halt schlecht ist.
Um so wichtiger sich ein Polster zuzulegen finanzieller Art, und dieses Geld dann vielleicht in Handwerker zu investieren, die ungleich schneller fertig werden, als wenn man alles selber macht.
Ein Unterschied von 500 Euro pro Monat ist verflucht viel. Vor allem, wenn man dann Doppelzahlungen hat (Miete und Abzahlungen - das passiert nämlich häufig....)
Aber besser wie 3 Jahre unglücklich in einer Wohnung die einen nicht gefällt und klein ist. Mir wäre mein momentanes Glück mehr wert wie etwas was noch in weiter Ferne ist.
Der Fragesteller schreibt selber auch, dass es nur "2 Jahre" länger dauern würde für Hausbau, insofern muss man dieses Argument auch in den Raum stellen.
Aber da habe ich eigentlich eine gute Idee - auf Grund deines Einwandes:
Umziehen ja, aber in eine EIGENTUMSWOHNUNG, die vielleicht noch nicht so riesig ist, aber die man bereits abzahlen kann. Und dann kann man darauf aufbauen, diese Wohnung verkaufen, um sich den Traum zu erfüllen.
Das ist genau das, was sehr viel gemacht wird. Wenn ich so einen Traum habe, mit realistischen Möglichkeiten, würde ich gucken, dass ich von Miete allgemein wegkomme.
Das wäre es doch eigentlich oder?
Wir haben das so nicht gemacht, sind gleich von Wohnung Miete in ein Haus. Aber wir haben gehörig Abstriche gemacht in unseren Wünsche, damit wir uns das kleine Fuzzelding ohne Garage leisten können.
Nun wollen wir hier nicht mehr weg.....so kann es auch gehen.
Oder die gekaufte Wohnung weiter vermieten und als Kapitalanlage nutzen.
Das kommt möglicherweise drauf an, wieviel Eigenkapital man in Bargeld aufbringen muss, und ob man das dann hat, wenn jetzt das ganze Bargeld in der Eigentumswohnung steckt. Ich weiss nicht, ob Banken sowas als Sicherheit nehmen und dann einen Kredit in voller Bausumme gewähren. Wie gesagt: vielleicht geht das.
Wenn überhaupt, dann die jetzige Wohnung renovieren.
Aber.....
Warum baut oder kauft ihr nicht jetzt?
Gegen die Preissteigerung bei Immobilien könnt ihr nicht ansparen, weil jedes Jahr 4% bis 9% dazu kommen. Wenn eure Wunschimmobilie jetzt 200.000€ kostet, dann sind es im nächsten Jahr 8.000€ bis 18.000€ mehr und in zwei Jahren kostet die selbe Immobilie 216.000€ und wenn es doof läuft 237.000€.
Mit zwei Gehältern schmeißen euch die Banken mit Geld zu. Fragt doch einfach bei eurer Bank nach dem Limit für einen Immobilienkredit.
Vielen Dank für deine Antwort. Darüber werde ich nochmal nachdenken. Wir wohnen leider in einem Gebiet, in dem es horrende Miet- und Kaufpreise gibt. Wir müssen womöglich mit 500.000 EUR rechnen, selbst wenn wir noch weiter außerhalb leben :-(