Gehöre nicht zur Familie?
Wem geht's auch so?
Ich bin w32 und arbeite ab 09.09. an einer Staatsanwaltschaft, bis jetzt war ich am Gericht.
Mein Vater ist Alkoholiker. Zu ihm hab ich seit 12 Jahren keinen Kontakt mehr.
Meine Mutter ist seit Jahren psychisch krank, sieht das aber nicht ein. Sie rennt von Arzt zu Arzt (weil sie überall Schmerzen), die alle nichts finden. Einer hat mal gesagt: Frau xy, Ihr Problem liegt nicht in Ihrem Körper, das liegt in Ihrem Kopf. Ich fand den Spruch richtig gut, aber sie war total empört. Außerdem ist sie den ganzen Tag zu Hause, schaut von früh bis spät TV und redet mit ihren Katzen. Kein Kontakt mehr seit über einem Jahr, weil ich dadurch selbst an meine psychischen Grenzen gekommen bin.
Mein Bruder (33) er seit gut 10 Jahren Hartzer. Alle die arbeiten sind dumm für ihn. Luxus (gebrauchtes Auto, Urlaub an der Ostsee) geht gar nicht für ihn. Seit 4 Jahren keinen Kontakt mehr, weil ich mich nicht mehr rechtfertigen dafür möchte, das ich aus meinem Leben was mache.
Ich bin die einzige von uns 4, die ihr Leben lebt. Ich bin nichts besseres als andere. Ich war auch schon in therapeutischer Behandlung und habe auch 2 abgebrochene Ausbildungen. Aber im Gegensatz zu meiner Familie wollte ich was ändern. Hab dann noch mal die Schulbank gedrückt und eine Ausbildung in der Justiz gemacht.
Seid ihr auch so komplett unterschiedlich zu eurer Familie? Ich hätte gerne Kontakt zu meiner Familie, aber ich will mich nicht verstellen müssen, nur, um dazu zu gehören.
8 Antworten
Ich hab den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen. Keine Ahnung, was die machen und will es auch nicht wissen. Zu meiner Schwester habe ich seit ein paar Jahren wieder Kontakt. Aber wirklich zueinander gehören wir auch nicht.
Ich habe aber eine richtige Familie gefunden, also ist das nicht weiter schlimm.
Mein ausgesprochenes Kompliment zu Deinem Arbeitsplatz, den Du Dir verdient hast. Daß Deine Familie so ist, wie beschrieben zeigt umso mehr Deine Leistung. Daß Du Kontakt haben möchtest ist verständlich und es ehrt Dich. Ich vermute, je mehr Du Dich von Besuchen enthälst, umso besser. Du hast Dich geändert und das kann Deine Familie vermutlich nicht nachvollziehen. Wenn Du es doch probieren willst, gib mir bitte ein feedback. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute.
Das ist sehr viel negative Energie, die Dir nicht gut tut. Du hast Selbstständigkeit erreicht, und das bitte wertschätzen. Suche Dir Freunde, die Deine Interessen teilen und vor allem eine positive Haltung haben. 👌👍🍀
Ich bin verheiratet und meine Schwiegerfamilie ist spitze. Da hab ich am Anfang aber gedacht ich passe gar nicht rein. Mein Schwiegervater war lange bei BMW, meine Schwiegermutter ist Lehrerin gewesen, mein Schwager ist Dr. der Medienwissenschaften und Dozent an einer Uni und meine Schwägerin Dr. der Rechtswissenschaften und Richterin. Als ich das am Anfang erfahren hab, hab ich gedacht ich kann da nie den Mund aufmachen. Die hören sofort das ich dumm bin... Heute macht mich der Gedanke total traurig. Denn diese Gedanken kommen nur durch meine Ursprungs-Familie.
Ich bin einfach total gehemmt in allem. Ich war jetzt während meiner Ausbildung Klassensprecherin. Am Donnerstag hatten wir Abschlussfeier und ich hab ein paar eine Überraschung bekommen. Dazu musste ich vor alle Anwesenden treten. Ich hasse sowas. Mir war das total unangenehm. Und ich komm da auch nicht raus, weil ich einfach so aufgewachsen bin, dass ich nichts mit Aufmerksamkeit zu tun habe.
Tröste Dich, denn auch ich gehöre nicht zur Familie. Alle sind Akademiker geworden, ich gelte als ungebildetes schwarzes Schaf, ohne Studium,.
Ich kenne das sehr gut. Mein Vater Alkoholiker bereits verstorben, meine Mutter und Geschwister psychisch krank. Mein Vater haste Jungen er wollte nur Mädchen, ob er darin eine Bedrohung oder Konkurrenz sah, keine Ahnung was in seinem kranken Hirn abging. Ich wurde über Jahre misshandelt und missbraucht und bin bis heute wegen Trauma in Behandlung. Meine Mutter wurde selber in der Kindheit missbraucht und ihre Mutter war Suizid gefährdet. Man musste oft mit erleben wie sie versuchte sich das Leben zu nehmen. Hat sich vor die Bahn geworfen oder eine Tüte über den Kopf gezogen und vieles mehr. Das hatte meine Mutter geprägt und Leidtragende waren dann wir Kinder. Mich hatte das besonders hart getroffen aber auch meine Geschwister sind abgestützt. Beide Fingen an zu trinken und nahmen Drogen. Die eine ging anschaffen und die andere isolierte sich und versank im Suff. Ich hatte 6 Jahre keinen Kontakt zur Familie und habe gesagt das ich nur wieder komme wenn sich etwas ändert. Es hatte sich eine Menge geändert aber ich weiß das sie nicht gesund sind, sowie ich auch. Es ist nicht einfach miteinander umzugehen aber sie sind weg von Alkohol und Drogen. Auch das mein alter in Gras gebissen hat, hat vieles verbessert. Man fand ein Stück wieder zu sich selbst. Die Familie ist nicht so wie man sich das vorstellt, nachdem was alles passiert ist geht das auch nicht mehr. Ich kenne die Jahre wo man sich gewünscht hat, das sich etwas ändert. Ich habe nur Glück gehabt, in Wirklichkeit ändern die sich nie und du gehst da kaputt. Du hast dir etwas aufgebaut und an dir gearbeitet, darauf kannst du wirklich stolz sein. Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und wenn sie meinen das es ihr Leben ist, dann eben ohne dich. Du hast alles richtig gemacht, denn du bist auch wichtig. Man muss auch an sich denken.
Du bist doch im richtigen Alter selber Familie zu gründen ! Was willst du mit Menschen wo es weder zusammen passt noch funktioniert?
Ich hab vor vielen Jahren diesen Schnitt gemacht, ich hab der Ursprungsfamilie meines Vaters nicht in den Kram gepasst und so hat man mich auch behandelt. Wenn man solche "Familie" hat braucht man keine Feinde mehr.
Also lass es besser sein wenn du ein zufriedener Mensch bleiben willst
Danke. Staatsanwaltschaft war mein Traum. Und ja, das hat mich unheimlich viel Kraft und vor allem Jahre gekostet aus der Dauerschleife rauszukommen. Wenn ich Kontakt zu denen habe, kann ich einfach nicht ich sein. Zu meinem Vater kann ich nichts sagen. Da ist der Kontakt einfach schon zu lange weg. Aber bei meiner Mutter ist Besuch immer so gewesen, sie sagt wie schlecht es ihr geht und ich höre zu. Am Telefon das selbe. Sie redet eine Stunde und will das auflegen, wobei ich dann denke, danke der Nachfrage, mir geht es gut. Und mein Bruder hat selbst nichts zu erzählen, weil er nichts erlebt. Er fragt aber auch nicht wie es auf Arbeit läuft oder wie es im Urlaub war. Es interessiert ihn einfach nicht.