Gehen heutzutage mehr Leute auf Gymnasium und machen Abitur und Studium als früher?

6 Antworten

Früher (bis mitte der 70er Jahre) gab es weder Gesamtschulen und deren Oberstufen, noch Berufsgymnasien. Nur für die allerbesten Realschulabsolventen gab es spezielle Aufbaugymnasien, da auch die normalen gymnasialen Oberstufen für sie damals fest verschlossen waren. Bei uns, einer westdeutschen Grossstadt gab es z.B. für alle Realschulen der Stadt lediglich ein einziges Aufbaugymnasium.

Die Gymnasien haben damals auch ganz anders zensiert. Eine 4 war damals fast schon was ganz normales, heute ist das ja eher eine mittlere Katastrophe.

Heute sagen die Abiturienten von damals aber: Ja, damals war das Abitur noch was wert und wurde nicht jedem nachgeschmissen. Das ist natürlich totaler Unsinn!!

Ja.

Früher (ich meine nicht: vor 10 Jahren, sondern vor 50 oder mehr Jahren) war es normal, dass Kinder aus Akademikerfamilien auf das Gymnasium gingen.

Für die Kinder aus anderen Schichten der Gesellschaft war es sehr schwer, es auf das Gymnasium zu schaffen. Selbst wenn ein solches Kind sehr gut in der Schule war und das Gymnasium sehr sicher hätte schaffen können, war es damals so, dass die Lehrer oftmals abrieten, nach dem Motto: "Kind sollte später eine Lehre machen, da wäre Gymnasium doch ohnehin nur Verschwendung".

Eltern sahen das oft ähnlich.

Heute ist es eher andersrum.

Viele Kinder werden auf Elternwunsch nicht nach Schullaufbahnempfehlung beschult, sondern kommen auf jeden Fall erst einmal aufs Gymnasium.

Ja leider wird die notwendigkeit von guten Ausbildungsberufen immer mehr vernachlässigt. In unserer Gesellschaft will ja fast jeder so Erfolgreich wie möglich sein und denkt dass würde am besten über ein Studium gehen.

Ja. Viele glauben ein schlechtes Studium wäre besser, als eine gute Ausbildung.

Ja. Viel mehr. Heutzutage gehen ca. 50 % aufs Gymnasium.