Gehaltsvorstellung in Bewerbung nachträglich reduzieren?
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem gehaltlicher Natur:
Ich bewerbe mich aktuell auf neue Stellen, oft mit Gehaltsvorstellung, aber nur, wenn explizit in der Stellenausschreibung angefordert.
Mein Problem ist, dass ich wahrscheinlich mein Gehalt zu hoch ansetze... Ich komme aus den alten Bundesländern und suche einen Job in Sachsen. In einer aktuell laufenden Bewerbung habe ich wieder ein "ca.-Gehalt" angegeben, das ich wohl nicht bekommen würde. Jetzt möchte ich vermeiden, dass ich schon vor einem Vorstellungstermin kategorisch wegen zu hoher Gehaltsforderung ausgesiebt werden. Ich habe auch bereits eine "Vielen Dank für Ihre Bewerbung, wir melden uns..."-Mail bekommen.
Kann ich nun nachträglich noch meinen Gehaltswunsch reduzieren?? Wie wirkt das auf die Firma? Wie kann man das diplomatisch und politisch gut formulieren? Ich will nicht schon wegen Gehalt vorher rausgefiltert werden...
Beispiel: "Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich möchte Ihnen noch mitteilen, dass ich für Gehaltsverhandlungen gesprächsbereit bin" ??
Vielen Dank im Voraus,
Flinn
9 Stimmen
6 Antworten
Wie schon von anderen erwähnt, würde ich nach der Absage telefonisch nachhaken und direkt fragen, ob es am Gehaltswunsch lag, wenn man indirekt nach den Gründen fragt bekommt man nämlich die gleiche unverfängliche Begründung wie in der schriftlichen Absage. Und in Zukunft kein Gehalt in die Bewerbung, nur eine Anmerkung wie "ich freu mich, nähere Details in unserem persönlichem Gespräch darlegen zu können". Es gibt Spielregeln, dazu gehört, das Geld nicht in die Bewerbung gehört, in manchen Branchen ist dies sogar beim ersten Gespräch noch Tabu.
Noch etwas nachschicken sieht unmöglich aus, das heißt ja, dass du dir scheinbar keine Gedanken gemacht hast, bevor du die Bewerbung abgeschickt hast. Wenn deine Qualifikation passt wird es kaum am Wunschgehalt scheitern, die werden schon weit genug denken können, dass du halt ein Westgehalt angegeben hast.
Vielen Dank für den Stern, ich bin etwas beschämt, weil ja eigentlich jeder hier interessante Aspekte dargestellt hat. Letztendlich läuft es eh darauf aus: Nichts genaues weiß man nicht, es kommt immer auf die Launen des Gegenübers an, ob man mit etwas durchkommt oder nicht.
Das ist gar nicht so unüblich. Es bietet sich an, während einer 6-monatigen Probezeit ein niedrigeres Gehalt anzusetzen, mit der Option, dass bei Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis das Gehalt angeglichen wird. In der Firma, in der ich arbeite, ist das Usus. Allerdings arbeite ich in Westdeutschland...
Hm, es ging ja nicht um die Probezeit, sondern um die Zeit zwischen Bewerbung und Vorstellungsgespräch...
Nein, dass würde ich in keinem Fall machen-dass kommt nicht gut! Wenn es zu einer Ablehnung kommt, dann einfach mal nachfragen, woran es lag-dann könnte man Bereitschaft signalisieren. Falls deine Bewerbung interessant ist und sie dich einladen, dann werden sie das Thema von selbst ansprechen-jeder weiß eigentlich, dass dies eine Verhandlungsposition ist!
ist es frei wirtschaft oder öffentlicher dienst!
Im ÖD ist es egal, da wirst du gar nicht gefragt, da wird dir gesagt was du verdienst und es keine vb gibt. in der freien wirtschaft würde ich jetzt gar nicht weiter darauf eingehen. keinen rückzug machen, das wäre unprofessionell
ich denke sie setzen voraus, dass du bei Gehaltsvorstellungen gesprächsbereit bist!
Sicherer ist man immer wenn man keine Zahl angibt beid er Gehaltsvorstellung, sondern einen Bereich, zB von 40000-45000
Nachträglich reduzieren: Auf keinen Fall nochmal einen Brief losschicken o.Ä., da lieber abwarten was passiert
Ja, das habe ich auch schon mehrmals gehört. Allerdings wenn ich eine Spanne ansetze, werden sie mich sowieso immer auf den Minimum-Wert festnageln. Also warum eine Spanne angeben? Wer zahlt schon freiwillig mehr als das, was er muss??
Danke, so werde ich das in Zukunft in den Bewerbungen formulieren!
Ich muss jetzt halt abwiegen:
oder
Was meinst du? Ich will mir halt nicht im vorhinein die Chance auf ein Gespräch verbauen, denn in einem Gespräch punkte ich immer.