Gedicht mit 8 Strophen

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Geht es dir tatsächlich um Gedicht bekannter Autoren, oder geht es dir um bekannte Gedichte? Im zweiten Fall fallen mir nur Goethes "Erlkönig" und Schillers "Handschuh" ein. Im ersten Fall gibt es natürlich mehr passende Gedichte, z. B.:

  • Benn: Englisches Café; Nachtcafé; Verlorenes Ich
  • Brecht: Und was bekam des Soldaten Weib?
  • Goethe: Der Erlkönig; Der getreue Eckart
  • Heine: Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen; Mein Kind, wir waren Kinder; Zur Beruhigung
  • Hölderlin: An die Natur
  • Rilke: Siebente (Duineser) Elegie
  • Schiller: Der Handschuh

Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind. Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

  1. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? Siehst Vater, du den Erlkönig nicht! Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif? Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.

  2. Du liebes Kind, komm geh' mit mir! Gar schöne Spiele, spiel ich mit dir, Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand.

  3. Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind, In dürren Blättern säuselt der Wind.

  4. Willst feiner Knabe du mit mir geh'n? Meine Töchter sollen dich warten schön, Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.

  5. Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düsteren Ort? Mein Sohn, mein Sohn, ich seh'es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau.

  6. Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt, Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt! Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an, Erlkönig hat mir ein Leids getan.

  7. Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not, In seinen Armen das Kind war tot.

http://www.google.de/#sclient=psy-ab&hl=de&site=&source=hp&q=gedicht+mit+8+strophen&pbx=1&oq=gedicht+mit+8+strophen&aq=f&aqi=g1&aql=&gssm=3&gsupl=579l4233l0l4520l22l14l0l7l7l3l543l4344l2-9.3.1.1l20l0&bav=on.2,or.rgc.rpw.,cf.osb&fp=1d66339dbcf2cfc2&biw=1280&bih=789

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anastacia890 
Beitragsersteller
 10.02.2012, 12:20

Hab ich schon ;) danke ...aber ich wollte ein paar bekannte, die ihr vielleicht kennt, google sucht mir auch unbekannte heraus :) und ich kenn jetzt selbst nicht so viele!

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Die "Lederhosen-Saga" von Börris von Münchhausen hat 8 Strophen, wenn man den Schlußsatz nicht mitzählt. "Hund und Katze" von Wilhelm Busch hat ebenfalls 8 Strophen. Die solltest du beide über Google finden können. Es sind beides recht nette Gedichte, die jeweils eine kleine Alltagsgeschichte erzählen.

Hm, warum brauchst du ausgerechnet eins genau mit 8 Strophen?!

Heinrich Heine - Zur Beruhigung

Wir schlafen ganz, wie Brutus schlief -
Doch jener erwachte und bohrte tief
In Cäsars Brust das kalte Messer!
Die Römer waren Tyrannenfresser.


Wir sind keine Römer, wir rauchen Tabak.
Ein jedes Volk hat seinen Geschmack,
Ein jedes Volk hat seine Größe;
In Schwaben kocht man die besten Klöße.


Wir sind Germanen, gemütlich und brav,
Wir schlafen gesunden Pflanzenschlaf,
Und wenn wir erwachen, pflegt uns zu dürsten,
Doch nicht nach dem Blute unserer Fürsten.


Wir sind so treu wie Eichenholz,
Auch Lindenholz, drauf sind wir stolz;
Im Land der Eichen und der Linden
Wird niemals sich ein Brutus finden.

Und wenn auch ein Brutus unter uns wär,
Den Cäsar fänd er nimmermehr,
Vergeblich würd er den Cäsar suchen;
Wir haben gute Pfefferkuchen.

Wir haben sechsunddreißig Herrn
(Ist nicht zuviel!), und einen Stern
Trägt jeder schützend auf seinem Herzen,
Und er braucht nicht zu fürchten die Iden des Märzen.


Wir nennen sie Väter, und Vaterland
Benennen wir dasjenige Land,
das erbeigentümlich gehört den Fürsten;
Wir lieben auch Sauerkraut mit Würsten.


Wenn unser Vater spazieren geht,
Ziehn wir den Hut mit Pietät;
Deutschland, die fromme Kinderstube,
Ist keine römische Mördergrube.