Gedächtnis nicht löschbar?
Hallo
kann man sich theoretisch an alles erinnern, dass man je erlebt hat?
Oder kann das Gedächtnis Informationen löschen (und ich rede nicht von verdrängen. Naja wohl eher „schreibe“ haha. Anyway back to topic.) Betrifft das auch die Wahrnehmungen als Bäby und Kleinkind?
4 Antworten
Das Langzeitgedächtnis, wo der Großteil der Erinnerungen gespeichert wird, ist erst ab etwa dem 3. Lebensjahr fähig Informationen langfristig zu speichern. Deshalb besitzen Menschen meist keine Erinnerung über ihre frühe Kindheit.
Zum Thema an alles erinnern was man man je erlebt hat: alle Reize die wir wahrnehmen werden "gefiltert" ob sie relevant genug sind um ins Langzeitgedächtnis zu kommen oder ob sie nach kurzer Zeit wieder vergessen werden. Vieles wird auch unbewusst wahrgenommen oder einfach ausgeblendet, da unser Gehirn sonst Reizüberflutung erleben würde.
Andere Informationen die wir täglich wahrnehmen können in 3 Arten des Gedächtnisses gespeichert werden. (Das Ultra-Kurzzeitgedächtnis, das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis) Vieles wird nur in den ersten beiden gespeichert, kannst du dich erinnern wie das Mittagessen am Montag gerochen hat? Wahrscheinlich war diese Information für dein Gedächtnis nicht wichtig genug um auf Dauer gespeichert zu werden.
Persönliche prägende Erfahrungen und Faktenwissen wird im Langzeitgedächtnis gespeichert. Oft kann man sich nicht im Stehgreif an etwas erinnern, das man einmal gelernt hat, wenn das Wissen dann gebraucht wird fällt es einem aber oft ein.
Naja, bei einem starken Schädelhirntrauma vergisst man Sachen und hat einen Riss im Faden. Dann hat man Sachen vergessen.
Andernfalls verblassen Erinnerungen meist, aber man kann vieles wieder hervorrufen und prägnante Erinnerungen bleiben bestehen.
Das Gehirn hat auch nicht unendlich „Speicherplatz“. Es ist zwar circa ein Petabyte, aber dennoch kann man was vergessen.
zudem können Gehirnzelldn auch sterben.
Bei Babys und Kleinkinder ist das noch nicht so ausgeprägt
Wir lernen als Kind z.B. wie man läuft. Das Kind zieht sich z.B. 30x am Stuhl hoch und fällt 30 mal wieder auf den Po. Beim 31. Versuch schafft es das Kind, Rücken und Arme und Beine so zu halten, dass es stehen bleibt und sogar 3-4 Schrittchen machen kann. Diese Technik des 31. Versuches wird gespeichert und bei weiteren Versuchen noch verbessert. Jedoch die 30 Fehlversuche werden nicht gespeichert.
Wir lernen (und speichern) immer das, was für uns einen Erfolg darstellt.
Wir bekommen über die Sinnesorgane täglich Millionen von Informationen aus der Außenwelt. Diese werden vom Gehirn gefiltert und unterteilt in a) "wertvoll genug, um sie sich zu merken" und in b) "völlig unwichtig, nicht zu speichern".
Menschen mit einem eidetischen Gedächtnis können sich extrem gut an Ereignisse/Vorkommnisse aus ihrer Vergangenheit erinnern.
Ja, das betrifft u. U. sogar die Wahrnehmungen als Baby und Kleinkind.