Gebt ihr eure Kinder trotzdem im Kindergarten ab, auch wenn ihr Urlaub habt?

7 Antworten

Kommt darauf an, was wir vor haben. Wenn wir größere Sachen kaufen möchten oder renovieren, dann sind sie im Kindergarten besser untergebracht.

Ich habe kein eigenes Kind, kann aber von meinen Freunden und Verwandten berichten.

Normalerweise werden die Kinder dann nicht in den Kindergarten bzw. Krippe gebracht, außer es steht etwas an, wo sie massiv stören würden.

Die einen haben kürzlich ihre ganze Küche neu gemacht, da waren sie froh das dreijährige Kind tagsüber wegbringen zu können, so konnten nämlich beide Elternteile mit anpacken. Sonst wäre immer einer mit Kinderbetreuung ausgefallen, sie hätten pausenlos jedes Werkzeug oder gefährliches Teil im Blick behalten müssen und es hätte viel länger gedauert. So konnten sie das einfach durchziehen, fertig machen, nur nachmittags bevor das Kind kam alles problematische weg räumen und da sie schneller waren als geplant, den letzten Tag noch spontan anders mit dem Kind verbringen.

Ein anderer Fall war kürzlich eine Beerdigung von entfernten Verwandten, die weiter weg war. Da kam das einjährige Kind trotzdem morgens zur Krippe, weil sie ihm die 5-6h Fahrt mit stillsitzen für 2h vor Ort sein nicht zumuten wollten.

Ansonsten sind die Kleinen im Urlaub der Eltern zu Hause.

Nur einen negativ Fall gibt es, wo sich der Vater quasi gar nicht kümmert außer mal kurz etwas spielen. Er hat mehr Urlaub als seine Frau, hat die Frau Urlaub, ist das Kind zu Hause, hat er welchen alleine, dann nicht, weil er mit dem Kind nichts anfangen kann und es auch nicht wickelt o.ä.. Er wollte umbegingt Kinder, möchte sogar noch mehr, sie hingegen hat kürzlich das Thema Scheidung vor ihm erstmalig angesprochen (vor uns Freunden schon öfter und länger), was er gar nicht verstehen konnte. Er hilft nämlich nicht nur nicht mit, weder beim Kind, noch wie vorher abgesprochen mehr im Haushalt, sondern weniger und macht sogar ständig unnötigen Mehraufwand. Da meinte sie, könne sie lieber alleinerziehend sein, dann fällt immerhin einer der Dreck macht weg.

Ich kann da ein wenig aus meiner Erfahrung sprechen.... ja das machen sie.

Ich kann da mal ein krasses Beispiel nennen, aber nicht das einzige in meiner Kita. Da ist ein Junge. Der ist seit der Krippe anwesend, derzeit in meiner Gruppe und soll dieses Jahr in die Schule kommen. Er war ein Jahr länger in der Kita, weil er den Schuleintritt nicht schaffte.

Er war ein Kind das, außer jedes Jahr 1-2 mal krank, nie daheim war. Er war immer anwesend. Kein Urlaub, auch wenn die Eltern Urlaub hatten. Zudem hat er ein 11 Stunden Vertrag von klein an. Wir haben 12 Stunden offen.

Was bedeutet das fürs Kind?

Zunächst mal hat er nie Zeit bekommen, sich zu regenerieren. Auch wenn Kinder den Ganzen Tag spielen, so ist das anstrengend für sie, denn sie lernen durch das Spielen. Das ist für das Gehirn pure Arbeit. Dann gehts weiter, das er Schwierigkeiten mit der Sprache bekam. Er war umgeben von Kinder die auch nicht richtig sprechen konnten da sie auch noch Krippenkinder waren. Und es kommen 2 Erzieherinnen auf 18 Krippenkinder, davon ist eine Maximal krank oder im Urlaub. Da kann man dann abschätzen, wie oft mit dem Kind in einer 1 zu 1 Situation geredet wird am Tag.

Sprache stellte sich dementsprechend erst mit 4 Jahren ein, dementsprechend Aggressiv war auch das Kind, denn wenn man nicht sprechen kann, sprechen die Fäuste. Da baut sich dann auch Frust auf, weil niemand ihn versteht. Es ging dann weiter mit Logopädie, wo er nach der Kita noch hin musste. An einem Tag wurde er dann um 17 Uhr abgeholt und ging 17.15 Uhr zur Logo.

Die Mutter sieht das Kind anderthalb Stunden vom Aufstehen bis zum Kita bringen, und maximal 2 Stunden vom Abholden aus der Kita bis zum hinlegen. Diese Zeit ist aber keine qualitative Elternzeit, denn die Mutter ist nicht in einer 1 zu 1 Situation mit dem Kind, denn sie muss sich nebenbei um Mahlzeiten und Haushalt kümmern. Nach der Kita um Einkauf und Mahlzeiten und Wäsche. Am Wochenende wurde der Junge zur Oma abgegeben, weil die Mutter musste sich ja auch regenerieren. Mit anderen Worten, die Mutter hat ihr Kind am Tag 3 bis 3,5 Stunden vor Augen. Am Wochenende bestenfalls gar nicht.

Und dann kam Corona

Da ich systemrelevant war musste ich vor Ort in den Telefondienst. Ich hatte die Mutter sage und Schreibe jeden Tag mindestens 20 mal an der Strippe. Das Kind lässt sich nicht anziehen, das Kind will nicht essen, das Kind macht nur Blödsinn, das Kind lässt sich nicht wickeln. Einmal unterbrach sie das Telefonat und im Hintergrund hörte man es klatschen und und und......

Mit anderen Worten, völlig überfordert. Sie hatte keine Handhabe über das Kind, wusste nicht wie sie mit dem Kind umgehen sollte noch hatte sie keinen Zugang zum Kind.

Es kam der Tag, da sprach das Kind. Hin und wieder kam dann die Aussage, oh, die Mama ist zuhause..... Darauf angesprochen meinte sie, "ich brauche schließlich auch mal meine Ruhe".....

Das ist ein extremer Fall, aber kein Einzelfall in unserer Kita. Wir sind eine Kita für Integration, also für Kinder mit Behinderungen, extremen Förderbedarf und schwer Erziehbaren Kids. Aber auch normale Kinder wo die Eltern lange Arbeitszeiten haben. Oftmals haben behinderte Kinder nie Urlaub. Auch nicht wenn sie krank sind. Da bekommt das Kind morgens Zaubersaft oder Zäpfchen und das wars dann.

Solltest du ein Kind haben tu ihm den Gefallen und lasse es bei dir zuhause wenn du Urlaub hast. Es gibt für das Kind nichts besseres als eine Intakte Elternverbindung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen

Es war unterschiedlich. Meistens waren dann die Kinder auch zuhause.

Aber teilweise sind sie auch in den Kindergarten gegangen. Ich habe immer zugesehen, dass bei einer Woche, die Kinder zuhause blieben.Bei 2 Wochen sind sie eine Woche in den Kindergarten gegangen.

Aber die Kinder sind gerne in den Kindergarten gegangen, weil dann ein Feriendienst stattfand und dann waren weniger Kinder da und sie konnten ganz anders spielen. Da haben sie gerne gemacht.

Aber sie brauchten auch immer Erholung vom KIndergarten, daher sind sie auch immer mal zuhausen geblieben.

Meine Tochter geht trotzdem in die Kita, obwohl ich daheim bin ja. Sie braucht einfach den Kontakt zu anderen Kindern, da wir ihr anders keinen bieten können.